Erste Bilanz
Im Seniorenwohnhaus Nonntal setzt die Stadt auf das Modell der Hausgemeinschaften
Das sanierte und umgebaute Haus ermöglicht Verbesserungen für Betreuung und Pflege.
SALZBURG. Bereits 200 Tage sind vergangen, seit die Bewohner aus dem Altbau in das neue Seniorenwohnhaus Nonntal übersiedelten. Dort setzt die Stadt auf neue Konzepte in der Betreuung und auf das Modell der Hausgemeinschaften. Ziel dabei ist, dass sich die Menschen wie "zuhause" fühlen. Frisch gekocht wird nicht in einer Zentralküche, sondern mit den Alltagsbegleitern gemeinsam in der jeweiligen Hausgemeinschaft. Dort wird auch im Wohn- und Essbereich gemeinschaftlich gegessen. Die Pflege erfolgt, soweit nötig, im jeweiligen Appartement.
"In der Regel sind Hausgemeinschaften ein Angebot an die älteren Menschen, die nach einem oft unfreiwilligen Umzug dennoch nichts anderes wollen, als ihr Leben ,normal‘ weiterleben, wie sie es von zu Hause her gewohnt sind“, so Christoph Baumgärtner Leiter der städtischen Senioreneinrichtungen.
Persönliche Betreuung und Pflege
Es sei vor allem die Überschaubarkeit der Hausgemeinschaften mit maximal zwölf Bewohnern und der damit verbundenen persönlichen Betreuung und Pflege, die die Senioren am neuen Haus schätzen. Die Hausgemeinschaften würden so in gleicher Weise soziale Kontakte und Rückzugsmöglichkeiten ins Private ermöglichen. „Mit den Hausgemeinschaften gibt es ein modernes Modell der Betreuung und Pflege und die vielen positiven Entwicklungen spüren die Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch das vielfältige Team aus dem Seniorenwohnhaus. Ich bin heute noch viel überzeugter von diesem Betreuungs-Modell, denn alle Indikatoren zeigen uns, dass es für die Menschen, die hier leben und arbeiten einfach besser wird", erklärt die zuständige Sozial-Stadträtin Anja Hagenauer (SPÖ).
Ärzte, Physiotherapie und Bezugspflege
Den Bewohnern stehen Ärzte, Ergo- und Physiotherapie, psychologische Betreuung, Seelsorge, Ehrenamt, Inkontinenz-Koordination, Wundmanagement, Friseure, mobile zahnärztliche Betreuung und Fußpflege zur Verfügung. Spezielle Angebote, wie die Bezugspflege (Dual-Pflege) oder auch Hospiz-Kultur und Palliativ-Care sind mittlerweile fixe Bestandteile des Betreuungskonzeptes.
Das theoretische Fundament für die Arbeit basiert auf den Empfehlungen des New-Work-Experte Frédéric Laloux, die Maxime lautet: Wenn jeder Verantwortung trägt, denken alle mit und gerade in einem Seniorenwohnhaus ist es wichtig, dass alle mitdenken und mittun. „Unsere Stärken, welche wir im alten Haus bereits gelebt haben, sind natürlich mit übersiedelt. Damit meine ich unser beachtetes Palliativprojekt oder Bezugspflege und das neue Haus ermöglicht uns aber auch, dass wir neue Wege gehen. Das haben wir bisher ganz gut gemeistert", sagt der Leiter des Seniorenwohnhauses, Christian Kagerer.
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