Marko-Feingold-Straße
KZ-Verband warnt vor "internationaler Blamage"

Marko Feingold war Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und kämpfte bis zuletzt, vielfach auch an Schulen, unermüdlich gegen das Vergessen. | Foto: Franz Neumayr
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  • Marko Feingold war Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und kämpfte bis zuletzt, vielfach auch an Schulen, unermüdlich gegen das Vergessen.
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Der KZ-Verband/Verband der AntifaschistInnen Salzburg (VdA) warnt davor, die Diskussion rund um eine Marko-Feingold-Straße zum "politischen Spielball" werden zu lassen. Auch die Österreichische Hochschülerschaft meldet sich zu Wort. 

SALZBURG. Geht es nach dem KZ-Verband, können eine derartige Straßenbenennung – mit einer echten Postadresse und nicht nur einer symbolischen Benennung - nur in engster Abstimmung mit der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erfolgen, deren Präsident Marko Feingold über Jahrzehnte hinweg war. "Alles andere wäre ein Affront gegen die Kultusgemeinde und insbesonders gegenüber der Witwe von Marko Feingold, Hanna Feingold", so der KZ-Verband/VdA. 

Man befürworte die ebenfalls diskutierte Umbenennung der Stelzhammerstraße in Marko-Feingold-Straße. Dies wäre nicht nur durch die Nachbarschaft der Straße zur Synagoge naheliegend, die Umbenennung wäre auch ein mutiges Zeichen gegen den allerorts aufkeimenden Antisemitismus, heißt es von Seiten des KZ-Verband/VdA. 

Keine "symbolische Umbenennung"

Der KZ-Verband warnt davor, das Thema auf die lange Bank zu schieben und in politischen Debatten zu zerreden. Wird die Marko-Feingold-Straße verzögert, drohe Salzburg eine internationale Blamage, so der KZ-Verband. 

In der Salzburger Stadtpolitik zeichnet sich derzeit ja eine Mehrheit ab, wonach der Makartsteg nach dem im Herbst 2019 verstorbenen Holocaust-Mahner benannt werden soll. Dieser soll künftig Marko-Feingold-Steg heißen. Seine Witwe Hanna Feingold beharrt weiter auf einer Post-Adresse. Auch die KZ-Verband spricht sich klar dafür aus, dass es nicht nur um eine "symbolische Umbenennung" gehen darf, sondern einer echten Postadresse bedarf. 

ÖH für Umbenennung der Churfürststraße

Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) spricht sich klar für eine Umbenennung der der Churfürststraße aus. „Die ÖH begrüßt die Umbenennung der Churfürststraße ausdrücklich. Wir fordern die ÖVP, FPÖ, NEOS und SALZ auf, das Gedenken an Marko Feingold nicht zu verspielen, sondern ihrer Verantwortung als Stadtparteien nachzukommen“ erklärt Keya Baier, Vorsitzende der ÖH. Die Churfürststraße sei eine Anschrift, die auch tatsächlich genutzt wird – sodass die Ehrung Feingolds auch in das aktive Gedächtnis der Menschen einfließt. „Wir stellen uns an die Seite von Frau Feingold und der Israelitischen Kultusgemeinde. Der Wille der Witwe und Expertin Hanna Feingold muss an erster Stelle stehen“, betont auch Raphaela Maier, 2 stellv. Vorsitzende der ÖH.

Großer Kämpfer gegen das Vergessen 

Marko Feingold verstarb im September 2019 im Alter von 106 Jahren. Er war Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und kämpfte bis zuletzt, vielfach auch an Schulen, unermüdlich gegen das Vergessen.
In seinem Buch "Wer einmal gestorben ist, dem tut nichts mehr weh. Eine Überlebensgeschichte" blickte Feingold auf sein Leben zurück.
Der KZ-Überlebende und vielfach ausgezeichnete Ehrenbürger der Stadt Salzburg habe zeitlebens gegen das Vergessen gekämpft und in unzähligen Vorträgen gerade auch vor jungen Leuten einen wesentlichen Beitrag zur Aufarbeitung der wohl dunkelsten Phase der jüngeren Geschichte geliefert.

Marko Feingold war Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und kämpfte bis zuletzt, vielfach auch an Schulen, unermüdlich gegen das Vergessen. | Foto: Franz Neumayr
Feingold war Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und kämpfte bis zuletzt, vielfach auch an Schulen, unermüdlich gegen das Vergessen. | Foto: Franz Neumayr
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