Finstere Gestalten
Gnigler Krampusse ziehen durch die Straßen
SALZBURG (lg). Kaum ein Brauch ist in unseren Breiten so ausgeprägt wie der Krampus- und Perchtenbrauch. Der Besuch eines Schaulaufes gehört für viele Salzburger zur Vorweihnachtszeit dazu, Eine der bekanntesten Krampus- und Perchtenpassen in Salzburg sind die "Altgnigler", die am ersten Dezember ab 19 Uhr (freier Eintritt) zum finsteren Treiben in den Gnigler Gassen laden.
Vom Krampus und der Percht
Mehr als 40 Gruppen mit rund 900 Teilnehmern sind in diesem Jahr mit dabei, als erste Gruppe werden die Kinder aus Gnigl und Umgebung mit ihren selbst gebastelten Masken einlaufen. Ebenfalls dabei die "Jedermann Pass", eine integrative Krampusgruppe.
"Uns ist es ein Anliegen, den Menschen dieses Brauchtum näherzubringen. Viele kennen den Unterschied zwischen Krampussen und Perchten gar nicht. Perchten haben sechs Hörner, Krampusse nur zwei. Zudem dürfen die Perchten nur in den Raunächten von 21. Dezember bis sechsten Jänner auftreten. Die Nacht vom fünften auf sechsten Jänner ist die Perchtennacht, die bedeutendste Raunacht. Der Krampus tritt immer als der bestrafende Begleiter des Nikolaus auf", erklärt Hannes Brugger, Obmann der "Altgnigler".
10.000 Besucher beim Krampuslauf
Gegründet wurde die Gruppe 1966 von seinem Vater Hans Brugger, 1972 wurde der erste Gnigler Krampuslauf durchgeführt. "Der hat sich im Laufe der Jahre von einer kleinen Stadtteil-Veranstaltung zu einem weit über die Grenzen Salzburgs hinaus bekannten Krampusumzug mit rund 10.000 Besuchern entwickelt", so Hannes Brugger über die "Anziehungskraft" der mit Fell, Ruten und Glocken ausgestatteten Gestalten.
Geschnitzte Masken und Rinderhörner
"Krampusläufer verwenden gern animalische Utensilien, die Masken werden hauptsächlich aus Zirbenholz geschnitzt. Heute verwenden die Krampusläufer neben den Hörnern auf ihren Masken auch oft große Rinderhörner, in die sie ihre Ruten stecken", gibt Brugger Einblick in die Welt der Krampusse und Perchten.
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