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Brauchen wir eine neue Landeshymne in Salzburg?

Die "IG AutorInnen" fordert die Änderung der Landeshymne, denn sie soll nationalsozialistisch behaftet sein. Die Salzburger ÖVP lehnt das ab. Die Hymne sei Kulturgut und Identifikation für die Salzburger. Was meinst du? Ist es Zeit, die Vergangenheit abzustrafen und etwas anderes gemeinsam zu singen? 

SALZBURG. Die Hymnen der Bundesländer Salzburg, Oberösterreich, Kärnten und Niederösterreich sollen nationalsozialistisch behaftet sein. Die "IG AutorInnen" (IG steht für Interessengemeinschaft) wandte sich in einem offenen Brief an die vier Landeshauptleute. Die RegionalMedien haben darüber berichtet. >>HIER<< liest du mehr darüber. 

Für Salzburg wird konkret beanstandet: 
Bei Salzburgs Landeshymne "Land unsrer Väter" werden im Brief Komponist und Dichter kritisiert. Komponist Ernst Sompek soll bereits vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich ein illegales Parteimitglied gewesen sein. Dichter Anton Pichler sei ein "kriegsverherrlichender Priester" und verfasste Verse für das zentrale Heldendenkmal am Salzburger Kommunalfriedhof. Der Salzburger Hymnentext würde nur vor "kitschig-pathetischer Schollenschwulst" strotzen und zudem drehe es sich in "grammatikalisch verunglückten Zeilen" um Mozart.

Historisch-politisch falsche Festlegungen nicht fortsetzen 

Der IG AutorInnen gehe es nicht darum, die Geschichte auszulöschen, vielmehr "geht es darum, historisch-politisch falsche Festlegungen nicht weiter fortzusetzen und im schlimmsten Fall vielleicht sogar wiederzubeleben". Die IG AutorInnen sei zur Zusammenarbeit bei der Weiterentwicklung der genannten Hymnen bereit.

Identifikation mit der Hymne

Salzburgs Landeshauptmann und die Salzburger Volkspartei erteilen der Forderung nach Änderung der Salzburger Landeshymne eine klare Absage: "Das steht für uns nicht zur Debatte". Der Pressesprecher des Landeshauptmannes sprach im ORF-Interview von einer starken Identifikation der Salzburger mit der Hymne. Eine Auseinandersetzung mit der Geschichte Salzburgs im Nationalsozialismus sei aber wichtig und richtig.

Regierungsverhandlungen mit vollem Einsatz widmen 

In der Aussendung der ÖVP heißt es: "Uns drängt sich angesichts der aktuellen drängenden Herausforderungen wie der Teuerung, der Energie- und Mobilitätswende sowie den nun anstehenden Regierungsverhandlungen in Salzburg denen sich die Landespolitik mit vollem Einsatz zu widmen hat, schon die Frage auf, ob jetzt der passende Zeitpunkt für eine Diskussion über die Salzburger Landeshymne ist. Wir meinen, nein“, so ÖVP-Klubobmann Wolfgang Mayer.

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