Corona in Salzburg
Einblicke in den Alltag auf Covid-Stationen
„Herausfordernd“, „frustrierend“ oder einfach „unvorstellbar“ - so das Gesundheitspersonal die Situation auf Salzburgs Covid-Stationen. In der Regel sind Patienten 45 bis 82 Jahre Jahre alt und ungeimpft, wenn sie in der Corona-Intensivstation landen. Geimpfte Personen haben meistens Vorerkrankungen ,der dritte Stich zeige aber Wirkung und der Anteil der geimpften auf der Station gehe zurück.
SALZBURG. Tanja Prechtl ist Diplompflegekraft im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Die Patienten auf der Corona-Intensivstation sind schwer krank und haben Atemnot. Häufig bereite das den Betroffenen Angst, die Zeit für eine entsprechende Betreuung fehlt jedoch.
"Man braucht sehr viel Zeit beim Patienten und will ihn so pflegen, wie man es auch gelernt hat, aber die Zeit und auch das Personal ist dafür nicht vorhanden. Es ist immer emotional wenn junge Patienten zu uns kommen, wo man weiß: wenn die geimpft wären, hätte man es verhindern können. Wenn diese dann auch noch auf der Intensivstation landen, nur, weil sie vorher der Meinung waren, sie brauchen die Impfung nicht, dann ist das sehr belastend.“
Die überwiegende Zahl der Covid-Patienten im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder sind nicht geimpft und diejenigen die geimpft sind leiden an Grunderkrankungen. Viele Schicksale wären laut Christoph Sakho, Oberarzt für Innere Medizin vermeidbar gewesen.
Appell des Klinikpersonal an die Bevölkerung: Impfen hilft
Schwere Krankheitsverläufe, die mit einer Impfung vermeidbar gewesen wären oder familiäre Situationen, die einem die Tränen in die Augen treiben – seit fast zwei Jahren fordert das Corona-Virus die Pfleger sowie Ärzte Tag und Nacht. Eine ähnliche Situation spielt sich am Universitätsklinikum in Salzburg ab. Vor allem schwere Verläufe und Todesfälle von jungen Menschen, die sich impfen hätten lassen können, sind für das Gesundheitspersonal besonders belastend.
„Solche Schicksale nimmt man mit nach Hause und tun im Herzen weh. Das sind junge Patienten die auf der Intensivstation im Alter von 30. Jahren verstorben sind. Mütter mit kleinen Kindern, werdende Väter und das tragt man mit weil die Besuchszeiten eingeschränkt sind.“, beschreibt die Leitung der Pflege auf der Covid-Intensivstation am Uniklinikum Salzburg, DGKS Sabine Moosleitner, die Situation.
Primaria Uta Hoppe vom Universitätsklinikum Salzburg appelliert deshalb sich impfen zu lassen. Man sehe das die Impfung wirkt, die Zahl der geimpften Personen auf der Intensivstation gehen nach dem dritten Stich zurück. Aber auch Begleitmaßnahmen wie die Maskenpflicht haben daran ihren Anteil.
„Auf den Intensivstationen haben wir aber immer noch das traurige Bild, dass hier viele ungeimpfte und häufig jüngere Patienten liegen. Diese sind sehr schwer erkrankt und hängen oft auch an Herz-Lungen-Maschinen“, fügt Hoppe hinzu. Sie appelliert an alle, sich impfen zu lassen und die Maskenpflicht einzuhalten, denn: „über uns schwebt das Damoklesschwert der Omikron-Variante“, so Hoppe
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