Sie lindern menschliches Leid

2Bilder

20 Salzburger Ärzte versehen seit einem Jahr abwechselnd ehrenamtlich Dienst im Salzburger Virgilbus. In diesem Zeitraum haben sie knapp 500 Obdachlose und Armutsmigranten kostenlos und anonym behandelt. "Das sind Menschen, für die der Virgilbus die eingige Möglichkeit darstellt, eine medizinische Behandlung zu erhalten", betont Initiator und NEOS-Gemeinderat Sebastian Huber. Er ist selbst Arzt und "ordiniert" ebenfalls im Virgilbus.

Aufgesucht wurde der Virgilbus bisher von 491 Patienten aus 24 verschiedenen Nationen und drei Kontinenten – österreichische Patienten stellten übrigens die zweitgrößte Gruppe dar. Und: Das Angebot wird immer besser angenommen: Waren es im ersten Halbjahr durchschnittlich zehn Menschen, die medizinische Hilfe suchten, kletterte diese Zahl im zweiten Halbjahr auf durchschnittlich 14 Patienten pro Abend. "Der Virgilbus hat das Vertrauen dieser Menschen gewonnen – wir haben muttersprachliche Dolmetscher vor Ort und sorgen für Diskretion, Anonymität und Datensicherheit unserer Patienten", betont Huber.

Zu den häufigsten Diagnosen bei den insgesamt 660 Behandlungen zählen chronische Schmerzen: Nahezu jeder dritte Patient war davon betroffen. Aber auch Infekte, Zahnschmerzen und Kreiskaufprobleme, Magen-Darm-Probleme, Hauterkrankungen, Verletzungen oder Diabetes sind diagnostiziert worden. "Wir können allerdings nur eine Symptombehandlung bieten und vor allem chronische Schmerzzustände lindern. Die krankmachenden und krankheitsauslkösenden Lebensumstände dieser Menschen können wir mit dem Virgilbus nicht verändern", weiß Huber.

Dass sich der Virgilbus bewährt hat, steht für ihn außer Zweifel: "Wir haben die Einsatzorte an die Bedürfnisse der Zielgruppen angepasst. Sowohl die schlanke Organisationsstruktur, die Zusammenarbeit zwischen den unterstützenden Einsatzorganisationen und Notschlafstellen, insbesondere der Caritas Salzburg, sowie vor allem das große Engagement ehrenamtlich tätiger Ärzte und Sanitäter haben dazu beigetragen, dass für viele notleidende obdachlose Menschen auf den Straßen von Salzburg eine basale medizinische Notversorgung ermöglicht wurde und so großes menschliches Leid zumindest gelindert werden konnte. Der Virgilbus ist ein deutliches Zeichen von gelebtem Ehrenamt und Humanität."

Dass es den Virgilbus weiterhin geben wird, ist der finanziellen Unterstützung von Stadt und Land, aber auch privaten Spendern zu verdanken. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 30.000 Euro. Die Stadt schießt 12.500 Euro zu, das Land 5.000 Euro. Die restlichen 12.500 Euro werden von Spendern aufgebracht, darunter auch Institutionen und Sozialstiftungen.

Sebastian Huber bei der Versorgung einer Patientin.
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.