"Die Politik muss sich klar zu den Öffis bekennen"

Leonhard Schitter, Vorstandssprecher der Salzburg AG, setzt auf Digitalisierung und Innovation. | Foto: Salzburg AG/Monika Saulich
  • Leonhard Schitter, Vorstandssprecher der Salzburg AG, setzt auf Digitalisierung und Innovation.
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SALZBURG (lg). Der Vorstandssprecher der Salzburg AG, Leonhard Schitter, im Stadtblatt-Interview über den öffentlichen Verkehr, Elektromobilität und das Zukunftsthema Digitalisierung.

Eines der beherrschenden Themen in Salzburg ist der Verkehr, insbesondere die öffentlichen Verkehrsmittel. Da hört man oft die Vorwürfe, diese seien unpünktlich und es gebe ein zu geringes Angebot. Ist diese Kritik berechtigt?
LEONHARD SCHITTER:
Ich sage Nein. Der öffentliche Verkehr genießt eine hohe Akzeptanz und alles, was wir in diesem Bereich machen, ist kundenorientiert. Das reicht vom Komfort in den Obussen bis zur qando-App oder den digitalen Anzeigetafeln. Der Obus funktioniert, wir haben 43 Millionen Fahrgäste im Jahr, jeden Tag sind 110 Obusse im Einsatz.

Woran hapert es dann?
LEONHARD SCHITTER:
An verkehrspolitischen Maßnahmen, die von der Politik endlich umgesetzt werden müssen. Wenn keine eigenen Busspuren errichtet werden, dann bleibt dem Obus eben nichts anderes übrig, als im Stau zu stehen. Da darf man sich dann nicht daran abputzen. Die Politik muss sich dazu bekennen, es braucht mehr Busspuren und eine Ampel-Bevorzugung für die Obusse.

Bis Mitte Dezember lief in Salzburg der Testbetrieb für den 25 Meter langen Doppelgelenksbus aus Luzern. Wie fällt Ihr Resümee aus?
LEONHARD SCHITTER:
Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Der Mega-Obus war auf der Linie 3 – der am stärksten frequentierten Linie in der Stadt – im Einsatz und hat sich sehr bewährt. Ich gehe davon aus, dass wir bis zu neun dieser Obusse in den nächsten Jahren anschaffen werden.

Eines der großen Zukunftsthemen ist die Digitalisierung. Wie bereitet sich die Salzburg AG darauf vor?
LEONHARD SCHITTER:
Unsere regionale Verankerung soll sich mit dem innovativen Geist decken. Wir wollen auch Pionierarbeit leisten, das ist uns mit unserer ‚innovation challenge’ gelungen. Dabei geht es darum, neue Ideen von Start-ups zu sehen und umzusetzen. Das reicht von innovativen Kundenlösungen über erneuerbare Energieerzeugung bis hin zu Ökomobilität und modernen Mobilitätsdienstleistungen.
Unser klares Ziel ist es, dass die Kunden-Interaktion in den nächsten fünf Jahren zu 50 Prozent digital wird, um den Kunden damit schnellere Lösungen bieten zu können. Wir arbeiten auch stark an der Entwicklung von neuen digitalen Produkten für unsere Kunden.

Stichwort Mobilität: Wie geht es mit der Elektromobilität voran, welche Anreize muss man setzen, um mehr Menschen davon zu überzeugen?
LEONHARD SCHITTER:
Die Elektromobilität ist ganz klar die Zukunft. Wir haben jetzt 60 Ladestationen und sechs Schnell-Ladestationen, die Salzburger wünschen sich hier klar ein noch dichteres Angebot. Unser Ziel ist es, 119 Ladestationen im Bundesland – also für alle 119 Gemeinden – zu errichten. In der Panzerhalle in der Stadt Salzburg bauen wir jetzt 15 Stationen, ebenso arbeiten wir eng mit der Hotellerie und Gastronomie zusammen, um hier spezielle Konzepte zu entwickeln. Hier gibt es mit einigen Hotels im Pinzgau bereits konkrete Abschlüsse.

Was sind die größten Projekte für das Jahr 2018?
LEONHARD SCHITTER:
Wir werden gesamt rund 140 Millionen Euro investieren. Schwerpunkte sind der Ausbau von erneuerbarer Energie und der Breitbandausbau. Unsere strategische Ausrichtung ist klar: Wir wollen Vorreiter in puncto Digitalisierung und Innovation sein.

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