Tennengau und Pinzgau
Problemwölfe werden zum Abschuss freigegeben
Nächste Woche tritt voraussichtlich eine neue Verordnung des Landes in Kraft. Diese soll den Abschuss von Problemwölfen im Pinzgau und bei Rußbach im Tennengau in einem begrenzten Bereich erlauben. Damit will das Land die von den jüngsten Wolfsrissen betroffenen Landwirte unterstützen.
SALZBURG. 35 Nutztiere wurden in den letzten Wochen auf Salzburgs Almen gerissen. In zwei der sechs Vorfälle konnte Wolf-DNA sichergestellt werden. Auch die anderen vier Fälle weisen laut Experten eindeutige Spuren auf. Um gegen die Wölfe effektiv vorgehen zu können, hat das Land nun zwei Verordnungen in Begutachtung geschickt. Eine davon für den Pinzgau und eine für Rußbach im Tennengau.
Inhalt der Verordnungen
Die Lage rund um die Wolfsrisse im Pinzgau und in Rußbach ist derzeit sehr angespannt. Daher habe sich laut einer Aussendung die Landesregierung auf ein möglichst schnelles Vorgehen gegen sogenannte Problemwölfe geeinigt. Daher wurde auch eine Verordnung erlassen, denn diese kann im Gegensatz zu einem Bescheid nicht beeinsprucht werden. Sobald also die Verordnungen in Kraft treten, können die Problem-Wölfe in einem Radius von zehn Kilometern um die vorgefallenen Nutztier-Risse innerhalb einer ausgewiesenen Wildregion geschossen werden. Bei neuen Vorfällen wird dieser Radius angepasst.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek ist überzeugt, dass die neuen Verordnungen für den Pinzgau und die Region Rußbach „aktuell die schnellstmögliche zur Verfügung stehende Maßnahme, um die Nutztiere zu schützen und weitere Risse zu verhindern."
„Die regionale Jägerschaft wird in einem gemeinsamen Schulterschluss mit der Landwirtschaft sowie dem Tourismus jedenfalls bestmöglich unterstützen.“
Marlene Svazek (FPÖ) , Landeshauptmann-Stellvertreterin.
Diskussion in Maria Alm
Bei einer Informationsveranstaltung in Maria Alm sprach Marlene Svazek gestern Abend mit Bürgermeistern und Vertretern aus Landwirtschaft und Tourismus. Sie appelliert daran, die Ängste der Bauern ernst zu nehmen.
„Die Angst der Bauern ist groß und berechtigt, inklusive Überlegungen, künftig nicht mehr aufzutreiben. Eine Konsequenz, die fatale Folgen für unsere Regionalität, den Tourismus, die Landwirtschaft aber auch für den Schutz vor Naturkatastrophen hätte. Denn wenn die Almen zuwachsen, können sie ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen“, so die Landeshauptmann-Stellvertreterin.
Rasches Handeln notwendig
Unterstützt wird Marlene Svazek in ihrem Vorhaben auch vom zweiten Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll und von Landesrat Josef Schwaiger. Schnöll betont, dass ein rasches Eingreifen gerade im Almsommer für die Absicherung der Wertschöpfung des Tourismus wesentlich ist.
„Daher unterstütze ich die zwei Verordnungen für den Pinzgau und die Region Rußbach. Die vielen Beschäftigten im Fremdenverkehr in Salzburg haben es sich verdient, dass wir als Landespolitik rasch und entschieden handeln, um Arbeitsplätze und Wertschöpfung langfristig abzusichern. Auch die Gäste müssen sich sicher sein, dass alles unternommen wird“, erklärt Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll (ÖVP).
Landesrat Josef Schwaiger hat die Arbeiten für derartige Verordnungen unter seiner bisherigen Ressortzuständigkeit bereits vorbereitet. Ihm ist es vor allem wichtig, den Landwirten hier eine Perspektive zu geben.
„Mit diesem Schritt geben wir den Landwirten wieder eine Perspektive, um die Almbewirtschaftung bestmöglich sicherzustellen.“
Josef Schwaiger (ÖVP), Landesrat
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