Jedermann-Kostüme
Buhlschafts-Kleid: "Rot ist nicht gleich Rot"
Hosenanzug, Seidenkleid, Blumenkranz: Wie sich Buhlschaft und Jedermann heuer präsentieren.
SALZBURG. Noch ehe die Premiere des diesjährigen "Jedermann" über die Bühne ging, präsentierten der Kostümdirektor der Salzburger Festspiele, Jan Meier, die Jedermann-Kostümbildnerin Renate Martin und Bettina Hering, Leiterin Schauspiel, die Kostüme und Kleider von Buhlschaft Verena Altenberger und Jedermann Lars Eidinger.
Roter Hosenanzug, Rosa Seidenkleid
Mit kräftigen Rot- und Rosatönen nimmt Altenberger zum zweiten Mal die Rolle der Buhlschaft in Angriff. Der rote Hosenanzug vom Vorjahr ist geblieben, ebenso der Umhang aus Chiffon. Geändert habe sich allerdings der Rot-Ton, wie Meier und Martin erklären: "Rot ist nicht gleich Rot. Es ist diesmal ein etwas kräftigeres Rot. Wir haben einen Stoff gesucht, der noch mehr Leichtigkeit und Transparenz versprüht."
Bei Telefongesprächen mit Verena Altenberger habe man gemeinsam über die Kostüme und etwaige Verbesserungen beraten. Dabei sei es vor allem um die Frage gegangen, wie sehr sich das Kleid mit der Schauspielerin mitentwickelt, schildert Martin: "Verena Altenberger als Buhlschaft bewegt sich sehr viel, ist fast tänzerisch auf der Bühne, das berücksichtigen wir natürlich auch bei der Wahl der Kleider."
Buhlschaft trägt die Haare blond
Neben dem roten Hosenanzug trägt Altenberger heuer erstmals ein langes rosa Seidenkleid, kombiniert mit einem roten T-Shirt, das aus einem feinen Stretch-Material gearbeitet wurde und sich wie ein Puder über die Haut legt, sagt Martin. "Ich wollte der Buhlschaft noch eine andere Farbe geben, zudem harmonierten Rot und Rosa sehr gut. Da Verena Altenberger in diesem Jahr blonde Haare trägt, haben wir einen Fuchsia-Ton gewählt." Auch auf den Hautton müsse man freilich achten, da gebe es viele Variationsmöglichkeiten, die man prüfen sollte, sagt Meier.
Den Sonnenblumenkranz wird "Jedermann" Lars Eidinger auch in diesem Sommer tragen. "Der Kranz hat eine lange Tradition, Lars Eidinger hat ihn sich passend zu seinem Kostüm gewünscht. Auch Verena Altenberger trägt im Verlauf des Stücks seinen Kranz, insofern denke ich die beiden immer als Paar, damit alles gut harmoniert", sagt die Jedermann-Kostümbildnerin.
Suche nach Stoffen wird Herausforderung
So spiele auch der Chiffon-Umhang nicht nur optisch, sondern auch dramaturgisch eine große Rolle, lässt Bettina Hering wissen. "Es geht darum, dass ein Kleidungsstück nicht nur Ästhetik bleibt, sondern auch inhaltlich eine Bedeutung hat", sagt Hering. Mehr als 60 Arbeitsstunden steckten in jedem der beiden Kleider, erläutert Meier, der auch darauf hinweist, dass die Stoff-Suche zu einer immer größeren Herausforderung werde. "Viele Produktionsunternehmen haben zugesperrt, etwa in Berlin oder Wien. Heuer sind wir in Italien in einer Seidenfabrik fündig geworden", sagt Meier.
Dabei verhalte sich das Anfertigen von Kostümen ähnlich wie das Kochen, sind Meier und Martin überzeugt: Stoffe sind die Grundzutaten. Hier müsse die Qualität stimmen, damit der Kostümbildner gut damit arbeiten und entsprechende Kostümkreationen "zaubern" kann.
Hier findet ihr einen Bericht zur Jedermann-Premierenfeier:
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