Provokation gegen textile Ausbeutung
Meinung von Bezirksblatt-Redakteur Manuel Bukovics
"Wer interessieren will, muss provozieren!" – was bereits Salvador Dali wusste, hat Künstlerin Sonja Brandl in ihrem Werk "Klothing" umgesetzt. Sie vergleicht die Arbeitsbedingungen der Textilindustrie mit menschlichen Hinterlassenschaften auf dem stillen Örtchen. Dazu hat Brandl Toiletten abfotografiert, Menschen hineingezeichnet und als drittes Bild Elemente des Klos in eigene Kleidungsentwürfe integriert. Was anfangs etwas weit hergeholt – und wie eine Spielerei mit Komik – scheint, ergibt im Endeffekt durchaus Sinn: Menschen werden ausgebeutet, damit andere immer noch billigeres Gewand kaufen können. Ob sich dieser Ansatz bis hin zu den Produktionsstätten unserer Billigst-Kleidungsstücke verbreiten wird, kann natürlich angezweifelt werden. Doch selbst wenn nur eine Handvoll hierzulande dadurch über die Herkunft der Textilien nachzudenken beginnt, hat sich "Klothing" bereits ausgezahlt.
Hier geht's zum Artikel "Kunst, die aus dem Klo stammt"
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