Energiepreis-Situation
"Haben rechtzeitig reagiert"
Die aktuelle Energiepreis-Situation wirkt sich nicht nur auf Privathaushalte, sondern auch auf die Unternehmen im Bezirk Rohrbach aus. Die BezirksRundSchau hat sich dazu mit Loxone-CEO Rüdiger Keinberger und Biohort-Geschäftsführer Maximilian Priglinger unterhalten.
KOLLERSCHLAG, NEUFELDEN. Sie ist in aller Munde: Die Energiekrise. Diese spiegelt sich in vielen Bereichen nieder, vor allem aber zeigt sie sich bei den steigenden Kosten. Diese– zweifelsohne für alle herausfordernde – Situation kennt auch der Geschäftsführer der Biohort GmbH, Maximilian Priglinger: "Wir spüren die steigenden Energiepreise natürlich auch. Auf der Stromrechnung, aber auch im Einkauf. Unsere Lieferanten geben uns diese Mehrkosten weiter."
Er betont allerdings gegenüber der BezirksRundSchau: "Wir haben vor Jahren schon rechtzeitig reagiert und unsere Produktionshallen mit Photovoltaik ausgestattet, womit wir einen Teil des notwendigen Jahresstrombedarfes decken können. Derzeit haben wir in unseren 3 Werken in Summe 600 kWp Photovoltaik. Geplant ist eine Erweiterung auf 1200 kWp. Unsere neuen Gebäude sind zudem hochwertig und energieeffizient gebaut worden."
Viele Maßnahmen bereits vorab verwirklicht
Was Maßnahmen betrifft, hat das Unternehmen für den Standort in Drautendorf bereits im Sommer ein Bio-Heizkraftwerk in Auftrag zu geben, um dieses beheizen zu können. "Das Brennholz ist großteils Verpackungsholz von unseren Lieferanten, welches bei uns anfällt", so der Biohort-Geschäftsführer. Auch weitere Schritte wurden bereits gesetzt, wie der Geschäftsführer weiter ausführt: "Grundsätzlich ist die Optimierung der Raumtemperaturen in Produktion und Büros, sowie die Beleuchtung schon bisher verfolgt worden." Zukünftig wolle man außerdem Außenbeleuchtungen auf die mininalsten Erfordernisse reduzieren, während Photovoltaikanlagen entsprechend des Strombedarfes erweitert werden sollen. Außerdem nehme Biohort die Anpassung der Fußbodenheizung in der Produktion und im Büro vor.
"Wir leben und zeigen Nachhaltigkeit vor"
Nicht untätig war auch die Firma Loxone. Dort nimmt man, was das Thema Energiemanagement betrifft, vor allem eine durch die hohen Preise hervorgekommene Sensibilisierung wahr. Was den selbst Betrieb angeht, würde man bereits seit Jahren Nachhaltigkeit vorleben und - zeigen, betont CEO Rüdiger Keinberger: "Seit Beginn an - und somit auch seit dem Einzug ins Basecamp in Kollerschlag, sowie natürlich auch an unseren internationalen Niederlassungen - können wir durch die Loxone Lösung maximal energieeffizient agieren. Wir setzen selbst aufgrund der Komplettlösung viele verschiedene Maßnahmen diesbezüglich um. So benötigen wir etwa im Sommer trotz großer Glasflächen keine Klimaanlage, weil sich die Beschattung automatisch nach dem Stand der Sonne richtet und die Räume angenehm kühl hält."
Bezüglich des Loxone-Campus sei man außerdem nicht von Gas abhängig: "Wir haben auf Fernwärme gesetzt und am Campus wurden bereits die ersten 100 von gesamt 600 kWp der PV-Anlage installiert", so Keinberger.
Herausforderung für den gesamten Markt
Bei den beiden nachgefragt, wie sie die allgemeine Lage für die Unternehmen in der Region einschätzen, antwortet Priglinger: "Es betrifft nicht nur die Region sondern ganz Österreich und Europa. Der Industriestandort verliert an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Großbetrieb wie die Voest sind nicht mehr kompetitiv. Steigende Preise und Lohnkosten dürfen uns nicht in eine Inflationsspirale ziehen." Keinberger fügt an: "Für den Wirtschaftssektor ist die Situation sicher eine Herausforderung. Wir hoffen, durch die Kompetenz der Energiekonzerne, diese im Ausmaß erträglich halten zu können."
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