Schaden: Überbelag in der Tiefgarage nicht länger zu verantworten
Limit bei 800 Flüchtlinge - Betrieb am Bahnhof gefährdet
SALZBURG. Aus aktuellem Anlass kritisiert Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden die Strategie in der aktuellen Flüchtlingskrise gegenüber der Stadt Salzburg scharf. "Wir stellen fest, dass wir kontinuierlich überfordert werden, unter den gegebenen Umständen werden wir die Funktion Salzburgs als Ausfallstor von Österreich nach Deutschland nicht mehr lange meistern können", erklärt das Stadtoberhaupt. Konkret führt Schaden aus: Das Quartier in der Tiefgarage war ursprünglich für 450 Menschen und einen Aufenthalt von jeweils wenigen Stunden ausgelegt. Dieses Limit wurde angesichts der geänderten Umstände auf einen Belag von etwa 800 Menschen ausgeweitet. Schon diese Zahl an Flüchtlingen ist kaum zu bewältigen.
Derzeit ist die Garage nahezu durchgehend mit mehr als 1000 Menschen belegt, nachdem der Zustrom nach Salzburg ungebremst anhält. Der Abstrom Richtung Deutschland beträgt aktuell jeweils etwa 800 Menschen pro Tag. Der daraus resultierende Rückstau hat zum zweiten Hotspot Grenze Freilassing geführt.
Der ständige starke Überbelag in der Tiefgarage ist aus sicherheitstechnischen, medizinischen und hygienischen sowie humanitären Gründen nicht länger zu verantworten. Eine Versorgung der Flüchtlinge bei kontinuierlicher Überfüllung ist kaum mehr möglich und überfordert die eingesetzten Kräften permanent.
Die Stadt Salzburg ist daher gezwungen, ein klares Limit zu ziehen: Ab sofort wird die Garage ab einem Belag von 800 Menschen für weitere Flüchtlinge gesperrt.
Sollte es der zuständigen Koordination der Flüchtlingsströme ab diesem Zeitpunkt nicht gelingen, den Zustrom nach Salzburg zu stoppen, werden zusätzliche Flüchtlinge direkt im Bereich des Bahnhofs ausharren müssen.
"Das wird über kurz oder lang zu sehr ernsthaften Problemen für den Betrieb am Hauptbahnhof führen", warnt Schaden.
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