Verwirrung um Tempo 100 auf A 10

Tauernautobahn A 10 | Foto: Archiv

Tagtäglich landen Beschwerden verärgerter Pendler über die 100 km/h-Beschränkung auf der Tauernautobahn A 10 auf dem Schreibtisch des ÖAMTC. Dieser wirft dem Land nun ungenaue Messverfahren vor. Der Jahresgrenzwert sei überschritten worden, entgegnet die Salzburger Landesregierung.

TENNENGAU (sawa). „Die 100 km/h-Beschränkung auf der A 10 zwischen Salzburg und Golling wird viel zu oft eingeschaltet“, wirft Andreas Achrainer, Jurist beim Österreichischen Automobilclub (ÖAMTC), der Salzburger Landesregierung vor, „die Werte werden nicht anhand der Luftgüte - wie im Gesetz vorgeschrieben - sondern anhand des Verkehrsaufkommens gemessen.“ Somit schalte die automatische Verkehrsbeeinflussungsanlage (VBA) immer dann auf 100 km/h um, wenn sehr viele Autos auf der Autobahn verkehren.

Auch Industrie als Verursacher von Stickstoffdioxid
Die Luftgüte setze sich jedoch nicht ausschließlich aus der Fahrzeugfrequenz zusammen, auch die Industrie sei ein wesentlicher Verursacher von Stickstoffdioxiden - welche sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit schwer belasten.

Alexander Kranabetter, Immissionsschutz-Referent des Landes Salzburg erklärt den häufigen Einsatz der 100 km/h-Beschränkung folgendermaßen: „Bei Stickstoffdioxid wurde der Jahresmittelwert überschritten - im Jahr 2009 um knapp ein Drittel. Deshalb ist der Hunderter auch so oft notwendig.“ Der Hunderter sei dementsprechend verhältnismäßig. Der ÖAMTC fordert nun eine sinnvolle, transparente sowie genaue Messung der Werte: „Die Steuerung über diese Anlagen gilt ausschließlich bei erhöhten Schadstoffbelastungen der Luft. Sie darf auch nur dann in Kraft gesetzt werden, wenn die Luft belastet ist.“ Eine Anlage, die laut Verkehrsfrequenz das Limit verhänge, sei laut Gesetz nicht vorgesehen. Es gehe um den Umweltschutz und hier sei ausschließlich die Luftgüte der Anknüpfungspunkt, kritisiert Achrainer. Laut Umweltschutzreferenten und Landesrat Walter Blachfellner (SPÖ) galt die Hunderterbeschränkung auf der A 10 zwischen Salzburg und Golling - in der Zeitspanne zwischen Mai 2009 und April 2010 - im Durchschnitt zwölf Stunden pro Tag, somit 51 Prozent der Zeit im Jahr: „Der Stickstoffausstoß konnte dadurch etwa um fünf Prozent verringert werden.“

Verärgerte Pendler
Die Beschwerden verärgerter Pendler häufen sich indes beim ÖAMTC: „Viele Autofahrer setzen uns über ihren Unmut in Kenntnis, dass besonders im Frühverkehr die 100 km/h-Beschränkung immer häufiger zum Einsatz kommt“, sagt Achrainer.

Rechtsbeistand bei „Knöllchen“
Vom Büro Blachfellners heißt es dazu: „Pendler, die zu Zeiten von hohem Verkehrsaufkommen - vor allem morgens und abends - unterwegs sind, haben das Gefühl, dass die Anlage immer eingeschaltet ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Anlage bei hohem Verkehrsaufkommen oder bei ungünstigen meteorologischen Bedingungen Tempo 100 anzeigt und davon sind meistens die Pendler betroffen.“

Sollte nun ein Autofahrer mit einer Geschwindigkeit von über 100 km/h geblitzt werden, obwohl die Anlage nicht eingeschaltet war, bietet der ÖAMTC seinen Rechtsbeistand an: „Da die Messungen sehr ungenau sind, ist es schwer nachvollziehbar und nachzuweisen, wann nun genau Tempo 100 gilt. Autofahrer können sich gerne an uns wenden, wenn sie sich unsicher sind“, bietet Achrainer an.

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