Thomas Selinger
VIDEO - Der Pinsel, der Stift und der Strich
Thomas Selinger ist Künstler. Im Andräviertel hat er sich mit seinem Atelier einen Traum erfüllt.
SALZBURG (sm). Lounge-Musik ertönt, wenn man das kleine Atelier von Thomas Selinger im Andräviertel betritt. Auf dem großen abgegriffenen Holztisch in der Mitte stehen bunte Farbflaschen und Plastikdeckel mit eingetrockneter Farbe. Pinsel stehen griffbereit. Rundherum an den Wänden hängen seine Werke. Sie zeigen auf humorvolle Art die Sichtweisen des 50-jährigen Künstlers, der in Salzburg geboren wurde. Aber auch tiefgründige Bilder, die zur Interpretation einladen. Thomas Selinger – "Seli" – trägt einen grauen Künstlerkittel, der mit Farbklecksen und Farbspritzern bedeckt ist. Er wirkt bodenständig und zugänglich. "Ich bin normal geblieben", sagt der Künstler, "aber meine Kunst wuchert aus."
Feste Arbeitszeiten
Er hat sich feste Arbeitszeiten im Atelier gegeben. Wochentags von 10 bis 18 Uhr werkt und malt er hier. Ein jeder, der vorbeikommt, darf hereinkommen. Besuch bringt den Seli nicht aus der Ruhe. "Wenn's Fragen gibt, ich bin an der Leinwand", hört man als Besucher von ihm oder die Frage, ob man einen Kaffee wolle.
"Ich bin sehr demütig, dass ich das machen kann"
, sagt er und erklärt, wie er zum Atelier und der Kunst kam. "Mein Umfeld war sehr kunstfrei", sagt er über seine Kindheit, die er im Flachgau verbrachte. Als großer Otto-Waalkes-Fan merkte er schnell, dass er seine eigenen Sachen malen wollte. Dabei hat er sich niemals von seinem Umfeld abhalten lassen. Seine Frau, Muse und große Liebe, ermutigte ihn, das Atelier zu eröffnen. Sie ist seine Partnerin im Leben und im Geschäft. "Alles, was über die Leinwand hinausgeht, ist meine Frau."
Breit gefächert
Cartoons, Aquarelle, Weinetiketten, Öl – Seli hat keinen festgelegten Stil. Er hat Kategorien. "Meine Kunst ist breit gefächert, aber jede Sparte ist in sich stimmig. Ich liebe es, den spontanen Witz weiterzugeben." Seine Kunst ist plakativ und erst auf den zweiten Blick erkennt man die tiefere Bedeutung. So zeigt eines seiner Gemälde eine Himbeertorte zum Anbeißen, die mit abgetrennten Köpfen verziert ist.
"Es ist mir wichtig – dieses Zuckersüße, Bittere abzubilden"
, sagt Seli, der am liebsten mit Acrylfarben arbeitet, weil Öl zu sehr stinke. Bei den Materialien setzt er auf Qualität, achtet auf Nachhaltigkeit und Regionalität.
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