Welttag des Hörens
Die Corona-Pandemie bedeutet Stress für die Ohren

"Ein Jahr Pandemie hat deutliche Spuren bei unserem Gehör hinterlassen“, sagt Jürgen Pöpsel, Salzburger Landesinnungsmeister der Hörakustiker. Und viele Menschen scheuen sich aufgrund von Corona für ihre Ohren Hilfe in Anspruch zu nehmen. | Foto: Symbolbild: Pixabay
  • "Ein Jahr Pandemie hat deutliche Spuren bei unserem Gehör hinterlassen“, sagt Jürgen Pöpsel, Salzburger Landesinnungsmeister der Hörakustiker. Und viele Menschen scheuen sich aufgrund von Corona für ihre Ohren Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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Maskentragen, Online-Meetings, veränderte Geräuschpegel und Arbeitsweisen haben teils überraschende Auswirkungen auf unser Gehör. Unter anderem bemerken die Salzburger Hörakustiker einen Anstieg bei Menschen, die unter Tinnitus leiden. Am 3. März findet heuer der Welttag des Hörens statt, mit dem die Weltgesundheitsorganisation gemeinsam mit nationalen Partnern globale Aufmerksamkeit auf die Prävention und Versorgung von Hörminderungen und auf die Bedeutung des Gehörs lenken möchte.

SALZBURG. „Ein Jahr Pandemie hat deutliche Spuren bei unserem Gehör hinterlassen“, sagt Jürgen Pöpsel, Salzburger Landesinnungsmeister der Hörakustiker. Am Welttag des Hörens weisen die Experten darauf hin, wie wichtig, es ist, sich auch in Pandemiezeiten um die eigenen Ohren zu kümmern und bei Hörverlust schnell gegenzusteuern. "In Pandemiezeiten brauchen unsere Ohren ganz besonders unsere Aufmerksamkeit. Und ein gutes Gehör ist Grundvoraussetzung dafür, auch in schwierigen Zeiten mit der eigenen Familie, mit Freunden und Mitmenschen halbwegs unbeschwert soziale Kontakte pflegen zu können", erläutert Pöpsel.

Masken können die Lautstärke halbieren

„Viele Menschen haben überhaupt erst durch das Maskentragen entdeckt, dass ihr Gehör nachlässt“, sagt der Landesinnungsmeister. Denn MNS- und FFP2-Masken dämpfen die für die Sprachverständlichkeit wichtigen höheren Frequenzen ab 1kHz aufwärts. 5 bis 10 dB an Lautstärke fallen durchschnittlich weg. „Zehn Dezibel entsprechen etwa einer Halbierung der Lautstärke“, erklärt Pöpsel. Wer das Gesagte nicht versteht, kann beim Maskentragen auch nicht darauf ausweichen, die Lippen zu lesen.

Zu wenige lassen derzeit ihr Gehör testen

„Leider scheuen sich viele Menschen aufgrund von Corona derzeit, für ihre Ohren Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei wäre es gerade jetzt und gerade bei älteren Menschen angesichts der mangelnden sozialen Kontakte wichtig, andere hören und mit ihnen reden zu können“, sagt Pöpsel. Hörakustiker sind systemrelevant und auch in Pandemiezeiten offen. Hörtests und die Anpassung von Hörgeräten sind weiterhin problemlos möglich.

Derzeit melden etwa 13 Prozent der Bevölkerung in westeuropäischen Ländern Hörprobleme. Die Verwendung von Hörgeräten ist in zehn Jahren von 33 auf 42 Prozent gestiegen. „Je länger man allerdings damit zuwartet, ein Hörgerät anpassen zu lassen, desto schwerer fällt die Umstellung und desto länger leidet die Lebensqualität. Studien zeigen deutliche Verbindungen von Demenzrisiko, psychische Erkrankungen wie Depression sowie Unfallgefahr mit unbehandeltem Hörverlust“, warnt der Experte.

Tinnitus-Beschwerden haben zugenommen

Auch Tinnitus-Beschwerden haben in Pandemiezeiten zugenommen. Pöpsel sagt: „Etliche Kollegen melden, dass sie verstärkt Anfragen von Menschen bekommen, die plötzlich mit Rauschen, Pfeifen oder anderen Symptomen zu kämpfen haben.“ Das kann viele Ursachen haben; dazu gehört auch Stress.

Positiver Effekt ist die Wirkung von Online-Meetings

Positiv beurteilt der Experte die Auswirkung von Online-Meetings und digitaler Kommunikation, sofern die Lautstärke gut eingestellt ist. „Einerseits ist es gerade für Menschen mit verminderter Hörleistung hilfreich, Kopfhörer verwenden zu können. Andererseits hat man dank des Layouts der Meetingsoftware oft bessere Chancen, die Gesichter aus der Nähe zu sehen und die Lippenbewegungen zu erkennen, als zum Beispiel bei einem physischen Treffen in einem großen Raum.“

Gehörempfindlichkeit nimmt zu

Pöpsel bemerkt: „Die Pandemie hat für viele Menschen eine Veränderung ihres täglichen Geräuschpegels bewirkt.“ Wer zum Beispiel nicht mehr im Großraumbüro oder im lauten Restaurantbereich arbeitet, wer plötzlich viel allein ist, bei dem passt sich das Gehör an. Lärmsituationen, die bisher gar nicht aufgefallen sind, werden plötzlich als unangenehm laut und überfordernd erlebt. „Prinzipiell ist das kein längerfristiges Problem – das Ohr passt sich an und wir gewöhnen uns im Normalfall wieder gut an lautere Situationen. Aber wir raten, sich und andere derzeit nicht zu überfordern.“

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