Muskeltraining für Berufstätige
ROHRBACH. Was haben eine Friseurin, ein Chirurg und eine Buchhalterin gemeinsam? Ihre Muskeln werden viel zu einseitig belastet. Die einen stehen stundenlang, die anderen sitzen den ganzen Tag. Beides kann zu Beschwerden führen. „Mithilfe einfacher Übungen für zwischendurch kommt die notwendige Abwechslung ins Spiel“, weiß der leitende Physiotherapeut Gunther Mittermayr vom Landes-Krankenhaus Rohrbach.
Berufstätige, die stundenlang stehen, klagen oft über Muskel- und Gelenkprobleme bzw. Kreislaufschwäche. Dabei ist die Haltung selbst nicht das Schlimmste, denn Stehen an sich ist ungefährlich. Zum Problem wird die Belastung immer dann, wenn Berufstätige ihre Muskeln nicht ausreichend trainieren. Experten raten dringend zu regelmäßigem Ausdauersport – in Form von Walken, Joggen, Schwimmen oder Radfahren. „Wichtig ist es jedoch, nicht zu warten, bis die Freizeit beginnt, sondern die Bewegung bereits bei der Arbeit ins Spiel zu bringen", sagt Mittermayr. "Auflockerungsübungen sind leicht und schnell realisierbar und daher für zwischendurch bestens geeignet.“
Übungen für Berufstätige, die zu viel Stehen:
• Achten Sie darauf, dass Sie ihr Gewicht immer wieder von einem Bein auf das andere verlagern – dazu stellt man am besten abwechselnd einen Fuß nach vorne. So werden immer verschiedene Bänder, Gelenke und Muskeln belastet.
• Gehen Sie einige Schritte auf den Zehenspitzen oder stellen Sie abwechselnd die Füße auf einen Stuhl.
• Ebenso empfehlenswert ist es, sich einfach mal zu drehen bzw. wenn möglich sich einige Minuten hinzusetzen und dabei kleine Bewegungsübungen einzubauen (Stichwort beugen und strecken)
Übungen für Berufstätige, die zu viel Sitzen:
Auch beim Sitzen gilt: Nichts ist schlimmer, als die ganze Zeit in einer Position zu verharren, denn langes Sitzen bzw. eine schlechte Sitzhaltung können den Körper stark belasten. Die häufigsten Folgen sind Muskelverspannungen sowie eine Fehlhaltung der Wirbelsäule, die wiederum zu Bandscheibenbeeinträchtigungen führen können. „Mithilfe unterschiedlicher Oberkörperpositionen können Sie dieser Einseitigkeit jedoch einfach den Kampf ansagen. Beugen Sie ihn nach links, nach rechts, nach vorne und wieder gerade. Im Fachjargon sprechen wir dabei vom sogenannten dynamischen Sitzen. Die Mittagspause sollte für einen kurzen Spaziergang genutzt werden“, rät der Rohrbacher Experte.
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