Salzburger Gewürzsträuße
Anis, Zimt, Nelken und eine Haselnuss
Am Alten Markt in der Salzburger Innenstadt verkauft Floradaniela kleine selbstgebundene Gewürzsträuße. Für sie ein Wunder der Natur.
SALZBURG. "Ich bin ein Winterkind", sagt Floradaniela und lächelt. Die junge Frau liebt den Winter und auch die damit verbundene Kälte – eine Grundvoraussetzung für ihre Arbeit. Die gebürtige Mazedonierin steht bei jedem Wetter mit ihrem Kunststand am Alten Markt.
Von Anfang März bis 6. Jänner verkauft sie täglich unter dem rot-weiß gestreiften Zeltdach Gewürzsträuße. Und jeder davon ist von Hand gebunden. Das Binden sei unterschiedlich, aber dennoch zeitaufwändig, schließlich gelte es, viele verschiedene Gewürze kunstvoll zu arrangieren: mit Schleifen, kleinen Stoffblüten, Tannenzweigen und mit goldenem Bouillondraht zu schmücken.
Schätze aus der Natur gesammelt
Eine "Blume" besteht aus mehreren einzelnen Kürbiskernen, die zusammengefasst werden, oder aus weißen und braunen Bohnen. Auch rote Linsen werden an eine kleine Kugel zusammengeklebt. Hinzu kommen Nelken, Sternanis, Muskatnuss, Ingwer, Lorbeerblatt, Wacholderbeeren, Zimtrinde und natürlich eine Haselnuss – die müsse unbedingt drin sein, erklärt Floradaniela, die unbedingt diese Kunst erlernen wollte.
"Ich habe in meinem Land so etwas noch nie gesehen und wollte das selbst machen. Für mich war es ein Wunder der Natur." Viele "Zutaten" für die Sträuße sammelt die Wahlsalzburgerin selbst, wie etwa Bucheckern.
Gewürzsträuße - eine duftende Salzburger Tradition
"Das ist eigentlich für die Salzburger", erklärt Floradaniela und berichtet, dass das Kunstwerk gerne als Geschenk zu Taufen oder Hochzeiten gereicht werde und dem Beschenkten Gesundheit und Wohlstand bringen soll und als Glücksbringer fungiert. Deshalb finden sich die duftenden Gewürzgebinde auch als Kränze, auf Kochlöffeln oder auf einem Hufeisen.
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