Gesundheit
"Persönliche Bemühen um die Gesundheit belohnen"

- Aktionen zum Gesundbleiben kannst du bei folgenden Stellen erfragen: Gemeinde, Hausarzt, Avos, ÖGK.
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Das persönliche Bemühen um die eigene Gesundheit sollte bei allen Maßnahmen ins Zentrum rücken, sagt Gesundheitsreferent Christian Stöckl. Denkbar seien Zielvereinbarungen mit dem Hausarzt deren Erreichung zu einem Gesundheitsbonus führen könnten.
SALZBURG. Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) im Interview zum Thema Gesundbleiben.
Herr Stöckl, im Ressort „Gesundheit und Spitäler“ wird viel darüber entschieden, wie man die Versorgung für psychisch und physisch erkrankte Salzburger verbessert, aufrechterhält, ausbaut etc. Wo geht es in Ihrem Zuständigkeitsbereich um das Gesundbleiben?
CHRISTIAN STÖCKL: In diesen Zuständigkeitsbereich fallen alle Präventivmaßnahmen, die im Auftrag des Landes vom Arbeitskreis für Vorsorgemedizin Salzburg über die medizinische Vorsorge- und Gesundheitsförderung geplant und umgesetzt werden. In diesem Sinne konnte die Gesundheitsförderung in Bildungseinrichtungen, wie der „gesunde Kindergarten“ und die „gesunde Schule“, regionale Gesundheitsförderungen und Präventionsangebote weiter ausgebaut werden.
Viele Sonderprojekte, die gezielt auf negative gesundheitliche Auswirkungen unserer modernen Zeit eingehen, konnten trotz Pandemie ins Leben gerufen werden und werden auch weiter aufgestellt. Beispiele dafür sind Projekte:
- „gesunde Gemeinde“
- Projekte für ältere Menschen und pflegende Angehörige wie „Augen weiter auf“ und „Gesunde Küche“
- therapeutische Frühförderung wie Ergotherapie und Logopädie bei Vorschulkindern
- „easykids“ im Kampf gegen Übergewicht
- „PreKids“ zur Unterstützung von Kinder psychisch erkrankter Eltern
- Kariesgruppenprophylaxe in Kindergärten und Volksschulen
- Förderung der Gesundheitskompetenz von bestimmten Zielgruppen und Ausbildung von Multiplikatoren
- die Förderung der Herzkreislaufgesundheit durch das Kardiomobil
- Maßnahmen zur Frauen- und Männergesundheit wie den Frauengesundheitszirkel oder die Kampagne „Heldencheck“
Hier kannst du Aktionen zum Gesundbleiben erfragen:
- AVOS – Gesellschaft für Vorsorgemedizin, Gesundes Salzburg
- Österreichische Gesundheitskasse – Gesundheitsförderung
- Hausarzt
- Gemeinde
- Schulen
Gibt es ein konkretes Projekt, über dessen Erfolg Sie berichten können?
CHRISTIAN STÖCKL: Die im Frühjahr 2018 als Versuch gestartete psychiatrische Behandlung zu Hause: Mobile Teams kommen direkt zu den Menschen mit psychischen Krankheiten nach Hause. Dadurch konnte die Dauer der Klinikaufenthalte um 70 Prozent reduziert werden. Für die Patienten ist es ein Gewinn an Lebensqualität. Die „Integrierte Versorgung Salzburg“ (IVS) wurde im Routinebetrieb verankert und es wird an eine Ausweitung gedacht.

- LH-Stv. Christian Stöckl: "Für meine persönliche Fitness bemühe ich mich die sogenannten drei Gesundheitssäulen möglichst einzuhalten. Ausgewogene Ernährung, Sport – insbesondere Ausdauersportarten – und soziale wie psychische Ausgeglichenheit."
- Foto: Land Salzburg/Neumayr – Leopold
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Wer sind die Partner beim Thema Gesundbleiben?
