Zwei Jahre Haft
22-Jähriger wegen massiven Telefonbetrugs vor Gericht
Am Landesgericht musste sich gestern ein 22-jähriger Salzburger wegen Telefonbetrugs verantworten. Mit der "Tochter-Sohn Masche" sollen er und seine Komplizen 524.000 Euro von ihren Opfern ergaunert haben. Er erhielt gestern Abend zwei Jahre unbedingte Haft.
SALZBURG. Ein 22-jähriger Salzburger stand am Donnerstag vor dem Landesgericht. Er wurde wegen Telefonbetrugs angeklagt. Durch die Taten von ihm und der Organisation für die er arbeitete, verloren 146 Menschen rund eine halbe Million Euro. Begonnen soll das Ganze im Herbst 2021 haben. Im Herbst 2022 wurde er dann verhaftet. Vor Gericht belastete der Angeklagte einen unbekannten Pakistaner, der ihn nach einer Haftstrafe rekrutiert haben soll. Gestern Abend erging dann das Urteil. Der 22-Jährige erhielt 2 Jahre unbedingte Haft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Halbe Million Schaden
Heute ist ein 22-jähriger Salzburger wegen Telefonbetrugs vor dem Salzburger Landesgericht. Laut Staatsanwaltschaft Salzburg soll er als Teil einer betrügerischen Gruppe Telefonnummern organisiert haben, über welche die Opfer dann kontaktiert wurden. Im Herbst 2021 soll die Organisation des Beschuldigten innerhalb weniger Wochen 146 Opfern durch die "Tochter-Sohn-Masche" Geld abgeluchst haben. Dabei entstand laut der Staatsanwaltschaft Salzburg ein Schaden von ungefähr 520.000 Euro. Die Mittäter des Salzburgers dürften sich im Ausland befinden.
Eine Randfigur?
Wie bereits mehrere Medien berichteten, soll die Betrugsserie des 22-Jährigen im September 2021 begonnen haben. Laut der Staatsanwaltschaft wurde die "Geschäftsidee" im Gefängnis zusammen mit anderen Insassen geschmiedet.
Der Angeklagte bekannte sich heute im Prozess zu einem gewissen Teil schuldig. Zwei Tage nach seiner Entlassung habe ihn ein Pakistaner mit niederländischem Kennzeichen auf der Straße in der Stadt Salzburg angesprochen und um Hilfe bei einer Bankangelegenheit gebeten. So kam es zu dem Kontakt. Dieser Mann habe ihm dann sein Betrugskonzept erklärt und gefragt, ob er auch mitmachen wolle. Eigenen Angaben zufolge, nahm der 22-Jährige diese Möglichkeit Geld zu verdienen an, um seinen Drogenkonsum zu finanzieren.
Trotz seines Geständnisses betonte der Angeklagte jedoch heute, dass er nur eine Randfigur gewesen sei. Sein Verteidiger plädierte darauf, dass durch ihn "lediglich" knappe 60.000 Euro Schaden entstanden sei. Für den Rest seien die anderen Mitglieder der Organisation verantwortlich. Die richtige Identität des Drahtziehers kenne er nicht.
Ein Punkt der seine Rolle als "kleiner Fisch" eher unglaubwürdig darstellt, ist der Umstand, dass seit seiner Verhaftung die Betrugsfälle mit dieser Masche in Salzburg sich schlagartig stark reduziert haben.
Die "Tochter-Sohn-Masche"
Grundsätzlich sollen seit der Verhaftung des 22-Jährigen die Betrugsfälle mit der "Tochter-Sohn-Masche" in Salzburg stark nachgelassen haben. Auch aus diesem Grund wird vermutet, dass er vielleicht nicht so ein kleiner Fisch ist, wie er es vorgibt. Trotz alledem sollte man weiterhin auf der Hut sein und gerade ältere Menschen über diese und andere Betrugsmaschen informieren.
Bei der "Tochter-Sohn-Masche" geben die Täter vor, der Sohn oder die Tochter des Opfers zu sein. Der Kontakt wird über Whats App hergestellt. Zuerst wird behauptet, dass das Familienmitglied eine neue Telefonnummer habe und in eine schwierige Situation geraten sei. Aufgrund dieser Notsituation werden dann die Opfer gebeten, so schnell wie möglich eine größere Summe Geld zu überweisen.
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