Smart City - Salzburgs Konzepte der urbanen Mobilität

7. IRE Expertenkonferenz unter dem Motto "Smart Cities". Landtagspräident Josef Schöchl, Cristian Macedonschi (Stadtrat Brasov), Landesrätin Brigitta Pallauf und Bürgermeister Harald Preuner. | Foto: Foto: Franz Neumayr
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  • 7. IRE Expertenkonferenz unter dem Motto "Smart Cities". Landtagspräident Josef Schöchl, Cristian Macedonschi (Stadtrat Brasov), Landesrätin Brigitta Pallauf und Bürgermeister Harald Preuner.
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SALZBURG (sm). Bei der 7. IRE-Expertenkonferenz diskutierten in Salzburg Experten aus ganz Europa über ein gemeinsames Thema: Smart City, Herausforderungen und Lösungskonzepte für die künftige urbane Mobilität.

Franz Schausberger, Vorstand der IRE, wies ausdrücklich darauf hin, dass man sich diesmal auf die Mobilität konzentriere. Weil verabsäumt wurde, Alternativen aufzubauen, sei man jetzt sehr bemüht, das Umland miteinzubeziehen, die Bevölkerung zu informieren und mitzunehmen, schließlich werden 2050 mehr als 70 % der Bevölkerung in Städte leben.

Europäisch und dennoch regional, das IRE Netzwerk bringt Politik und Wirtschaft zusammen. Das, mit 130 Mitgliedern aus 23 europäischen Ländern, wissenschaftliche Institut mit Sitz in Salzburg, organisiert internationale Expertentagungen und Fachkonferenzen mit Best Practice Beispielen zu den Themen: Europa- Regionalpolitik, Breitband, Gesundheit, Pflege, Stadt-Untersuchung, kulturelles Erbe, Digitalisierung und Energie.

Salzburgs Probleme stehen nicht im Mittelpunkt

Für Verkehrslandesrätin Brigitta Pallauf stehe der Mensch im Vordergrund, die habe sie immer im Mittelpunkt, wenn es darum gehe Lösungen anzubieten. Vorschläge, das Salzburger Verkehrsaufkommen zu verbessern, gäbe es momentan genug. Man müsse an "allen Schrauben drehen. Und es muss sich alles mitdrehen."

Rund 20 % der Flächen in Salzburg seien für Leben und Wirtschaften da. Und es reiche eben nicht, dass die Stadt Salzburg lediglich eine Lösung für ihre eigenen Probleme findet. "Smart" hieße für die Verkehrslandesrätin in erster Linie lebenswert. Dabei ginge es ihr nicht in einen Wettkampf um den Preis zu tretten. Die Devise "Wer macht´s mir billiger" sei der falsche Weg. Man solle das bereits vorhandene besser verknüpfen.

Apps bestimmen unser zukünftiges Zusammenleben 

Der Direktor des Instituts für die Zukunft der Industriegesellschaft, Martin Faulstich,
pläydierte für eine generelle Verkehrsvermeidung. Es gelte Leben, Wohnen und Arbeiten enger zu vernetzen. Es muss allen klar sein, dass eine Nachverdichtung im historischen Kern meist in die Höhe ginge. Ein Punkt, indem ihn Georg-Friedrich Koppen zustimmt.

Koppen ist Leiter in Sachen Mobilität in München und klärt die Fragen der Mobilität von 1,5 Millionen Einwohner in Bayerns Landeshauptstadt. Er setzt auf den öffentlichen Verkehr, wie Münchners Trambahnen und zeigt sich optimistisch "Wir sind gut gerüstet für die Zukunft". Hinsichtlich der modernen Technik zeigt sich Koppen begeistert. Apps werden in Zukunft unser Leben bestimmen und den Verkehrsmittelwechsel erleichtern.

Wie die Radl-Karte online App, die für eine Integration zur Nutzung eines flächendeckenden Fahrradverleihsystem bereitstehe. Dem Benutzer der Radl-Karte online App würden Ausleihstellen und die Anzahl der verfügbaren Räder angezeigt werden. Informationen von Carsharing Dienste via Smartphone abzuholen sei vor Jahren nicht denkbar gewesen. Ein gutes WLAN ist dafür unabdingbar.

Pallauf zeigt sich zum Thema Breitbandausbau sehr zuversichtlich. Salzburg sei hier gut aufgestellt. Eine Debatte über eine mögliche Strahlung steht (noch) nicht an.

