Die Beziehungsarbeiterin: „Ich helfe einfach aus innerer Motivation heraus“

Elfriede Eichbauer ist einfach für Flüchtlinge da, wie sie selbst sagt, und freut sich, wenn sie helfen kann.
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ROHRBACH-BERG (alho). ‚Elfie‘, wie Elfriede Eichbauer von Flüchtlingen liebevoll genannt wird, stellt das Wertvollste, das sie hat, zur Verfügung: Zeit. Die 60-jährige Volksschullehrerin ist für den Florian 2017 nominiert. Seit etwa zwei Jahren kümmert sie sich um Flüchtlinge. „Ich habe damals in der Zeitung gelesen, dass in der Grillparzerstraße rund 50 Flüchtlinge eingezogen sind. Da dachte ich mir, ich mache mal einen Besuch. Ich habe eine Kleinigkeit mitgenommen. Es ist spontan ein nettes Gespräch zustande gekommen“, erinnert sie sich. Als ‚Elfie‘ von Flüchtlingen gefragt wurde: „Warum hilfst du uns?“, wusste sie selbst keine Antwort. „Ich mach's einfach. Es ist eine innere Motivation", weiß sie jetzt.

Das Reden integriert

"Deutschkurse" gibt sie auf ihre Art und Weise: Im Gespräch sind die Asylwerber gezwungen, Deutsch zu reden. „In der Begegnung selbst ergeben sich oft weitere Aufgaben für mich. Da zeigt sich, wie ich helfen kann", sagt die engagierte Dame. „Ich mache das für keine Organisation, bin aber selbst in Kontakt mit Betreuern und spreche mich mit ihnen ab.“ Mit mehr als 60 Flüchtlingen ist Elfriede Eichbauer inzwischen immer wieder in Kontakt: „Was ich mache, ist Beziehungsarbeit. Dabei geschieht Integration. Eingliederung funktioniert nicht, ohne dass man etwas dafür tut."

Wohnungen suchen

Seit einem dreiviertel Jahr sucht sie Wohnungen für Flüchtlinge. Nach Erhalt des positiven Bescheides müssen sie aus dem Asylquartier ausziehen. Eichbauer: „Das ist eine große Herausforderung und auch Zeitaufwand." Ein paar Wohnungen konnte sie bereits vermitteln. Jedes Mal war ihre Freude groß.
Die Arbeit ist für Eichbauer sehr vielseitig und sie hat Flüchtlinge und deren Probleme in ihr Leben integriert. „Ich gehe nie aus Supermärkten raus, ohne angeschlagene Annoncen durchzuschauen. Seit 2015 mache ich mit einer Gruppe Asylwerbern aus verschiedenen Quartieren regelmäßig einen Wochenmarktstand am Stadtplatz. Dabei gibt es von Asylwerbern gekochte Speisen, die gegen freiwillige Spenden angeboten werden. Es gibt ihnen Selbstwert, ihre Traditionsspeisen anzubieten. Zugleich ist dies eine Kommunikationsplattform“, sagt sie.

Crowdfunding für Flüchtling

Woran Elfriede Eichbauer häufig denkt, ist eine Spendenhotline für Flüchtlinge. Für Personen, die Flüchtlinge nicht persönlich betreuen können, aber finanziell mithelfen wollen. Eichbauer: „Damit wäre etwa eine Wohnungskaution leichter zu bewerkstelligen oder eine Lehrlingsunterstützung möglich. Flüchtlinge, die eine Lehre machen, bekommen nämlich keine Lehrlingsfreifahrt und auch viele andere Hilfen nicht, die österreichische Lehrlinge bekommen.“

Zur Sache

<f>Die BezirksRundschau</f> zeichnet auch dieses Jahr in Kooperation mit dem Land Oberösterreich, der Oberösterreichischen Versicherung und dem ORF Oberösterreich jene Menschen aus, die sich im Bereich Ehrenamt besonders engagieren und ins Rampenlicht gerückt werden sollen.
<f>Sie kennen jemanden</f>, auf den das zutrifft oder sind selbst ehrenamtlich tätig? Dann nominieren Sie diese Person oder bewerben Sie sich jetzt via Kupon (BezirksRundschau, Hafenstraße 1-3, 4020 Linz, Kennwort "Florian") oder im Internet unter meinbezirk.at/florian. Die Teilnahmefrist endet am 7. April 2017.

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