Fahrradboten fordern mehr Geld
Warnstreiks der Salzburger Fahrradboten
Nach Warnstreiks in Wien, Graz, Klagenfurt und Innsbruck protestierten Fahrradbotinnen und Fahrradboten am gestrigen Dienstag, den 12. März, auch in Salzburg. Sie fordern mehr Wertschätzung für ihre Arbeit, die sich auch im angemessenen Gehalt widerspiegeln soll.
SALZBURG. Wer kennt es nicht: Es ist ein regnerischer Tag, man hat keine Lust etwas selbst zu kochen und die Fahrt zum nächsten Restaurant scheint unendlich weit. Also wird Essen mit wenigen Klicks einfach nach Hause bestellt.
Um all diesen Salzburgerinnen und Salzburger etwas Gutes zu tun, gibt es die Fahrradbotinnen und Fahrradboten, die bei jedem Wind und Wetter für Essens-Lieferungen unterwegs. In Pink, Orange und Schwarz flitzen die sogenannten „Rider“, wie sie im Fachjargon genannt werden, durch Salzburgs Straßen und bringen beinahe rund um die Uhr Essen, Getränke und Lebensmittel bis an die Wohnungstür.
Stockende Kollektivverhandlungen
Für 40 Wochenstunden erhalten die radelnden Dienstleister dabei einen Bruttomonatsgehalt von 1.730 Euro und bewegen sich damit in einer Niedriglohn-Branche. Daher fordern sie in den laufenden Kollektivverhandlungen eine Inflationsabgeltung von 8,7 Prozent.
„Die Arbeitgeber wollen sich keinen Millimeter mehr Richtung Inflationsabgeltung bewegen und bieten nach vier Verhandlungsrunden noch immer nur 5,8 Prozent“,
erklärt vida-Fachsekretär Zeidi Hamiko bei der gestrigen Protestkundgebung vor der Lieferando-Zentrale in der Landeshauptstadt Salzburgs und fordert den Sozialpartner auf wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren:
„Wir fordern den Sozialpartner auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren, wir sind jederzeit verhandlungsbereit“,
stellt Hamiko fest.
Forderung nach Wertschätzung
Bei der Forderung nach mehr Gehalt ginge es laut Heimko nicht um die Anhebung von Luxusgagen, sondern lediglich um ein Leben in Würde und ohne Schulden.
„Leistung bei jedem Wetter und hohe körperlicher Anstrengung sollte sich lohnen und darf nicht zu Armut und verzweifelten Lagen führen. Wie soll man nach zwei Jahren extremer Teuerung noch seine laufenden Rechnungen für Energie, Wohnen und Lebensmittel begleichen können, wenn man die Teuerung nicht abgegolten bekommt? Das aktuelle Angebot der Arbeitgeber können wir nicht akzeptieren und das drückt natürlich auch auf die Motivation der Beschäftigten, die mit ihren Nettolöhnen derzeit knapp an der aktuellen Armutsgrenze schrammen.“
so Zeidi Heimko und ergänzt:
„Wir fordern mehr Wertschätzung für die Arbeit der Rider und das muss sich natürlich auch auf dem Konto sichtbar widerspiegeln.“
Sollten die Arbeitgeber keine Einsicht zeigen, sei eine Fortsetzung und Ausweitung der Arbeitskampfmaßnahmen nicht ausgeschlossen.
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