Stress im Alltag
Salzburger Filmemacher drehte Kurzfilme über Sorgen und Probleme von Kindern und Jugendlichen
Die kids-line arbeitet seit 20 Jahren für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
SALZBURG. Wenn Margrit Fingerlos vor dem Bildschirm sitzt, betreut sie manchmal fünf Kinder und Jugendliche gleichzeitig. Sie ist ehrenamtliche Chat-Beraterin bei der kids-line, dem „jungen Zweig der Telefonseelsorge“, wie es deren Leiter Gerhard Darmann beschreibt. Fingerlos kennt die Sorgen und Nöte der jungen Salzburger: „Ihre furchtbare Einsamkeit, die Verwahrlosung durch ihre Eltern und die Angst berühren mich am meisten“, sagt sie.
Liebe, Angst, Einsamkeit und Gewalt
Seit 20 Jahren ist die kids-line mit Rat für junge Leute da. „Wir wissen, dass rund ein Fünftel aller Kinder und Jugendlichen psychische Störungen aufweisen. Das spüren wir am Telefon und vor allem in den Chats", erklärt die Koordinatorin Katja Schweitzer. Warum die Telefonanrufe weniger und die schriftlichen Kontakte rasant mehr werden? „Weil das Schreiben am Smartphone einfach das Medium der Jungen ist. Und weil viele nicht ungestört telefonieren können, während sich zu Hause Gewalt abspielt“, führt Schweitzer aus. Liebe und Sexualität, Angst, Stress, Wut und Einsamkeit – das sind die Themen, mit denen junge Leute zur kids-line kommen. „Das absolute Top-Thema im Chat sind Gewalterfahrungen innerhalb der Familie“, sagt Schweitzer.
Aus diesen Themen hat der Salzburger Filmemacher und Regisseur Daniel H. Ronacher fünf Kurzfilme mit je einer Minute Länge gemacht. Sie werden ab 22. November in 880 Schaltungen in den beiden Salzburger Cineplexx-Kinos zu sehen sein. „Die emotional aufreibenden Geschichten, die wir erzählen, kommen direkt aus dem Alltag der Kinder und Jugendlichen“, sagt Ronacher.
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