Welt-Krebs-Tag
Bewusstsein für eine der häufigsten Todesursachen schaffen
Am heutigen 4. Februar wird der Welt-Krebs-Tag begangen. Ziel dieses Tages ist, eine der häufigsten Todesursachen in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Prinzipiell kann jedes Organ des menschlichen Körpers von Krebs befallen werden. In Salzburg erkranken jährlich rund 230 Frauen und 240 Männer (pro 100.000 Einwohner) neu an Krebs.
SALZBURG. Der 4. Februar ist Welt-Krebs-Tag. Die zweithäufigste Todesursache in Österreich im Jahr 2018 war eine Krebserkrankung. Somit sind rund 20.500 Österreicher an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben. Laut Zahlen der Salzburger Krebshilfe erkranken in Salzburg jährlich rund 230 Frauen und 240 Männer (pro 100.000 Einwohner) neu an Krebs. Damit ist Salzburg das Bundesland mit den geringsten Neuerkrankungen bezogen auf 100.000 Einwohner. Auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet bedeutet dies, dass rund 1.150 Frauen und 1.200 Männer jährlich neu an Krebs erkranken. „Für mich als niedergelassener Facharzt für Innere Medizin sind Aufklärung und Information gegen den Krebs zentrale Anliegen. Daher empfehle ich Frauen ab dem vollendeten 45. Lebensjahr zur Brustkrebsvorsorge und Männern ab dem 45. Lebensjahr, beziehungsweise bei familiärem Risiko schon ab dem 40. Lebensjahr, zur Prostatauntersuchung zu gehen. Dringend empfehle ich ab dem 50. Lebensjahr die Darmkrebsvorsorge. Als Arzt betreue ich täglich Krebspatientinnen und Krebspatienten in meiner Praxis. Dadurch weiß ich, welches Leid man durch eine Vorsorgeuntersuchung verhindern kann“, sagt Sebastian Huber, Facharzt für Innere Medizin, NEOS-Salzburg Gesundheitssprecher und Zweiter Landtagspräsident.
Meilensteine bei der Immuntherapie
Der medizinische Fortschritt ermöglicht eine immer zielgerichtetere Behandlung von Patienten mit Krebs. Neben der stetig verbesserten Chemotherapie sind in den letzten Jahren bei der Immuntherapie weitere Meilensteine gelungen. Forscher verstehen nun, welche Methoden Krebszellen nutzen, um das Immunsystem auszubremsen, außerdem ist es mit Gentechnik gelungen, passgenaue Moleküle zu bauen, die dafür sorgen, dass die Abwehr angreift. Aber Ärzte können die Immuntherapien nicht einfach bei jedem Tumor gleichermaßen anwenden. Bei manchen wirken sie eher schlecht, bei anderen verhindern sie vor allem ein Wiederauftreten der Krebserkrankung, bei wieder anderen werden sie schon als Erstbehandlung mit Erfolg gegeben.
Jedes Organ kann befallen sein
Prinzipiell kann jedes Organ des menschlichen Körpers von Krebs befallen werden, so Huber. Es gibt jedoch erhebliche Häufigkeitsunterschiede nach Alter, Geschlecht, kollektiver Zugehörigkeit, geographischer Region, Ernährungsgewohnheiten und ähnlichen Faktoren. Momentan sind über 100 verschiedene Krebsformen bekannt. Gehäuft treten Krebserkrankungen in Organen wie Brustdrüse (Frauen), Prostata (Männer), Lunge und Dickdarm auf.
Bösartiges Geschwulst bei Dinosauriern entdeckt
Krebserkrankungen sind weit älter als man denken mag. Heute wissen wir, dass bereits vor über 50 Millionen Jahren Dinosaurier von einer bösartigen Knochengeschwulst befallen waren. Bei einem rund 500.000 Jahre alten menschlichen Skelett fand man eine Krebsgeschwulst im Nasenrachenraum. Im Smith-Papyrus aus dem ägyptischen Theben wurde um 1700 v.Chr. erstmals Brustkrebs beschrieben. Und 400 v.Chr. bezeichnete der griechische Arzt Hippokrates den bösartigen Krebs als „karzinoma“.
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