Covid-19
"Corona-Medikamente wichtiger Schritt für die Behandlung"

Über 600 Medikamente werden aktuell auf ihre Wirksamkeit gegen Covid-19 untersucht. | Foto: Symbolbild: Unsplash
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Aktuell werden einige vielversprechende Medikamente in klinischen Studien untersucht. Johanna Pachmayr, Vorständin für das Studium der Pharmazie an der Paracelsus Medizinischen Universität in Salzburg spricht darüber, welchen Stellenwert sie in der Behandlung von schweren Verläufen haben.

SALZBURG. Paxlovid von Pfizer oder Molnupiravir von Merck zeigen in Studien gute Ergebnisse, wenn sie direkt nach der Infektion eingesetzt werden. Genehmigt sind die Medikamente in Österreich noch nicht. In Großbritannien wird Molnupiravir bereits verwendet. Ursprünglich wurde Molnupiravir gegen die Grippe entwickelt. Derzeit werden rund 639 Medikamente gegen Covid erprobt. Komplett neu anfangen muss man nicht, einige Medikamente wurden bereits gegen eine andere Krankheit zugelassen. Sie auf Covid-19 umzupolen sei einfacher, als sie komplett neu zu entwickeln. Johanna Pachmayr, Vörständin für das Studium der Pharmazie an der Paracelsus Medizinischen Universität in Salzburg sieht die Forschung an Medikamenten gegen Covid-19 als wichtigen Schritt, um schwere Verläufe und Risikopatienten besser behandeln zu können. 

Johanna Pachmayr, Vorstand des Studiums Pharmakologie an der PMU.  | Foto: Angelika Pehab
  • Johanna Pachmayr, Vorstand des Studiums Pharmakologie an der PMU.
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"Zur Behandlung von an COVID-19 erkranken Patienten werden derzeit vielversprechende Medikamente in Klinischen Studien untersucht und auch einige schon zugelassen. Diese Medikamente sind ein wichtiger Schritt für die Behandlung von schwer erkrankten Patienten und können bei Risikopatienten schwere Verläufe verhindern", erklärt Johanna Pachmayr.

Trotzdem brauche es aber auch die wirksamen und sicheren Impfungen. Sie verringern das Ansteckungs- und Übertragungsrisiko aber auch die Wahrscheinlichkeit einen schweren Verlauf sowie Spätfolgen zu entwickeln.  

"Die Impfung ist die einzige Chance, die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen und zu einem normalen Leben zurück zu finden", so Pachmayr.

Ebenfalls sehr effektiv scheint Paxlovid von Pfizer zu sein. Paxlovid wurde ursprünglich gegen HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) entwickelt, das mit einem neueren Präparat kombiniert wurde. Es könne die Enzyme des Corona-Virus hemmen. Studienergebnisse würden eine starke Wirkung von 90 Prozent gegen schwere Verfläufe von Covid-19 zeigen. In der Placebogruppe (also bei den Patientinnen und Patienten, die nur ein Scheinmedikament erhalten haben) gab es sieben Todesfälle, in jener Gruppe, die das Medikament erhielt, hingegen keinen einzigen Todesfall. Aber auch Paxlovid ist in Österreich noch nicht zugelassen und somit noch nicht im Einsatz.

Monoklonale Antikörper für Frühphase

In der Frühphase können monoklonale Antikörper bei Hospitalisierung verwendet werden, aber nur bei Patienten, die noch nicht selbst Antikörper gebildet werden. Denn dann, wenn man schon Antikörper gebildet hat, mache es keinen Sinn mehr, Antikörper von außen zuzuführen. Der kritische Zeitpunkt liegt bei sieben Tagen nach Infektionszeitpunkt. Es habe sich gezeigt das ein Einsatz der monoklonalen Antikörper danach nicht mehr effektiv einsetzbar sind.

Was sind monoklonale Antikörper? Monoklonale Antikörper sind künstlich erschaffene Antiköper, die an die Oberflächenstruktur der Corona-Viren binden oder die Rezeptoren der menschlichen Zellen blockieren, sodass der Virus nicht andocken kann. Monoklonale Antikörper sind genetisch identische Antikörper, die mit der Hybridomtechnik hergestellt werden, dabei werden entartete Lymphozyten, sie besitzen eine dauerhafte Teilungsfähigkeit, mit Antikörper bildenden Lymphozyten verschmolzen. Sie wirken jedoch nur spezifisch gegen eine bestimmte Krankheit, in diesem Fall Covid-19. Die neuen Medikamente könnten ein Plan-B sein, Plan A– ein entsprechende Durchimpfungsrate würden sie allerdings nicht ersetzten können.

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