Salzburger Festspiele:
Marina Davydova wird Leiterin des Schauspiels
Als Künstlerin Stellung beziehen, aber die Kunst nicht in Geiselhaft aktueller Meinungen und Trends nehmen lassen – das ist Marina Davydovas Ansatz bei der Frage nach dem Zweck der Kunst in Kriegszeiten. Die gebürtige Russin wird bis 2026 die Leiterin des Schauspiels bei den Salzburger Festspielen sein.
SALZBURG. Marina Davydova wird ab 2024 die Leitung des Schauspiels bei den Salzburger Festspielen übernehmen. Der Vertrag der gebürtigen Russin beginnt am 1. Oktober 2023 und ist auf drei Jahre bis 30. September 2026 abgeschlossen.
Verstärkt internationale Ausrichtung
Markus Hinterhäuser, Intendant der Salzburger Festspielen will mit Marina Davydova vor allem dem hohen internationalen Besucheranteil Rechnung tragen: „Marina Davydova hat sich als künstlerische Leiterin des NET Festivals (New European Theatre) und als Leiterin des Schauspiels der Wiener Festwochen sowie als Autorin und Regisseurin hohe Reputation erworben. Der Schwerpunkt des Schauspiels der Salzburger Festspiele wird weiter auf deutschsprachigem Repertoire liegen, gleichwohl soll unter ihrer Leitung mit einer verstärkt internationalen Ausrichtung unserem hohen Besucheranteil aus insgesamt 76 Ländern Rechnung getragen werden."
"Ich bin überzeugt, dass Marina Davydova mit ihren herausragenden fachlichen und menschlichen Qualitäten dem Schauspiel der Salzburger Festspiele starke neue Impulse verleihen wird.“
Markus Hinterhäuser, Intendant der Salzburger Festspiele
Tiefe und Überzeugungskraft des Theaters
"Als Leiterin des Schauspiels der Salzburger Festspiele wird mein Interessensschwerpunkt in erster Linie auf der Suche nach der Tiefe und Überzeugungskraft des Theaters und der Theaterarbeit liegen", sagt die designierte Schauspiel-Leiterin.
Als Künstlerin Stellung beziehen, aber die Kunst aktuellen Trends entziehen
Als Künstlerin sei ihr in den letzten Monaten häufig die Frage nach dem Zweck der Kunst in Kriegszeiten gestellt worden. Davydova sieht ihren Auftrag als Künstlerin in "Zeiten politischer und sozialer Katastrophen" darin, zur Meinungsbildung beizutragen. Die Kunst sollte ihrer Meinung nach jedoch nicht in Geiselhaft für gegenwärtige politischer Umstände, Schwankungen in der öffentlichen Meinung oder aktueller Trends genommen werden.
"Sinn und Zweck der Kunst bleiben meiner Ansicht nach unveränderlich: das Leben in all seinen ontologischen, existenziellen und sozialen Aspekten zu ergründen."
Marina Davydova, designierte Schauspiel-Leiterin
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.