Karriere
Lehrlinge anlocken und auch halten
Wer glaubt, es sei damit getan, Jugendliche mit "Zuckerl" anzulocken, der irrt. "Viel mehr muss für die Jugend stimmen, damit sie im Betrieb bleiben", weiß man bei Spar.
SALZBURG. Auch für den größten privaten österreichischen Lehrlingsausbildner, ist es schwierig, alle Lehrstellen zu besetzen. Die Handelskette Spar versucht aktuell 70 Lehrstellen in 13 verschiedenen Lehrberufen zu füllen. Aktuell sind bereits 250 Jugendlichen in Salzburg bei Spar beschäftig. "Wir spüren die demographische Entwicklung und dass es sehr viel weniger Jugendliche gibt, als noch vor ein paar Jahren", sagt Konzern-Pressesprecherin Nicole Berkmann.
Berkmann: "Aufgrund der genannten Problematik ist es üblich geworden, verschiedene Mittel anzuwenden, um Lehrlinge anzulocken und sich als Arbeitgeber attraktiv darzustellen. Es bringt aber nichts, zu glauben, mit solchen Zuckerln sei es getan. Es muss auch die Ausbildung stimmen und das Team und anderes mehr."
Benannte Zuckerl sind bei Spar zum Beispiel Zusatzprämien von über 4.500 Euro, gratis B-Führerschein und Überzahlung der gesetzlichen Lehrlingsentschädigung.
"Vom Lehrling zum Chef ist realistischer Weg"
Auch Zusatzausbildungen zum Käse-Experten, Fair Trade-Botschafter, zum Bio-Experten oder zu Green Champions werden angeboten. "Sicher ist aber, wie erwähnt, dass es nicht mit dem 'Locken' getan ist. Damit der Lehrling auch bleibt, muss das Gesamtpaket stimmen: Die Kollegen, der Chef, die Ausbildung, die Einstellung des Unternehmens zu Lehrlingen generell. Hier können wir sicherlich punkten, weil wir uns seit vielen Jahren der Lehrlingsausbildung verschrieben haben und viele kompetente Lehrlingsbetreuer auf die jungen Kollegen schauen", sagt Berkmann.
50 Euro monatlich für die "richtige" Lehre
Besonders schwierig ist es im Bereich Feinkost, Interessierte zu finden. Daher erhalten Jugendliche, die sich für die Lehre zum Einzelhandelskaufmann mit Schwerpunkt Feinkost entscheiden, zusätzlich 50 Euro monatlich.
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