Vision einer fairen Welt

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SALZBURG (lg). "Das Leben ist eine Komödie für die Reichen, ein Spiel für die Narren, ein Traum für die Weisen und eine Tragödie für die Armen" – dieses Zitat hat Max Luger aus Afrika mitgebracht und es nun in seinem "Fair Share"-Container am Mirabellplatz aufgehängt. "Und es ist wahrlich eine Tragödie, wie viele Menschen in Salzburg in Armut leben und mit 150 bis 200 Euro im Monat auskommen müssen", fügt Luger hinzu, der früher als Pastoralassistent tätig war und sich jetzt als Pensionist für jene Menschen einsetzt, mit denen es das Leben nicht so gut meint.

Vision einer fairen Welt

In dem "Fair Share"-Container am Mirabellplatz wurden seit Ende Oktober 2013 gut 67.000 Euro an rund 500 bedürftige Personen umverteilt. "Es war für mich auch ein Experiment. Ich habe mich gefragt, ob die Menschen dazu bereit sind, die Schwächeren in unserer Gesellschaft mitzutragen. Denn ich trage die Vision in mir, dass wir soweit sein müssten, dass wir jene Menschen, die arm sind, nicht an den Rand drängen, sondern sie in unsere Mitte nehmen und sie auffangen", beschreibt Luger seine Intention. Durch die künstlerische Gestaltung des Containers und den "prominenten" Platz, an dem er abgestellt ist, soll die Armut auch direkt ins Zentrum gerückt werden und zur Bewusstseinsbildung beitragen.

Armut ins Zentrum rücken

"Die Menschen sollen nie aufhören, sich darüber Gedanken zu machen. Jeder wünscht sich eine heile Welt und da wird das Thema Armut gerne ignoriert. Aber das ist der falsche Weg. Es ist unvorstellbar, welche Schicksale es auch in unserer Stadt gibt, in welchen desolaten familiären und sozialen Verhältnissen viele Menschen leben und aufwachsen müssen", betont Luger. Das Prinzip beim "Fair Share"-Container ist so simpel wie sinnvoll: Menschen kommen mit Spenden zu Max Luger, dieser gibt das Geld völlig unbürokratisch an bedürftige Menschen, die zu ihm in den Container kommen, weiter. "Ich achte darauf, dass ich nie unter hundert Euro weitergebe. Damit will ich einen Impuls setzen, der über bloßes Almosen-Geben hinausgeht. Natürlich muss ich manchen Menschen auch sagen, dass ich ihnen leider nicht weiterhelfen kann, denn ich kann nicht mehr geben als ich habe. Das tut dann natürlich weh", erzählt Luger seine Erfahrungen. Mit dem Container soll auch dem Abgleiten in die Armutskriminalität und psychischen Erkrankungen wie Depressionen vorgebeugt werden. "Armut macht einsam. Die Menschen ziehen sich zurück und verlieren zunehmend an sozialen Kontakten. Diese Einsamkeit, gepaart mit ständigen finanziellen Sorgen, macht die Psyche krank", erklärt Luger. Der "Fair Share"-Container ist von Montag bis Donnerstag jeweils von neun bis 14 Uhr geöffnet. "Für mich ist es einfach auch ein Beitrag zu einer humanitären Gesellschaftsbildung", resümiert Luger.

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