Schweizer besitzen bestes Verkehrsnetz der Welt

Der aus Zürich angereiste Benjamin Szemkus hat die Programmleitung der Smart City in der Schweiz inne und vertritt eine der besten ausgebauten Verkehrsnetze der Welt. Er weiß wie schwierig es sei die Berdürfnisse der Bürger als Stadt zu erkennen und es von ihnen abzuholen.

Man solle die demografische Entwicklung nicht außer Acht lassen: Es gäbe immer mehr ältere Menschen die z. B. mit einer Gehilfe den Alltag bewältigen. Barrierefreies Wohnen, wie in Itzling sei nötig. Die Stadt als Zone der Begegnung bringt viele neue Lebensmodelle hervor, wie die 129 österreichweit einzigartigen Generations Wohnungen.

Wohnen in Taxham in der Rosa-Hofmann-Straße - "Rosa Zukunft" bringt mehrere Generationen zusammen, die miteinander unter einem Dach leben, mit dem Ziel, sich gegenseitig bei Bedarf zu helfen. "Die Technologie", betont Szemkus ausdrücklich "ist nur ein Werkzeug."

Frauen flüchten aus den Dörfern und lassen Männer zurück

Es sind vor allem die Frauen, die gut ausgebildet die Gemeinden verlassen, um in die Städte zu gehen. Sie lassen dabei weniger gut ausgebildete Männer zurück. Das sei ein Problem, denn "geht die Frau, stirbt das Dorf", betont Pallauf. Es gilt die Abwanderung aus umliegenden Dörfer zu stoppen, so Schausberger. Es gilt auch "über die Grenzen hinweg zu denken". Das 3. Gleis in Freilassing sei hier als Beispiel geführt. Das Interesse der Städte sollte darin liegen, Strukturen in den Dörfer zu schaffen, damit die Menschen dort unter sich bleiben können, Coworking spaces auf dem ländlichen Dorf, ebenso wie Homeoffice Plätze gehören aufgebaut, ergänzt der Schweizer Szemkus. Es gilt eine Verdichtung der Siedlungen, Vermeidung der Zersiedelung und der Ausbau des öffentlichen Verkehrs.

Masterplan 2025 als Leitfaden - Smart Grid wird Standard

Lösungskonzepte für die urbane Stadt und Realisierung der Ziele gibt der Masterplan 2025 vor. Er behandelt: Energie - mit Ressourcen in der Stadt sorgsam umgehen;

Smart Leben - zielt auf die Bewusstseinsschaffung der Stadtbewohner an, die mit ihren Konsumverhalten und Energiebedarf Salzburg beeinflussen; Wohnen - die Gebäude als erzeugende und speichernde Elemente im Energiesystem; Mobilität - Dienstleistungsangebote, wie Rad, Carsharing und öffentliche Verkehrsmittel.

Des weiteren beinhaltet der Masterplan: Smart Grid, die flächendeckende Umsetzung von intelligenter Vernetzung von Wärme- und Stromerzeugern und Verbrauchern. Elektromobilität wird als Speicherung genutzt und strebt eine nachhaltige und erneuerbare Versorgung der Stadt an. Salzburgs Masterplan 2025 strebt Smart Grid als Standard an.

Genutzte Energie durch Sportzentrum Nord und Sohlstufe

Salzburg erstes Plusenergie Haus, die Sporthalle Liefering ist eines der Leuchtturmprojekte im Masterplan. Mit dem angehobenen Erdgeschossniveau bietet das Sportzentrum Hochwasserschutz und optimale Tageslichtnutzung. Ebenso Barrierefreiheit, voll solare Beheizung durch aktive Nutzung der Speichermassen und eine Abdeckung des Jahrestrombedarfs durch Sonnenstrom.

Die Überschussenergie wird im Sommer an umliegende Gebäude abgegeben. Mechanische Lüftungsanlagen mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung regeln die Be- und Entlüftung des Gebäudes.

Sauberer Strom liefert das Kraftwerk Sohlstufe Lehen. Der Bau wurde international ausgezeichnet. Es versorgt rund 23.000 Haushalte mit Strom und bietet zusätzlichen Hochwasserschutz und Entspannung für die Bevölkerung als neues Naherholungsgebiet. Die außergewöhnliche Architektur schafft zudem einen Übergang über die Salzach zu Fuß oder mit dem Rad.

Ein Anrainer Beirat wurde ins Leben gerufen, der mit intensiven Dialogen und Bürgerinformationen ebenso aufwartete, wie mit 75 kleinen Infotreffs. Die Bürger lieferten folgende Ideen für die Glanspitz Areal Neugestaltung: stehende Gewässer als neuer Lebensraum für Amphibien, sowie einen 5 Meter hohen Aussichtshügel, der im Winter zum Rodeln benutzt wird.


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