Bergauf & Bergab
Lattengebirge: Von der Steinernen Agnes auf den Karkopf
Eine versteinerte Frau, ein genialer Tiefblick von einem ehemaligen Grenzberg auf Bad Reichenhall, der höchste Punkt im Lattengebirge – auf dieser Rundtour wird wirklich viel geboten.
Aber der Reihe nach: Das erste Ziel dieser Tour im Lattengebirge ist die Steinerne Agnes (1305 m). Diese bizarre Felsformation – gebildet durch die unterschiedlich schnelle Verwitterung verschiedener Kalksteinarten – ist ein geschütztes Geotop. Der Legende nach übrigens eine verwunschene Sennerin. Das zweite Ziel ist der Dreisesselberg (1680 m). Dieser latschenüberwachsene Berg sieht wenig attraktiv aus, besticht aber mit einem gewaltigen Tiefblick auf Bad Reichenhall. Sein Name ist historisch zu verstehen, hier trafen einst drei verschiedene Gerichtsbezirke zusammen. Der dritte Höhepuntk ist der Karkopf, mit 1738 Meter Seehöhe immerhin der höchste Punkt des gesamten Gebirgsstockes. Von hier aus sieht man übrigens bis in die Stadt Salzburg und hat einen grandiosen Blick auf die Festung.
Verwunschene Sennerin
Anforderung: Mittelschwere, aber etwas längere Bergwanderung, die eine gewisse Grundkondition erfordert. Insgesamt 1150 Höhenmeter Anstieg, Gesamtrunde 6,5 Stunden. Trittsicherheit erforderlich
Ausgangspunkt/Anfahrt: Parkplatz Klaushäusl im Bischofswiesen/Winkl (711 m). Zufahrt von der Bundesstraße 20 (Bischofswiesen - Bayerisch Gmain) bei der Abzweigung nördlich des Bahnüberganges bei Winkl (Campingplatz/Deponie).
Drei Sesseln – drei Gerichtsbezirke
Route: Vom Parkplatz entlang der asphaltierten Zufahrtsstraße am Klaushäusl vorbei nach Norden zur Bichl-mühle (Wegweiser). Hier am Weg Nr. 477 eine Kehre dann weiter nach Norden entlang eines Wildzaunes bis kurz vor das Bichllehen (Wegweiser). Nun beginnt der Anstieg auf die Steinerne Agnes. Dieser führt – zeitweise auch etwas steiler – nach Nordwesten bis man auf den Weg (Wegweiser) trifft, der rechts von Hallthurm herauf kommt. Wir halten uns links (Westen) bis man in wenigen Minuten zum Rastplatz (Infotafel) unter dem Geotop Steinerne Agnes kommt. Einen kurzen Weg sehr steil an den Fuß der Felsen und in leichter Kraxelei hinter den Felsen. Nach dem Abstieg retour zum Rastplatz geht es weiter nach Westen (kurze Seilversicherungen) in das große und sehr schöne von Karkopf und Dreisesselberg eingerahmte Kar. In einem weiten Rechtsbogen hinauf auf die Hochfläche (Wegweiser) und in zirka zehn Minuten nach Osten auf den Dreisesselberg. Retour zur Wegkreuzung und dem Wanderweg nach Südwesten folgend bis zur großen Wegkreuzung. Hier trifft man auf den Zustieg von der Predigtstuhlseilbahn, hält sich aber (Wegweiser) nach Südosten und gelangt so in wenigen Minuten auf den Karkopf. Hier beginnt nun der Abstieg über einen nicht markierten und auch nicht (!) auf der AV-Karte eingezeichneten aber gut ausgeschnittenen Pfad entlang der Gratkante südwärts immer den Törlkopf im Blick. Diesem Steig folgend trifft man dann auf den markierten Wanderweg Nr. 479, der anfangs leicht steigend dann wieder fallend unter dem Törlkopf bis zur Bergwachthütte (Wegweiser) führt. Hier steil hinunter nach Süden zur Mitterkaser-Hütte (Wegweiser) und weiter zur immer breiter werdenden Forststraße. Diese leitet in mehreren Kehren (Abschneider möglich, aber nicht besonders zeitsparend) durch den Saurüssel südostwärts zum Frechenbach. Flach hinaus nach Norden retour zum Parkplatz.
Variante: Eine Rundtourenvariante über den Dreisesselberg mit Ausgangspunkt Hallthurm und Abstieg über die Nordseite findet sich hier: Thomas Neuhold, "100 Tagesrundtouren", Verlag Pustet.
- Ausrüstung: Wanderausrüstung.
- Karte: Alpenvereinskarte BY 20, „Lattengebirge – Reiteralm“, 1:25.000.
- Mehr zum Thema Wandern und Bergsteigen:www.meinbezirk.at/bergauf
- Tipp: Mit dem Salzburger Hüttenpass der Bezirksblätter Hüttenstempel sammeln und tolle Preise gewinnen! Hier geht es zum Download: www.meinbezirk.at/huettenpass
- Info: Thomas Neuhold und die Bezirksblätter Salzburg GmbH übernehmen für die angeführte Tour keine Haftung. Im Zweifel soll man immer einen Bergführer oder eine Bergführerin engagieren.
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