Grenzgänger Podcast
"Um Rassismus zu reduzieren, hilft Reden"

- Allanya Ike ist Salzburgerin und weiß wie sich Rassismus anfühlt. Im aktuellen "Grenzgänger Podcast" spricht sie über ihre Erfahrungen.
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- hochgeladen von Sabrina Moriggl
Man muss sich einfach die Mühe geben, antirassistisch zu sein, sagt Allanya Ike, die selbst Rassismus in der Stadt Salzburg erlebt.
SALZBURG. "Anstatt ‚Hallo’ zu sagen, griff sie mir in die Haare. Das war befremdlich. Leute fragen nicht, sondern greifen mich einfach an. Andere Leute würden das auch nicht mögen“, sagt Allanya Ike über einen von vielen Momenten, wo fremde Leute ihr ungefragt in die Haare griffen. Die geborene Salzburgerin ist 16 Jahre alt und erzählt im aktuellen Grenzgänger-Podcast von ihren Erfahrungen mit Rassismus.
Sie kennt viele, denen es mit dem "In-die-Haare-Fassen" ähnlich ging. Bereits mit sieben Jahren, als Allanya Ike den Chor besuchte, wurden ihre Haare zum auserwählten Ziel des "Streichelns" von vielen Menschen. „Als Kind traut man sich nicht so sehr, den anderen Leuten die Meinung zu sagen“, sagt Ike, die auch in der Schule die Erfahrung machte: Wenn sie ihr Haar als Afro trägt, wollen die Menschen ihn anfassen, und zwar ohne vorher um Erlaubnis zu fragen.
Rassistische Wörter, die verletzen
Rassismus bezieht sich nicht nur auf das ungefragte Anfassen von Haaren. "Die Geschichte von weißen und schwarzen Menschen ist eine ganz unterschiedliche“, erzählt Ike, die versucht Gerechtigkeit für sich und andere zu schaffen. Die Schülerin weiß, dass manche Leute nicht verstehen, wo das Problem liegt und dass hier das Gespräch hilft.
"Der Ausdruck ‚Mohr’ reduziert mich auf meine Hautfarbe und stammt aus einer Zeit, wo schwarze Menschen als nicht gleich angesehen wurden. Das Wort ist sehr verletzend." Allanya Ike
"Um Rassismus zu reduzieren, hilft das Reden. Wenn man Leute darauf aufmerksam macht und versucht, ihnen zu erklären, was der eigene Standpunkt ist und wieso manche Sachen nicht mehr okay sind und nie hätten okay sein sollen, lernen schon viele Leute etwas davon", sagt Ike. Die 16-Jährige ist sich sicher: "Es gibt immer eine andere Möglichkeit. Man kann einen anderen Weg finden, wenn man das möchte.“
Gerade in Hinblick auf die Gesellschaft würde sich die Salzburgerin mehr Engagement wünschen. Mittels Workshops könnte man ihrer Meinung nach das Thema Rassismus in Schulen behandeln. "Ich wünsche mir, dass rassistisches Verhalten oder Kommentare in Schulen inakzeptabel werden und wenn etwas passiert, dass mehr Menschen sagen: so nicht!"
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