Ehrgeizige Ziele am Arbeitsmarkt

Das erwartete Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent reicht laut AMS-Geschäftsstellenleiter Rupert Ernst für Veränderungen nicht aus. | Foto: AMS Salzburg
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Trotz anhaltender Rekordarbeitslosigkeit sind die Zahlen 2015 nicht mehr so stark gestiegen wie 2014.

FLACHGAU/SALZBURG (buk). Vor allem ein zu geringes Wirtschaftswachstum ist laut AMS-Geschäftsstellenleiter Rupert Ernst für die steigende Rekord-Arbeitslosigkeit in der Stadt Salzburg (plus 8,1 Prozent) und im Flachgau (plus 7,2 Prozent) verantwortlich. Auch ein starker Verdrängungseffekt durch Menschen aus den neuen EU-Ländern spiele dabei eine Rolle. "Zum Teil sind diese in bestimmten Branchen sehr begehrt. Das Angebot ist größer als neue Stellen, die entstehen", sagt Ernst. Dennoch sei die Anzahl der Arbeitslosen 2015 in Summe nicht mehr so stark angestiegen wie im Jahr 2014.

Das Stellenangebot ist am ehesten im Dienstleistungsbereich (Pflege und Gastronomie) gestiegen, in der Warenproduktion gesunken. Am stärksten von der Arbeitslosigkeit betroffen sind nach wie vor Menschen ab 50. "Das Schlupfloch Frühpension ist geschlossen worden", erklärt Ernst. Viele seien zwar gesundheitlich kaum noch in der Lage, ihren Beruf auszuüben, müssten aber dennoch vermittelt werden. "Sie sind quasi für den Arbeitsmarkt zu krank, aber für die Pension ,zu gesund'."

Ebenfalls große Sorgen bereiten ihm junge Menschen ohne Ausbildung. "Hier sind viele dabei, die soziale Fehlanpassungen haben", berichtet Ernst. Von einem Leben, das noch nie Struktur gehabt hat, über Alkohol- und Drogensucht – die Integration in den Arbeitsmarkt sei sehr schwierig und ohne Eigeneinsicht der Betroffenen gänzlich unmöglich. Zudem hänge eine Anstellung häufig auch vom "Leidensdruck der Firmen" ab. Wenn dringend Lehrlinge gesucht werden, steigen die Chancen. Generell ist der Lehrstellenmarkt aber relativ konstant geblieben.

Wirtschaft wächst 2016

Insgesamt rechnen Wirtschaftsforschungsinstitute für 2016 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent – laut Ernst zu wenig, um die Arbeitslosigkeit zu senken. Zudem dürften die Flüchtlinge hier nicht außer Acht gelassen werden. Noch sind kaum welche beim AMS registriert, da vorerst ein Deutschkurs, den das Land Salzburg finanziert, abgeschlossen werden muss. Viele hätten zwar auch Ausbildungen, aber hier stellt sich die Frage, inwiefern sich diese dann bei uns anwenden lassen. "Ein Mechaniker, der in Syrien Traktoren repariert, kann nicht so ohne weiteres auf unsere Hightech-Produkte losgelassen werden", so Ernst, der einen Qualifizierungscheck inklusive Schulungen andenkt und sich bei gar nicht ausgebildeten Flüchtlingen vorstellen kann, diese in einer Schnellausbildung anzulernen.

Zudem hat sich das AMS strenge Ziele für das kommende Jahr gesetzt. So sollen rund 18.150 Stellen besetzt werden, davon 4.700 mit einem Bruttolohn von mehr als 1.900 Euro. Auch 4.900 Menschen, die älter als 45 Jahre sind, müssen wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Rund 50 Prozent der Fördermittel sollen zudem für Frauen aufgewendet werden. Weiters soll der Migranten-Anteil aller geförderten Personen 2016 bei cirka 45 Prozent liegen.

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