Holzbau
"Gehaltserhöhung ist Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern"

Fachkräfte für den Holzbau werden dringend benötigt. | Foto: Pixabay Symbolfoto
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Ab 1. Mai steigen die Gehälter in der Bau-Holz Branche, um 9,5 Prozent. Der Mindestlohn wird auf etwas mehr als 2.000 Euro Netto angehoben. Das Lehrlingsgehalt steigt sogar um 16 Prozent. Doch wie geht es den Arbeitgebern mit den steigenden Kosten?

SALZBURG, PONGAU. Als schwierige aber faire Verhandlungen, bezeichnete die Gewerkschaft für Bau-Holz, den Abschluss der Branche. Stefan Haslauer, Betriebsrats-Vorsitzender bei Hillebrand Bau dazu: "Für uns war die oberste Priorität bei den heurigen Lohnverhandlungen eine deutlich spürbare Lohnerhöhung für die untersten Einkommen zu erreichen. Das ist gelungen, denn das Mindesteinkommen am Bau konnte auf 2.532 Euro (Brutto) erhöht werden." 

Kannst du dir vorstellen in einem Beruf in der Holzbau Branche zu arbeiten?

Holzbau Betriebe Kosten

Was die Arbeitskräfte sicherlich freut stellt aber auf der Arbeitgeberseite einen weiteren Kostenfaktor dar. Friedrich Egger, Landesinnung Holzbau, der Wirtschaftskammer Salzburg hat selber einen Betrieb, die Zimmerei-Holzbau Egger GmbH in Dorfgastein. Er erklärt, dass momentan alle in der Branche mit den steigenden Kosten zu kämpfen haben. So gäbe es erhöhte Preise bei Energie, Rohstoffen oder Materialien, die zugekauft werden müssen. Auch die vielen Fixaufträge machen die Situation nicht leichter.

"Im Vorfeld hat niemand mit solchen Preissteigerungen gerechnet. Doch an den Mitarbeitern darf die Kostenschere nicht hängen bleiben", betont Egger. Er sieht die Gehaltserhöhung als Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: "Diese erbringen schließlich auch ihre Leistung."

Friedrich Egger, LIM Holzbau und Unternehmer hält viel von der Leistung seiner Mitarbeiter. | Foto: Egger
  • Friedrich Egger, LIM Holzbau und Unternehmer hält viel von der Leistung seiner Mitarbeiter.
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Personalmangel

Gerade im Holzbau können offene Stellen teilweise nicht besetzt werden. "In unserer Branche ist leider nicht viel Personal am Arbeitsmarkt vorhanden", erklärt Egger. Ausländische Arbeitskräfte gibt es in seinem Betrieb keine und auch bei anderen Holz-Unternehmen seien nur sehr wenige angestellt. Egger erklärt dazu: "Das liegt aber nicht daran, dass wir sie nicht nehmen würden. Seit drei Jahren habe ich beim Arbeitsmarktservice zwei bis drei offene Stellen. Und bisher keine einzige Zuteilung bekommen."

Lehrlinge Holzbau

Auch die Suche nach Lehrlingen ist nicht immer einfach. Hier gibt es ein starkes Stadt-Land-Gefälle. "Je näher man der Stadt kommt, desto schwieriger gestaltet sich die Suche nach Lehrlingen. Am Land geht es etwas leichter", so Egger. Generell bekomme man aber noch Lehrlinge. Dass sich die Suche nach Lehrlingen in der Holzbranche so schwierig gestaltet, liegt nach Egger auch am schlechten Stellenwert der Polytechnischen Schule. "Viele suchen im Moment nach Alternativen, weichen der Polytechnischen Schule aus, von dort kommen aber unsere zukünftigen Lehrlinge her", erklärt Egger.
 

Der Kollektivvertrag im Holzbau wird mit 1. Mai deutlich angehoben. | Foto: Pixabay Symbolfoto
  • Der Kollektivvertrag im Holzbau wird mit 1. Mai deutlich angehoben.
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Automatisierung 

Automatisierung ist im Holzbau ein großes Thema. Nicht erst seit letzter Zeit. "Hier hat sich wahnsinnig viel entwickelt in den letzten 15 Jahren", betont Egger. Vor allem bei Vorbereitungsarbeiten helfen Maschinen. Es sei aber nicht geplant, speziell wegen dem Personalmangel noch mehr auf Automatisierung zu setzten. Egger dazu: "Für die Baustellen brauchen wir sowieso unsere Mitarbeiter".

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