Warnung: "Genießen kann tödlich sein!"

Die Liste giftiger Pilze ist lang. | Foto: Lindenbauer
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SALZBURG (lin). Sie schmecken großartig, es macht Riesenspaß sie zu suchen, und sie sind kalorinarm, abwechslungsreich, vielgesichtig und verführerisch. Aber auch heimtückisch und manchmal sogar tödlich: Die Schwammerl. Im Haus der Natur wurde daher eine Pilzbaratung eingerichtet, die den ganzen Sommer und Herstr über jeden Montag geöffnet hat. Dort begutachtet Thomas Rücker sämtliche Exemplare, über die sich der Finder nicht ganz im Klaren sind. Und das ist gut so. Beim Video-Lokalaugenschein des Stadtblattes hat Rücker einen Grünen Knollenblätterpilz "aus dem Verkehr" gezogen: "Der Schwammerlsucher hat ihn für einen Frauentäubling gehalten. Nachvollziehbar, denn die Exemplare gleichen einander in Farbe und Größe durchaus. Aber der eine ist einer der besten Speisepilze, die es gibt und der andere führt mit hoher Wahrscheiunlichkeit zum Tod."

Niemals auf Risiko

Gegessen werden sollten nur Pilze, die man eindeutig bestimmt hat. "Harakiri bei uns im Wald, das braucht echt kein Mensch", sagt Rücker, der sich seit Jahrzehnten mit Pilzen beschäftigt und selbst junge oder ganz alte Exemplare auf den ersten Blick erkennt. Apropos alt: "Die meisten Pilzvergiftungen werden nicht von per se giftigen Sorten verursacht, sondern von alten, halb vergammelten Speisepilzen. Das geht bei den Schwammerl sehr, sehr schnell. Wirklich gut sind nur junge, frische und noch nicht von Würmern, Maden, Bakterien oder Schimmelpilzen befallene Exemplare."

Selbst alte Hasen irren sich

Toni Schwaiger hat eine breitblättrige Glucke gefunden, die er beinahe mit der krausen Glucke verwechselt hätte. "Da habe ich mir jetzt Verdauungsstörungen und Durchfall erspart", sagte der erfahrene Pilzesucher, der in Anthering einem Schwammerl-Verein angehört. Auch Wilfried Odenal - selbst Pilzesucher seit Jahrzehnten - ist Stammgast in der Pilzberatung. "Das ist ein großartiges Angebot, ich wäre ja dumm, wenn ich es nicht nützen würde. Sicher ist sicher, bei mit kommen nur Pilze auf den Tisch, der hundertprozentig bestimmt sind."

Der Wald spielt verrückt

"Immer wieder ist die Natur für eine Überraschnung gut", sagt Rücker und zeigt uns einen Pilz namens Totentrompete oder Hersttrompete. "Der ist mit dem Eierschwammerl verwandt und gehört zu den besten Speisepilzen, die es gibt. Aber weil er jetzt im Sommer eigentlich gar nicht wachsen dürfte, sondern erst im Herbst, wird er selbst von Kennern gemieden. Immer eine Herausforderung sind auch die Täublinge.
Aber so gut sie schmecken, so variantenreich sind ihre Farben. Von grün bis rotbraun, hellrot oder dunkelbraun reicht die Palette. "Am besten man kostet ein kleines Stück. Wenn er nussig und knackig schmeckt, ist er richtig. Aber unbedingt ausspucken, denn Pilze sollten nie und nimmer roh gegessen werden", sagt Rücker, der dies selbst bei Champignions aus dem Supermarkt nicht riskiert.

Die Gretchen-Frage

Wird´s ein gute Schwammerljahr? "Momentan sieht es danach aus", sagt Rücker. "Wenn der August allerdings extrem heiß und trocken wird, kann es zu einem Einbruch kommen", erklärt Rücker und empfiehlt den Schwammerlsuchern die Fichtenwälder in den Gebirgsgauen für ihr kulinarisches Hobby. Und wir Stadt-Salzburger? "Naja, im Flachgau und im Tennengau gibt es schon auch Eierschwammerl und Herrnpilze. Aber halt seltener. Dafür gedeien auf den kalkigen Böden die Täublinge recht gut. Aber nochmals: Bei den Täublingen muss man sich wirkliuch gut auskennen. Aber dafür ist die Pilzberatung ja da." 

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