Marken: Wofür soll mein Name stehen?
ROHRBACH. Wofür soll mein Name in den Köpfen der Kunden stehen? Wie kann ich mich klar positionieren? Unternehmen, die Antworten auf diese Fragen wollen, sind die Kunden von Michael Brandtner. Der Rohrbacher ist seit 1996 als Spezialist für Markenpositionierung selbständig. "Wenn Unternehmen eine Marke bauen wollen, beschäftigen sie sich viel zu sehr mit sich selbst", weiß er aus Erfahrung. Denn betrachtet man das Unternehmen aus Kundensicht, ist es oft nicht der Mittelpunkt der Welt.
Anders einkaufen
„Ein gutes Controlling einführen und rechtzeitig zusperren“, so provokant formuliert Markenexperte Brandtner seinen Ratschlag für Innenstadtkaufleute, die durch neue Konkurrenten entweder am Stadtrand oder im Internet unter Druck kommen. Städte seien auch früher keine Handelszentren gewesen und sollten daher aktiv über Alternativen nachdenken, wenn man auch in Zukunft einen attraktiven Stadtkern haben möchte.
Mit Cluster zum Erfolg
Für den Bezirk Rohrbach wäre Brandtners Strategie Clusterbildung. "Regionen können sich umpositionieren", ist er überzeugt und führt Hagenberg und Silicon Valley als Beispiele an. Die Ansiedlung verschiedener Firmen bringe zwar kurzfristig Arbeitsplätze, sagt Brandtner, Eigendynamik entstehe dadurch jedoch keine. "Cluster entstehen oft aufgrund von Bildungseinrichtungen", sagt der Markenexperte und verweist auf die Bioschule in Schlägl.
Keine Frage der Größe
Bei Markenbildung spielt die Unternehmensgröße keine Rolle. "Das hat nichts mit der Größe, sondern mit der Einstellung zu tun", ist Brandtner überzeugt. Das was eine Marke verspricht, muss eingelöst werden. Beim Preis gilt laut Brandtner: "Wenn ich eine Marke bin, sollte ich mehr verlangen." Die tatsächliche Qualität des Produktes der Dienstleistung muss stimmen, aber viel wichtiger sei die wahrgenommene Qualität. Als Fokussierung reiche Qualität jedoch nicht aus, denn was nutze die bessere Qualität, wenn die Kunden trotzdem das Konkurrenzprodukt kaufen?
Firmen mit Potenzial
Zu den Klienten von Michael Brandtner zählen nationale und internationale Unternehmen aus mehr als 50 Branchen – darunter auch einige aus dem Bezirk Rohrbach. Bei den Firmen im Bezirk sieht der Markenspezialist besonders bei Loxone Potenzial. "Dort ist Aufbruchstimmung. Das kann Kraft und Eigendynamik gewinnen."
Lieblingsmarke
Michael Brandtners persönliche Lieblingsmarke ist BMW: "Weil ich selbst einen fahre und weil BMW ein Musterbeispiel für extrem konsequente Markenführung ist."
"Eine Marke entsteht nie von heute auf morgen", sagt der Markenspezialist. "Es braucht einen langen Atem."
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