Radfahren in Salzburg
"Brauchen Bündel an Maßnahmen für den Radverkehr"
Um den Radverkehrsanteil zu erhöhen, muss an vielen Hebeln gedreht werden, so der Radverkehrskoordinator der Stadt Salzburg Peter Weiss.
SALZBURG. Müsste er das Salzburger Radwegenetz inklusive Infrastruktur bewerten, wäre es ein "guter Durchschnitt", so Peter Weiss, seit vielen Jahren Radverkehrskoordinator der Stadt Salzburg. "Im Vergleich mit anderen Städten in Österreich stehen wir gut da. Aber mein Maßstab sind eher Länder wie Dänemark oder Holland. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg und es muss noch viel getan werden", sagt Weiss.
Auf 24 Prozent erhöhen
Vor allem dann, wenn man den Anteil des Radverkehrs in der Stadt Salzburg erhöhen möchte. "Aktuell liegen wir bei rund 21 Prozent. Im Rahmen unserer Radverkehrsstrategie wollen wir es bis 2025 schaffen, diesen Anteil auf 24 Prozent zu erhöhen. Dafür braucht es ein Bündel an Maßnahmen, mit denen man neue, zusätzliche Schichten an Menschen erreichen und für den Umstieg auf das Fahrrad motivieren kann", sagt Weiss.
Baulich getrennte Radwege
Ein wichtiger Hebel seien bessere Anschlüsse der Radwege Richtung Umland, "ganz wichtig ist jener nach Freilassing. Und natürlich der Aspekt der Sicherheit, der spielt vor allem für ältere Menschen und für Familien mit Kindern eine große Rolle. Dafür brauchen wir breitere, auch baulich abgetrennte Radwege. Das würde das Gefühl der Sicherheit bei vielen deutlich erhöhen. Da sind wir auch immer dabei, mögliche Gefahrenstellen zu entschärfen. Derzeit läuft gerade die Detailplanung im Bereich der Kreuzung Hübnergasse mit der Reichenhaller Straße im Stadtteil Riedenburg. Das wollen wir noch heuer umsetzen", führt Weiss aus.
Gut aufgestellt sei man beim Thema Radboxen, hier liegt die Auslastung im gesamten Stadtgebiet bei 97 Prozent, die Warteliste umfasst 160 Personen. "Manche Standorte sind sehr begehrt, etwa in Salzburg Süd oder im Andräviertel. Im Andräviertel gibt es sehr viele Häuser mit einem Hochparterre, da ist es natürlich mühsam, das Fahrrad jedesmal hinauf beziehungsweise hinunter zu tragen. Dort würden wir mehr Radboxen benötigen. An anderen Standorten, etwa in Aigen, ist die Nachfrage nicht so hoch", erläutert der Radverkehrskoordinator.
Alternative für Abstellplatz
Vor kurzem in Betrieb genommen wurde die sogenannte "Smart Box" für die Ausleihe von Lastenrädern, etwa bei den einzelnen Bewohnerservice-Stellen. "Dabei muss man sich einmal anmelden, danach kann man alles online buchen, wenn man sich ein Lastenrad ausleihen möchte: mit dem Handy die Radbox aufsperren und es zu jeder beliebigen Zeit zurückbringen. Dadurch erhoffen wir uns, dass die Ausleih-Zahlen steigen und wir viele Leute erreichen können", so Weiss.
Wenig Freude hat er nach wie vor mit dem Fahrradabstellplatz am Platzl bei der Linzergasse. "Das ist dort alles andere als ideal, da müssen wir uns nach alternativen Abstellmöglichkeiten umschauen. Eine Überlegung ist im Bereich Staatsbrückenkopf oder etwas weiter unten am Giselakai, damit die Menschen mit ihrem Fahrrad nicht direkt in die Fußgängerzone einfahren müssen", sagt Weiss.
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