Red Bull Chef tot
Unternehmer Dietrich Mateschitz ist verstorben

Redbull Chef Didi Mateschitz verstarb diese Woche. | Foto: Neumayr
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Der Salzburger Unternehmer und Gründer der Red Bull-Gruppe Dietrich Mateschitz  ist verstorben. 

ELSBETHEN/SALZBURG. Laut mehreren Medienmeldungen von Samstagnacht (22. Oktober 2022) ist der Gründer der Red Bull Gruppe Dietrich "Didi" Markwart Eberhart Mateschitz im Alter von 78 Jahren verstorben. Bereits seit Monaten wurde über den Gesundheitszustand des in Sankt Marein im steirischen Mürztal geborenen (20 Mai 1944) Unternehmers und Milliardärs gemutmaßt.

Mateschitz hinterlässt seinen Sohn Mark Mateschitz (geboren 1993), eine Schwester und eine Lebensgefährtin. Mit Dietrich Mateschitz verliert Österreich einen Self-Made-Milliardär, sozial engagierten Menschen und einen nicht unumstrittenen Medienunternehmer. Laut Forbes-Liste Österreich aus 2021 betrug sein Vermögen 26,9 Milliarden Euro. Red Bull gilt als Österreichs wertvollste Unternehmensmarke.

Mark Mateschitz ist der einzige Sohn des prominenten Milliardärs. | Foto: Verderber
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Ein Mann und sein Softdrink 

Didi Mateschitz absolvierte in Wien sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der früheren Hochschule für Welthandel. Seine ersten Jobs führten ihn zunächst zu einer Kaffeerösterei und danach ins Marketing, wo er für eine Zahnpasta-Firma tätig war.

Laut einer oft kolportierten Gründungsgeschichte lernte er bei einem Urlaubsaufenthalt den thailändischen Softdrinkhersteller Chaleo Yoovidhya (17. August 1923 - 17. März 2012) kennen. Marketingspezialist Mateschitz soll damals sofort das Potential des Softdrinks erkannt haben.

1984 gründete Mateschitz die Red Bull GmbH zusammen mit dem thailändischen Softdrinkhersteller Chaleo Yoovidhya. | Foto: Neumayr
  • 1984 gründete Mateschitz die Red Bull GmbH zusammen mit dem thailändischen Softdrinkhersteller Chaleo Yoovidhya.
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Fakt ist, dass 1984 gemeinsam die Red Bull GmbH durch die thailändische Unternehmerfamilie (51 Prozent der Firmenanteile) und Dietrich Mateschitz (49 Prozent) gegründet wurde. Das ursprüngliche thailändische Getränk "Krating Daeng" wurde dem europäischen Markt angepasst. Der Marketingspezialist Mateschitz arbeitete ein geeignetes, dem Zeitgeist entsprechendes Marketingkonzept aus.

Seinen Markteintritt erlebte Red Bull 1987. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, am Markt Fuß zu fassen, gilt die "geflügelte Dose" heute als Weltmarktführer bei Energydrinks (Quellen: Wikipedia, Forbes.at).

Mateschitz gelang mit dem Energydrink Red Bull der wirtschaftliche Durchbruch. | Foto: Symbolbild: Pixabay
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Ein Energydrink verleiht dem Sport Flügel

Von Beginn an setzte der Marketingspezialist Dietrich Mateschitz auf das Sportmarketing für sein Unternehmen. Wurden anfänglich Exremsportarten (Base-Jump, Downhill-MTB etc.),  der Red Bull Dolomitenmann und Extremleistungen wie der Stratosphärensprung Red Bull Stratos von Felix Baumgartner (Salzburg) unterstützt, erfolgte 2005 der Einstieg in den Fußball FC Red Bull Salzburg. 2016 folgte der FC Red Bull Leipzig (2016).

Aus dieser Kapsel sprang der Extremsportler Felix Baumgartner bei dem Red Bull Stratos Projekt. | Foto: Pixabay
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Neben dem Fußball ist Red Bull Racing seit 2004 im Formel 1 aktiv. Der im britischen Milton Keynes ansässige Formel-1-Rennstall befindet sich im Besitz von Red Bull und tritt mit einer österreichischen Lizenz an.

Seine Flugbegeisterung krönte Mateschitz 1999 mit der Aufstellung einer eigenen Flugzeugstaffel, den Flying Bulls. Diese zum Großteil historischen Flugzeuge haben ihre Home-Base seit 2003 in der vom Salzburger Architekten Volkmar Burgstaller geplanten Hangar 7 und 8 am Salzburg Airport (Quelle: Flying Bulls).

Den 2003 eröffneten Hangar 7 nutzt Red Bull als Ausstellungsort und gastronomische Location. | Foto: Richard Cieslar
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Der kontroverse Medienunternehmer

Auch als Medienunternehmer machte sich Dietrich Mateschitz einen Namen, vor allem mit den von ihm finanzierten Medienportalen Servus TV und Addendum. Dabei kam es jedoch auch zu einigen Kontroversen. So wurde ihm in der Vergangenheit rechtspopulistische Meinungsmache nachgesagt.

Gründe dafür waren dahin gehende Aussagen gegenüber der Kleinen Zeitung im Jahre 2017 zur Flüchtlingskrise, sowie auch die oftmals im rechtspopulistischen Eck anzusiedelnden Inhalte seines TV-Senders Servus TV. Das Medienportal fiel vor allem in der Coronakrise in den vergangenen Jahren sehr stark durch Anti-Establishment-Berichtserstattung und die Pandemie betreffend sehr kontroverse medizinische Informationen auf.

Auch seine "Rechercheplattform" Addendum, die sich stets als Alternative zu den etablierten Medien positionierte, fiel mit Fragen wie "Ist Demokratie wirklich so eine gute Idee?" auf. Die von der "Quo Vadis Veritas" Stiftung von Mateschitz finanzierte Seite Addendum wurde 2020 nach knapp drei Jahren Laufzeit eingestellt.

Intendant von Servus TV Ferdinand Wegscheider im Bild mit dem Schauspieler Cornelius Obonya. Wegscheider fiel in der Corona Krise vermehrt durch Kontroverse Aussagen auf. | Foto: Neumayr
  • Intendant von Servus TV Ferdinand Wegscheider im Bild mit dem Schauspieler Cornelius Obonya. Wegscheider fiel in der Corona Krise vermehrt durch Kontroverse Aussagen auf.
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Tue Gutes und bleib im Hintergrund

Im Laufe der Jahre trat Mateschitz immer wieder als Sponsor von karitativen Aktionen (verdeckt) in Erscheinung. Erst im Jahr 2012 wurde bekannt, dass Mateschitz als großzügiger Spender aktiv war. So wurde im Jahr 2012 öffentlich, dass der Unternehmer 70 Millionen Euro für die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) zu spenden beabsichtigte.

Diese Spende gilt derzeit als drittgrößte Privatspende in der Geschichte Europas. Von den 70 Millionen sind 20 Millionen in die Errichtung eines Querschnitt- und Geweberegenerationszentrums am Bildungscampus „Competence Park“ in Salzburg geflossen. Bis Ende 2023 sollen weitere 50 Millionen (jährlich fünf Millionen) an die PMU überwiesen werden. Zusätzlich zu dieser Summe sollen jährlich weitere 350.000 Euro gespendet worden sein (Quellen: Standard/SN).

Diedrich Mateschitz spendete auch sehr viel Geld für karitative Zwecke. | Foto: Neumayr
  • Diedrich Mateschitz spendete auch sehr viel Geld für karitative Zwecke.
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