Warten auf Problemwolf-Verordnung
Schutzstatus für den Wolf soll fallen

Wolfsverdachtsfall in Rußbach am Pass Gschütt vom 18. Juni 2023. | Foto: Land Salzburg/Hubert Stock
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  • Wolfsverdachtsfall in Rußbach am Pass Gschütt vom 18. Juni 2023.
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Herdenschutz durch Hunde oder Zäune seien in Salzburg nicht praktikabel, heißt es vom Wolfsbeauftragen Hubert Stock. Die Problemwolf-Verordnungen soll laut Landesrätin Marlene Svazek eine wirksame Sofortmaßnahme sein. Langfristig brauche es aber Schuss- und Schonzeiten für den Wolf.

SALZBURG. Drei bis vier Wölfe sollen sich derzeit in Salzburg aufhalten, meint der Wolfsbeauftrage des Landes, Hubert Stock. Heuer sollen bereits 35 Nutztiere auf Salzburgs Almen im Pinzgau und Tennengau gerissen worden sein – zuletzt im Pinzgau und in Rußbach. Für diese Regionen wurde als Sofortmaßnahme am Dienstag eine Verordnung in Begutachtung geschickt, die eine Entnahme der Tiere dort ab voraussichtlich nächster Woche ermöglichen soll. >>HIER<< erfährst du mehr über die Verordnung. 

Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek und Wolfsbeauftragter des Landes, Hubert Stock. | Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
  • Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek und Wolfsbeauftragter des Landes, Hubert Stock.
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Mit Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) sprach Hubert Stock im Studiogespräch des Landesmedienzentrums über das Thema "Wolf". Beide betonten die Wichtigkeit dieser "Problemwolf-Verordnungen zum Schutz der Nutztiere und der Almwirtschaft".

Video des Landesmedienzentrums:

"Wolfsriss auch ein emotionales Problem" 

Hier ist neu, dass das Land künftig mit Verordnungen anstatt mit Bescheiden arbeitet. „So können wir schneller bei Problemwölfen reagieren und eine Lösung herbeiführen“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek. Dabei seien Wolfsrisse nicht nur für die Almleute ein wirtschaftliches Problem, so Svazek. "Auch emotional ist es für die Landwirte sehr belastend, denn sie hängen an ihren Tieren“, sagt die zuständige Landesrätin. Auch der Tourismus in der Hochkönig-Region, in der die Almwirtschaft ein wichtiger Faktor sei, müsse mitgedacht werden. 

Wolfsverdachtsfall in Rußbach am Pass Gschütt vom 18. Juni 2023. | Foto: Land Salzburg/Hubert Stock
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"Legale Jagd mit Schuss- und Schonzeiten braucht's" 

Svazek rechnet damit, dass die Verordnungen für den Pinzgau und Rußbach im Tennengau im Laufe der kommenden Woche in Kraft sein werden und die beiden Problemwölfe dann entnommen werden können.

„Ich verstehe die Ungeduld der Bauern und die Forderung nach einer raschen Lösung - und da wollen wir auch hin. Die legale Jagd mit Schuss- und Schonzeitenfür den Wolf muss stattfinden können."
Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek

Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ)  | Foto: Franz Neumayr
  • Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ)
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"Hunde und Zäune in Salzburg nicht praktikabel" 

Laut Stock gebe es in Salzburg dafür auch wenig Alternativen. Herdenschutz durch Zäune im Almgebiet ist für Stock keine Option. „Auch in der Schweiz werden dort keine Zäune errichtet. Herdenschutz-Hunde und Hirten wären grundsätzlich geeignet, sind aber erst ab einer Herdengröße von 500 Schafen wirtschaftlich vertretbar. Diese Größenordnung haben wir in Salzburg nicht“, so Hubert Stock.

Der Wolfsbeauftrage des Landes, Hubert Stock. | Foto: ÖVP

Salzburg habe sich bereits auf die Rückkehr der Wölfe "bestmöglich vorbereitet", so Stock. Vom Fünf-Punkte-Plan des Landes seien bereits vier Punkte abgearbeitet und erfüllt. 

Der Fünf-Punkte-Plan:

  1. Förderung des Herdenschutzes, wo möglich – erfüllt
  2. Schnelle, unbürokratische Entschädigungen – erfüllt
  3. Managementplan und Definition „Problemwolf“ – erfüllt
  4. Wolfsbeauftragter des Landes – erfüllt
  5. Herabsetzung des Schutzstatus – laufend
Soll der Wolf deiner Meinung nach bejagt werden dürfen?

Den europaweiten Schutzstatus für den Wolf zu ändern, sei aber das langfristige Ziel. "Die Aussicht, das zu erreichen, stand noch nie so gut wie jetzt", so Stock. „Über die ARGE Alp hat Salzburg bereits zwei Resolutionen bei der EU eingebracht, um den Schutzstatuts zu lockern."

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