Bilanz und Ausblick
Salzburger Arbeitsmarkt auf den Weg zur "Normalität"

Blickten auf das Arbeitsmarkt-Jahr 2020 zurück: WKS-Präsident Peter Buchmüller, Jacqueline Beyer , Landesgeschäftsführerin des AMS Salzburg, und AK-Präsident Peter Eder (v.l.). | Foto: Archivbild: WKS/KOLARIK
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  • Blickten auf das Arbeitsmarkt-Jahr 2020 zurück: WKS-Präsident Peter Buchmüller, Jacqueline Beyer , Landesgeschäftsführerin des AMS Salzburg, und AK-Präsident Peter Eder (v.l.).
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Zusammen mit Peter Buchmüller, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg und Peter Eder,  Präsident der Arbeiterkammer Salzburg, stellte Jacqueline Beyer, Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Salzburg (AMS) die Arbeitsmarktzahlen für Salzburg vor. 

SALZBURG. So wurde 2021 eine starke Nachfrage nach Arbeitskräften verzeichnet. Die Arbeitslosenzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen. Beyer rechnet damit, dass Ende des Jahres die Arbeitslosenquote wieder ein Niveau wie vor der Pandemie erreicht haben wird. Doch nach wie vor sind eher Ältere und Langzeitarbeitslose teilweise vom Aufschwung ausgenommen.

"Inmitten der größten Krise seit Jahrzehnten hat die heimische Wirtschaft ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben."

Rückblickend auf das Jahr 2021 lies sich trotz Corona-Lage eine Dynamik feststellen, denn in vielen Unternehmen wurden Beschäftigte gesucht.

Die Zahlen im Überblick

Wie das AMS mitteilte ist die Arbeitslosigkeit im Bundesland Salzburg 2021 im Vergleich zum Jahr davor um 24,7 Prozent zurückgegangen, das ist im Bundesländervergleich die größte Abnahme. 15.130 Menschen waren im Jahresschnitt arbeitslos gemeldet, das waren um 2.436 mehr (+19,2%) als vor der Krise 2019. Die Arbeitslosenquote betrug im Schnitt 5,6 Prozent (-2,5%), damit belegt Salzburg hinter Oberösterreich den 2. Platz. Österreichweit lag die Quote bei 8,0 Prozent. 1.946 Menschen sind länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet, um 575 mehr als 2020 (+41,9 Prozent).

Langzeitarbeitslose Menschen einbinden

Das AMS bietet eine Eingliederungsbeihilfe für langzeitarbeitslose Menschen an. Dabei werden diese gezielt beraten und gefördert. So konnten im vergangenen Jahr 2.900 Personen wieder am Arbeitsmarkt Fuß fassen. Da ein Drittel der langzeitarbeitslosen Personen bereits über 50 Jahre alt sind brauche es hier besondere Unterstützung, wie Beyer erklärte.

Kurzarbeit fungierte als Schlüssel

Das Erfolgsmodell der Kurzarbeit solle ebenfalls für die rasche und gute Entwicklung am Arbeitsmarkt gesorgt haben. Gerade der Tourismus und der Handel zählten zu den Hauptbetroffen Branchen.

Obwohl durch die Kurzarbeit viele Stellen in der Gastronomie und im Tourismus gehalten werden konnten, schulten hier etliche Fachkräfte um.  | Foto: Symbolbild: pixabay
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Ohne das Modell der Kurzarbeiterphase wären sonst über 15.000 Personen zusätzlich arbeitslos geworden. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben 9.700 Betriebe in Salzburg die Kurzarbeit in Anspruch genommen. Über diesen Zeitraum waren 103.000 Personen in der Kurzarbeit. Das AMS zahlte hier 770 Millionen Euro aus. 

Wegen Corona weniger Personal im Tourismus

Es wird von Branchenvertreter bestätigt, dass rund 30 Prozent der Beschäftigten aufgrund der Unsicherheiten in Zusammenhang mit dem Corona-Virus den Tourismus verlassen haben. Darum will das AMS eine überregionale Vermittlung mit Wien einsetzen und darüber hinaus auch mit 14 europäischen Staaten zusammenarbeiten. Dazu zählt eine Grenzüberschreitende Kooperation mit Skandinavien, Spanien und Griechenland.

"Die Vermittlung von Fachkräften aus ganz Europa nach Salzburg soll Saisonarbeitskräfte, ganzjährige Fachkräfte und Praktikantinnen und Praktikanten den Weg ins Bundesland Salzburg ebnen. Neben der Qualifizierung heimischer Arbeitskräfte erfolgt damit ein zusätzlicher Schub für die Fachkräfteoffensive in unserem Bundesland"

Fachkräfte Mangel am Arbeitsplatz

Ende Dezember 2021 vermerkte das AMS 11.545 offene Stellen, um 219 Prozent mehr als Dezember 2020 und sogar um 77 Prozent mehr als im Hochkonjunkturjahr 2019. Tourismus, Pflege, Elementarpädagogik – kaum eine Branche sucht aktuell nicht nach Arbeitskräften. Peter Buchmüller sieht darin ein Problem und sagt: "Das Problem der mangelnden Arbeitskräfte wird langsam aber sicher zur Wachstumsbremse. Die Arbeitskräfteproblematik gefährdet die Dynamik in der Wirtschaft und damit mittelfristig das Wohlstandsniveau. Wir müssen dieses grundlegende Strukturproblem in den Griff bekommen!" Buchmüller sieht Chancen darin, wenn Anreize und Unterstützung zur Beschäftigungsaufnahme und Möglichkeiten der Kinderbetreuung geschaffen werden. 

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