Zwei Salzburger revolutionieren die Rechtsauskunft

- Die beiden openlaws-Gründer Clemens Wass und Christian Sageder.
- hochgeladen von Stefanie Schenker
Mit ihrer Internetplattform openlaws bietet das Startup maßgeschneiderte Rechtsinformationen, die sich laufend und automatisch aktualisieren
Rund 4.500 Gesetze und 300.000 für die Gesetzesauslegung relevante Entscheide gibt es alleine in Österreich, hinzu kommen jährlich rund 60.000 Novellierungen und Gerichtsentscheidungen. Wer kann da den Überblick bewahren? "Nicht einmal die besten Rechtsanwälte", davon ist Clemens Wass, Mit-Begründer von openlaws überzeugt. Denn: Für jede Aktualisierung muss der Rechtsanwalt aktiv werden und recherchieren.
Mit der Internetplattform "openlaws" wollen Clemens Wass und sein Geschäftspartner Christian Sageder das besser machen: Dort haben sie nicht nur alle im österreichischen Rechtsinformationssystem RIS gespeicherten Gesetze, sondern mit Eurolex auch die EU-Gesetzebene oder die "Gesetze im Internet" – deutsche Gesetze – in ihr System eingepflegt. Die spezielle Programmierung der Online-Plattform erlaubt es, dass Aktualisierungen und neue Gerichtsentscheide sowie relevante juristische Kommentare automatisch Eingang ins System finden.
"Sie müssen sich das vorstellen wie einen Maßanzug, der aber automatisch mitwachst – und das auch kommuniziert", erklärt Clemens Wass. Die Benützung der Plattform zur Suche nach Rechtsinformationen bieten er und sein Partern kostenlos an. Zum Service gehören die Möglichkeit, Suchen abzuspeichern, Ordner und Portfolios zu bestimmten Themen zu erstellen oder wichtige Passagen zu unterstreichen. Mehr Service gebe es gegen Gebühren, erklärt der Jungunternehmer – er ist Jurist und leitete vor dem Startup die Rechtsabteilung von Skidata.
Für Unternehmen – egal ob KMU, Gesellschaft oder internationaler Konzern, aber auch Rechtsanwälte betrachten die beiden als ihre Kundenzielguppe – könnten Gruppen verwalten. "Wenn Sie ein Unternehmen haben, können Sie mit openlaws sicherstellen, dass die Marketingabteilung immer auf dem aktuellesten Stand der für sie relevanten Rechtsinformationen ist, dass die Personalabteilung beim Arbeitsrecht up to date ist oder dass etwa Projekte und gesellschaftsrechtlich relevante Informationen nur einer bestimmten Mitarbeitergruppe zugänglich sind. Und: Unsere Rechtsinformationen sind nicht nur verifiziert, sondern veralten auch nicht. Die Excel-tabelle ist tot, unsere Rechtsinformationen leben", so Clemens Wass schmunzelnd.
Dem Salzburger Startup ging ein zweijähriges internationales EU-Forschungsprojekt voran. Clemens Wass und Christian Sageder haben gemeinsam mit Experten der London School of Economics, der Universität Amsterdam, italienischen Software-experten und dem Salzburger ITS im Auftrag der Generaldirektion Justiz – das Pendant auf EU-Ebene zum österreichischen Justizministerium – den Prototypen für die Suchmaschine entwickelt.
Nun haben sich die beiden selbstständig gemacht und betreuen mit fünf weiteren Mitarbeitern ihre ersten Kunden.



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