Lange Wartezeiten adé

Jakob Schröger ist mit seiner Erfindung "QGo", einem intelligenten System zur Warteschlangenvermeidung, bei der Aktion "120 Sekunden" mit dabei. | Foto: Foto: Volker Weihbold
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  • Jakob Schröger ist mit seiner Erfindung "QGo", einem intelligenten System zur Warteschlangenvermeidung, bei der Aktion "120 Sekunden" mit dabei.
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JULBACH (anh). Lange Warteschlangen bei Skiliften oder Attraktionen in Freizeitparks könnten schon bald der Vergangenheit angehören. Ein kamerabasiertes Warteschlangenerkennungssystem namens "QGo" (Queue-Go) macht's möglich. Diese ausgeklügelte Erfindung stammt von Jakob Schröger aus Julbach. In Skigebieten beispielsweise können Wintersportler damit über eine App oder angebrachte Bildschirme sehen, bei welchen Liften sich die derzeit kürzesten Wartezeiten ergeben und können so das lange Anstehen umgehen. "QGo" kann aber nicht nur bei Skiliften, sondern auch in Funparks, bei Events und Festivals oder anderen Einrichtungen eingesetzt werden, bei denen sich lange Warteschlagen bilden können.

Idee kam beim Skifahren
"Die Idee dazu kam beim Skifahren", berichtet der Julbacher. "Irgendwie müsste man doch diese lästigen Wartezeiten umgehen können", sagte er sich und begann an einem intelligenten System zu basteln: Die Grundidee von "QGo" war geboren. "Schon während meines Studiums der Wirtschaftsinformatik nahm das Konzept des Produkts konkretere Formen an. Da ich aber dann ein Jahr in Schweden verbrachte, konnten die Pläne erst danach wirklich in die Tat umgesetzt werden", berichtet Jakob. Danach ging alles Schlag auf Schlag. Der Julbacher schloss im März 2014 sein Studium ab, kurz danach gründete er die Firma.

Kamerabasiertes System mit Echtzeit-Informationen
"QGo" arbeitet mit Kameras, welche zum Beispiel an Lift-Zugängen angebracht werden. Diese nehmen Bilder der Warteschlangen auf und analysieren die Personenfrequenz. Die Wintersportler können dann mit Hilfe von einer App sehen, wie viele Menschen gerade bei welchem Lift anstehen und so gezielt dorthin fahren, wo sich die kleinste Personenmenge befindet. Lange Wartezeiten werden so vermieden. Die Analysen können aber auch zum Beispiel auf der Website des Skigebiets veröffentlicht oder mit Hilfe von Bildschirmen bei Restaurants oder Skiliftausgängen angezeigt werden. Auch in puncto Datenschutz punktet die Erfindung: "Die Bilder werden nur für die Zeit der Anzeige gespeichert und dann wieder gelöscht. Es sind dabei auch keine Menschen zu erkennen, sondern die Informationen werden in einer grafisch aufbereiteten Form ausgegeben", erklärt der 26-Jährige. Auch ein Navigationssystem kann integriert werden, mit welchem die Wintersportler immer genau wissen, wo sie sich gerade befinden.

Erster Test im Skigebiet Hochficht
Als das Produkt fertig ausgereift war, suchte Jakob nach Skigebieten um das System erstmals installieren und ausprobieren zu können. "Gerald Paschinger vom Skigebiet Hochficht erklärte sich bereit dazu und zeigte sich auch gleich sehr begeistert", erzählt der Jungunternehmer. Nach der positiven Erprobung der Erfindung meldeten sich auch prompt die ersten Interessenten. Das System wird mittlerweile zum Beispiel auch von den Annabergerliften in Niederösterreich genutzt. Nebenbei wurde noch ein intelligentes Ticketsystem entwickelt, mit welchem die Warteschlangen in Geschäften und auf Ämtern optimiert werden können. Hierbei ziehen sich Kunden Nummern und können sich sodann frei im Shop bewegen ohne auf einem fixen Platz in einer Warteschlange stehen zu müssen. Auf Bildschirmen können sie sehen, wann sie an der Reihe sind. Auch die durchschnittliche Wartezeit kann dabei berechnet werden: Kunden wissen somit, mit wie viel Zeit sie im Geschäft zirka rechnen müssen.

Erfindung ist gefragt
QGo heimste bereits einige Auszeichnungen und Preise ein, so wie den EIT ICT Labs Award, welcher in Helsinki verliehen wird oder den Edison-Preis 2014 in Bronze in der Kategorie "Technologie-orientierte Ideen". Nun möchte Jakob sein Glück auch bei der Aktion "120 Sekunden" der BezirksRundschau versuchen – frei nach dem Motto "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt".

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