TNMS Helfenberg

"Technik kommt gar nicht mehr ohne Englisch aus"

Seit vier Jahren leitet Christian Tröls die TNMS Helfenberg. Mit der BezirksRundSchau sprach er über die angebotenen Schwerpunkte an der Schule sowie darüber, was ihm als Direktor wichtig ist. 

HELFENBERG. "Die Schulentwicklung funktioniert jetzt eigentlich recht gut", resümiert Christian Tröls gleich zu Beginn des Gesprächs. Ein Grund dafür dürfte wohl der klar festgelegte Schwerpunkt auf die Naturwissenschaften sein. Vor vier Jahren wurde das Haus zur Technischen Mittelschule und gilt zusätzlich als erste TIME-Mittelschule Österreichs. "TIME" steht für die Fächer Technik, Informatik, Mathematik und Englisch. Für Tröls sei es wichtig gewesen, vor allem den fremdsprachlichen Aspekt einzubauen. "Technik kommt gar nicht mehr ohne Englisch aus", betont der 44-Jährige. Gerade deswegen würde man an der Schule etwa das Cambridge Zertifikat anbieten, über "eTwinning"-Partnerschulen in ganz Europa verfügen und ganze Klassenlektüren in englischer Sprache unterrichten. Die Marschrichtung für die Pflichtschule in der Gemeinde ist klar: "Wir wollen zu den besseren Schulen im Bezirk und in Oberösterreich gehören."

Viele Projekte

Die wachsenden Schülerzahlen scheinen dem Konzept recht zu geben: Innerhalb von vier Jahren konnte man diese von 65 auf aktuell 95 steigern. Für Tröls ist klar: "Die Naturwissenschaften lassen sich aus dem Leben nicht mehr wegdiskutieren." Um die Kinder für die dazugehörenden Fächer zu begeistern, lässt sich die Schule einiges einfallen. So gibt es im Rahmen einer Kooperation jedes Jahr Besuche an der Johannes Kepler Universität. Zuletzt durften die Schüler dort beispielsweise im Forensik-Labor einen fiktiven Mord lösen. Auch die Berufsorientierung spielt eine zentrale Rolle: Zwei Schnuppertage sind in der vierten Klasse Pflicht. Ebenso im Fokus steht an der TNMS Helfenberg die Informatik. Das Fach wird ab der ersten Klasse unterrichtet, der Computerführerschein (ECDL Base) darf natürlich nicht fehlen.

Naturwissenschaftsraum entsteht

Damit aber noch nicht genug: Um den naturwissenschaftlichen Schwerpunkt noch weiter zu untermauern, wird im Zuge der dritten Bauetappe des 1,8 Millionen schweren Schulbauprojekts nicht nur der Turnsaal in den Mittelpunkt gestellt, sondern auch die Entstehung eines eigenen Naturwissenschaftsraumes. Das Besondere daran: In diesem wird kein Frontalunterricht stattfinden, stattdessen wird es eine "schülerzentrierte Arbeitsatmosphäre" geben. Ziel ist es, dort künftig alle naturwissenschaftlichen Fächer abzuhalten. "Es soll ein toller Raum werden, wo die Naturwissenschaften zusammenkommen", so der Direktor.

Nach wie vor als Lehrer tätig

Was künftige Vorhaben betrifft, so werde es auf Ebene der Schulentwicklung demnächst Schulpartnerschaften geben. Eine davon besteht bereits mit der Volksschule St. Stefan im Bereich MINT. Auch die Digitalisierung gehört weiterhin zu den wichtigen Zukunftsthemen für Tröls, der übrigens nicht nur Direktor ist, sondern nach wie vor zwölf Stunden in der Woche unterrichtet. Im Gegensatz zu früher habe sich hier das Bild des Schulleiters deutlich verändert, betont er. Ihm sei es wichtig, den Kontakt zum Unterricht und zu den Schülern nicht zu verlieren. "Ich möchte wissen, wer im Haus zur Schule geht", so der 44-Jährige, dem auch das gute Miteinander mit den anderen Bildungseinrichtungen in der Gemeinde wichtig ist: "Das macht für mich den Standort aus."