Pflegekind Bella macht Familie Falkner komplett

Heidi und Gerald Falkner sowie ihr leiblicher Sohn Moritz bekamen mit Pflegekind Bella erneut Familienzuwachs. | Foto: Foto: Ellensohn Fotografie
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  • Heidi und Gerald Falkner sowie ihr leiblicher Sohn Moritz bekamen mit Pflegekind Bella erneut Familienzuwachs.
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BEZIRK (anh). 43 Pflegekinder werden im Bezirk in 32 Familien betreut. Auch um weitere Kinder aus anderen Bezirken kümmern sich hiesige Pflegeeltern. Damit liegt Rohrbach oberösterreichweit im Spitzenfeld. "In der Hochphase der Flüchtlingskrise 2015 waren hier zudem zwölf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht", verrät Maria Fellmann-Ruckerbauer von der Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft. Auch was diese Personengruppe betrifft, sei der Bezirk landesweit führend. Trotzdem wird laufend nach weiteren Kandidaten gesucht, die Kindern Halt geben. Denn: Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die nicht zu Hause aufwachsen können, ist seit 2014 um acht Prozent gestiegen. 

"Die Chemie muss stimmen"

"Als Pflegeeltern können sich gleichgeschlechtliche genauso wie homosexuelle Paare bewerben, aber auch Einzelpersonen", informiert die Sozialarbeiterin: "Wir haben zum Beispiel auch drei Pflegeväter im Bezirk." Verpflichtend für Bewerber ist eine zweimonatige Ausbildung über Plan B, dem Verein für Pflege- und Adoptiveltern in Linz. Die Kinder- und Jugendhilfe prüft dann die Eignung der Kandidaten. Dabei sind gesundheitliche und psychologische Faktoren sowie die häusliche und familiäre Situation wichtig. Schließlich beginnt die Suche nach einem Pflegekind. "Die Chemie muss stimmen, denn nicht jeder Bub oder jedes Mädchen passt in jede Familie", sagt die Expertin. Die Pflegeeltern müssen außerdem dazu bereit sein, mit der Kinder- und Jugendhilfe und mit den leiblichen Eltern des Kindes gleichermaßen zu kooperieren. "Ein regelmäßiger Kontakt zu den Eltern ist vorgesehen, da er für die Orientierung und Identitätsfindung des Kindes von Bedeutung ist", betont Fellmann-Ruckerbauer. 

Gänsehaut im Auto

Bei Pflegemutter Heidi Falkner aus Neustift klappt der Austausch mit den leiblichen Eltern ihres zweijährigen Pflegemädchens hervorragend. "Es gibt einmal im Monat ein Treffen bei 'Plan B', worauf sich Bellas Vater und Mutter freuen. Es läuft gut", sagt Falkner. Sie hatte sich nach zwei Fehlgeburten mit dem Thema Pflegeelternschaft auseinandergesetzt: "Es war für uns eine Möglichkeit, trotzdem noch eine große Familie zu haben." Als sie die zehn Monate alte Bella dann kennenlernten, wussten sie gleich, dass dieses Mädchen gut zu ihnen passen würde. "Sie lachte uns an und da war es auch schon um uns geschehen", schmunzelt die Kindergärtnerin. Auch ihr leiblicher, fünfjähriger Sohn Moritz habe das quirlige Mädchen sofort ins Herz geschlossen. "Er fragte ständig, wann wir sie holen würden", so Falkner. Als die beiden Kinder dann zum ersten Mal gemeinsam im Auto saßen, habe das den Pflegeeltern wohlige Gänsehaut beschert. "Jetzt haben die beiden eine ganz normale Geschwisterbeziehung", sagt die Mutter.

Sinnstiftend und erfüllend

Auch Fellmann-Ruckerbauer verrät: "Eine Studie belegt, dass Pflegeeltern trotz teilweiser hoher Belastung mit ihrer Situation zufrieden sind und die Tätigkeit als sinnstiftend und erfüllend erleben." Falkner rät Interessierten: "Es muss einem bewusst sein, dass die Herkunftsfamilie immer eine große Rolle spielen wird. Auch eine eventuelle Rückführung sollte man stets im Hinterkopf haben. Zudem muss einem klar sein, dass ein Pflegekind meist Defizite bei der Entwicklung hat, die es aufzuarbeiten gilt." Für die Falkners ist dies aber alles kein Problem – im Gegenteil: Bald soll ein zweites Pflegekind dazukommen. 

Zur Sache

• Die Kinder- und Jugendhilfe hat den gesetzlichen Auftrag, für das Wohl von Kindern und Jugendlichen zu sorgen, die vorübergehend, mittelfristig oder langfristig nicht bei der Herkunftsfamilie bleiben können.
• Es gibt verschiedene Betreuungsformen: Krisenpflege, Kurzzeitpflege, Langzeitpflege Pflege mit Rückführungsabsicht, Verwandtenpflege, Pflege im sozialen Umfeld, IN-Betreuung (Sozialpädagogik zu Hause).
• Aktuell leben 43 Pflegekinder in 32 Pflegefamilien im Bezirk Rohrbach.
• Bei der Zahl der Pflegekinder sowie den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen war der Bezirk Rohrbach bislang landesweit immer führend.
• Pflegeeltern werden jedoch weiterhin gesucht, da seit 2014 die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die nicht zu Hause aufwachsen können, um acht Prozent gestiegen ist.

Heidi und Gerald Falkner sowie ihr leiblicher Sohn Moritz bekamen mit Pflegekind Bella erneut Familienzuwachs. | Foto: Foto: Ellensohn Fotografie
Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner, Sozialarbeiterin Maria Fellmann-Ruckerbauer und Gerhard Wallner, leitender Referent der Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft. | Foto: Foto: Bayr
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