Land Salzburg
Die "Servicestelle Ehrenamt" erfindet sich zum Teil neu

Christina Geitner von der Servicestelle Ehrenamt, welche beim Land Salzburg in der Landesamtsdirektion angesiedelt ist. | Foto: Land Salzburg/Sophie Huber-Lachner
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Salzburgs noch junge "Servicestelle Ehrenamt" stellt sich auf neue Herausforderungen ein, denn, "die Servicestelle Ehrenamt ohne Corona gab es bisher noch nicht", wie die Leiterin, Christina Geitner, im Gespräch mit den RegionalMedien Salzburg zu bedenken gab.

SALZBURG. Im Jahr 2018 war sie angekündigt worden, es folgte eine Aufstellungsphase und seit der zweiten Jahreshälfte 2020 ist sie installiert, besetzt und aktiv: Die Servicestelle Ehrenamt, die beim Land Salzburg in der Landesamtsdirektion angesiedelt ist. Servicestellenleiterin ist Christina Geitner. "Die Kernaufgabe der Stelle ist es, eine Lotsenfunktion zu erfüllen. Wir verstehen uns als Schnittstelle zwischen den Ehrenamtlichen und der Landesverwaltung", bringt es die gelernte Juristin auf den Punkt, "wir helfen außerdem bei der Vernetzung zwischen den Dachverbänden oder stellen etwa auch den Kontakt zu Zuständigen in den regionalen Vereinsbehörden, den Bezirkshauptmannschaften, her."

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Mit 1,5 Stellen ausgestattet

Zuständig ist die Servicestelle Ehrenamt, die derzeit mit 1,5 Plandienststellen ausgestattet ist, sowohl für formelle ehrenamtliche Vereinstätigkeiten als auch für informelle Freiwilligenarbeit, etwa in Form von Nachbarschaftshilfe oder im Katastrophendienst.

"Vereine waren verunsichert"

Glaubte man in der jungen Servicestelle vor 2020 noch, vor allem etwa bei der Vereinsgründung unterstützen, Fragen des Ehrenamt-Versicherungsschutzes beantworten oder bei der Ausrichtung von Veranstaltungen helfend zur Seite stehen zu müssen, so kam es ganz anders: "Die Servicestelle Ehrenamt ohne Corona gab es bisher noch nicht", gibt Christina Geitner im Gespräch mit uns zu bedenken. "Durch die Pandemie stand unser Telefon allerdings keineswegs still. Die Vereine waren verunsichert. Die meisten Fragen bezogen sich auf die sich ständig ändernden gesetzlichen Corona-Bestimmungen und -Regeln. Es meldeten sich Obfrauen und Obmänner aus allen Bezirken, mehr aus dem ländlichen als aus dem urbanen Bereich, wie aus der Volkskultur." Dürfen Events noch stattfinden? Wie viele Personen dürfen sich treffen? Wie schaut es mit der Jahreshauptversammlung aus? Fragen wie soeben beispielhaft angeführte, hätten die Vereinsverantwortlichen und auch die Servicestelle Ehrenamt in den Pandemie-Monaten beschäftigt.

Viele Salzburgerinnen und Salzburger sind beispielsweise im Bereich der Volkskultur ehrenamtlich tätig. Hier im Bild zu sehen sind Tamsweger Schützen. (Archivfoto) | Foto: Peter J. Wieland
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Servicestelle "lernt" vieles neu

Jetzt, Mitte des Jahres 2022, sieht die Situation anders aus. Die Normalität aus der vorpandemischen Zeit kehrt allmählich zurück. Bierzeltfeste von etwa Feuerwehr oder Blasmusik sind in Planung. Welche Hygienevorschriften sind zu erfüllen? Was muss gesundheitsrechtlich beachtet werden? Mit diesen Fragen rechnet Christina Geitner. Die Servicestelle Ehrenamt stellt sich aber auch auf veränderte Herausforderungen und Anfragen aus allen Tälern und Winkeln des Bundeslandes ein. "Nachdem die Pandemie das Vereinswesen die letzten zwei Jahre ordentlich durchgerüttelt hat, müssen auch wir in der Servicestelle zum Teil komplett neu herausfinden, was die ehrenamtlichen Vereine, Organisationen und Institutionen in der Praxis jetzt am dringendsten brauchen", so Christina Geitner.

Versicherung: Hohe Nachfrage

So zum Beispiel habe man erst im März ein neues Versicherungsangebot des Landes Salzburg vorgestellt, damit Ehrenamtliche bei ihrem Engagement kein Nachteil entsteht. Einen besonderen Fokus will Geitner in den kommenden Wochen und Monaten auf die Evaluierung und eventuelle Adaptierung eben dieses Versicherungsschutzes werfen. "Im Juli soll deshalb das erste gemeinsame Vernetzungstreffen mit den Dachverbänden wieder in Präsenz stattfinden", berichtete uns Christina Geitner.

(Archivfoto) Bei einer Leistungsschau im April 2019, in St. Michael im Lungau: Ehrenamtliche Feuerwehrleute Im Einsatz mit der Bergeschere. | Foto: Peter J. Wieland
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Viele Freiwillige wegen Krieg

Beschäftigt ist Christina Geitner momentan auch sehr mit informellen Freiwilligentätigkeiten, die aus dem Ukraine-Krieg resultieren: Einzelpersonen stellen sich vermehrt ehrenamtlich zur Verfügung, um beispielsweise bei der Geflüchtetenunterbringung zu helfen oder in karitativen Einrichtungen anzupacken. "In Salzburg haben wir einerseits auch eine Freiwilligenbörse, wo man sich registrieren lassen kann", gab Christina Geitner uns einen Hinweis, "andererseits schreiben Organisationen Bedarf aus. Wenn möglich, helfen wir dann bei der Vermittlung, fungieren als Brückenbauer."

"Sind von Feedback abhängig"

Die kommenden Monate will Geitner auch dazu nutzen, um grundsätzliches Feedback von den ehrenamtlichen Einrichtungen im Land einzuholen; dies um herauszufinden, wo die Landesverwaltung noch gezielter unterstützen könnte. "Wir sind auf Feedback angewiesen, nur so können wir die Servicestelle weiterentwickeln und zielgenaue Angebote schaffen", betonte Geit-ner, die erinnert, dass die Aufgabendefinition der Servicestelle auch schon ganz zu Beginn in mehreren Gesprächsrunden mit Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Dachverbände der ehrenamtlichen Einrichtungen im Bundesland konzipiert worden sei; daran wolle man anknüpfen.

Bezirkssprechstunden denkbar

Unsere Frage, ob es irgendwann auch einmal Sprechstunden in den Salzburger Bezirken geben wird, lässt sie offen, "wenn Bedarf entsteht, wäre das von meiner Seite aus durchaus denkbar."

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