CHRISTIAN STÖCKL: Zu den wichtigsten Partnern zählen die Krankenanstalten, die niedergelassenen Ärzte und Ärztekammer, die Sozialversicherung, Apotheken und natürlich auch Avos. Im Rahmen der Landeszielsteuerung wurde der Salzburger Gesundheitsfond ins Leben gerufen, in dem das Land gemeinsam mit der Sozialversicherung Fördermittel für Präventionsprojekte zur Verfügung stellt. Beispiele dafür sind:
- die ganzheitliche Gesundheitsförderung in Mittelschulen, Polytechnischen Schulen und Berufsschulen
- Projekte zur Förderung der psychosozialen Gesundheit von Jugendlichen (Gesund zurück in die Zukunft)
- Maßnahmen zur Rückengesundheit für eher bewegungsferne Erwachsene (Beweg dich – Rückenfit)
- Schaffung von Bewegungsanreizen für inaktive und aktive PensionistInnen ab 60+ (Natur erleben, aktives Leben steigern).
Bräuchte es in einem bestimmten Bereich neue politische Ansätze, um die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern?
CHRISTIAN STÖCKL: Das persönliche Bemühen um die eigene Gesundheit sollte bei allen Maßnahmen ins Zentrum rücken. Ein neuer Ansatz könnte sein, dass das gesamte System verstärkt auf Anreize um das persönliche Bemühen um Gesundheit, gesunde Ernährung und gesunde Lebenshaltung setzt und fördert. Es werden bereits Modelle praktiziert, in denen Zielvereinbarungen mit dem Hausarzt vereinbart werden. Werden diese erreicht, verringert sich der Sozialversicherungsbeitrag - eine Art Gesundheitsbonus.
Das braucht es laut der Opposition, um noch gesünder leben zu können in Salzburg:
SPÖ: Mehr Urlaub und 35-Stunden-Woche
FPÖ: Versorgungssicherheit, um Termine und Vorsorgeuntersuchungen einhalten zu können
Corona hat einen neuen Blick auf das Gesundbleiben gelegt. Viele präventive Maßnahmen mussten getroffen werden, um das Gesundheitswesen nicht zu überlasten. Gibt es Learnings aus dieser Zeit, die Sie in Ihrem Ressort in den „Gesundheitsalltag“ nach Corona mitnehmen werden?
CHRISTIAN STÖCKL: Eine Reihe von Erfahrungen aus der Corona-Zeit werden in den neuen Gesundheitsplan 2025 einfließen, das reicht von der Bevorratung von Medikamenten, Schutzausrüstungen bis hin zur Vorsorge, der Erarbeitung von Pandemieplänen und Zusatzangeboten im Spitals- und im niedergelassenen Bereich. Auch die Vernetzung der Fondkrankenhäuser und der privaten Krankenhäuser hat eine neue Qualität der Zusammenarbeit ergeben, die sicher dauerhaft sein wird.
Denken Sie, die Salzburgerinnen und Salzburger sind durch Corona bewusster geworden im Umgang mit ihrer Gesundheit?
CHRISTIAN STÖCKL: Ein stärkeres Bewusstsein wird unterschiedlich stark in der Bevölkerung verhaftet bleiben und bei den Vorsichtigen wird die Maske wohl noch länger eine Rolle spielen, insbesondere in der Zeit weiterer Virusvarianten oder von Grippewellen. Die Erfahrung aus den Zeiten zwischen den Wellen hat aber gezeigt, dass sich die "Normalität" rasch wieder einstellt.
Was machen Sie persönlich, um gesund zu bleiben?
CHRISTIAN STÖCKL: Für meine persönliche Fitness bemühe ich mich die sogenannten drei Gesundheitssäulen möglichst einzuhalten. Ausgewogene Ernährung, Sport – insbesondere Ausdauersportarten– und soziale psychische Ausgeglichenheit.
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