Beruf
Positives Betriebsklima durch generationen-sensible Führung

Das Bewusstsein über unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungshaltungen der unterschiedlichen Generationen erleichtert das Zusammenarbeiten. | Foto: Symbolbild: Unsplash
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  • Das Bewusstsein über unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungshaltungen der unterschiedlichen Generationen erleichtert das Zusammenarbeiten.
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Das Betriebsklima ist stark verknüpft mit dem gelebten Führungsstil im Unternehmen. Aktuelle Entwicklungen wie eine geänderte Arbeitswelt aufgrund von demografischen Faktoren, die Digitalisierung oder auch die Folgen der Corona-Pandemie, stellen Führungskräfte hierbei vor neue Herausforderungen. Wer hier altersgerecht und generationen-sensibel führt, schafft es ein positives Betriebsklima herzustellen und aufrecht zu erhalten. 

SALZBURG. Die Demografieberatung ist ein kostenloses Beratungsprojekt zur Schaffungalternsgerechter Arbeitswelten in Österreich. Die Maßnahme wir aus Mitteln des
Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Bundesministerium für Arbeit (BMA) finanziert. Bisher wurden rund 1.800 Betriebe in Österreich beraten. Michael Steininger von der Demographieberatung Salzburg erklärt wie der optimale Umgang mit unterschiedlichen Generationen im Betrieb aussehen kann.

Was braucht es für ein produktives Arbeitsumfeld?

Wer sich Bewusstsein darüber verschafft, welcher Generation man selbst angehört und zu welcher Generation das (berufliche) Gegenüber gezählt wird, erspart sich oft Missverständnisse. Konfliktpotential herrscht da, wo verschiedene Wertvorstellungen aufeinanderprallen, etwas anders ankommt, als es gemeint war und Anerkennung nicht in dem Maß und über jene Kommunikationskanäle gegeben wird, wie gewünscht.

Fingerspitzengefühl in der generationen-sensiblen Führung zu erlangen, beginnt mit genug Grundwissen über die Jahrgänge der verschiedenen Generationen inklusive
Prägungen, Werte und Technologienutzung. So ziemlich jede Generation erwartet von
der Führungskraft Fairness und gute Behandlung – doch wie genau das Verhalten dann
interpretiert wird und welche Feinheiten bei generationensensibler Führung
berücksichtigt werden sollten, erklären wir hier anhand zweier vermeintlich konträrer
Generationen: X und Z.

Generation Z strebt nach individueller Selbstverwirklichung

Allgemein zählt die Generation Z ab Jahrgang 1996 und definiert sich über den Wunsch nach aufgeschlossenen Führungsqualitäten und bejaht einen unterstützenden Führungsstil. Ziel ist die individuelle Selbstverwirklichung sowie das Herausarbeiten der eigenen Stärken, die es im Unternehmen bestmöglich einzusetzen gilt. Unterstützt wird dies mit Maßnahmen des Talentmanagements, einem Recruiting-System, in dem die Stärken des Individuums hervorgehoben werden.

Die Generation Z bejaht einen unterstützenden Führungsstil. | Foto: Symbolbild: Pexels
  • Die Generation Z bejaht einen unterstützenden Führungsstil.
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Hier schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits erfüllt sich der Wunsch derGeneration-Z, von Führungskräften gelobt und angespornt zu werden, andererseits wollen sie ihre hochgesteckten Ziele erreichen und bis dahin einen möglichst ebenen Weg
bestreiten. Aus Arbeitsmarktforschung und Befragungen zeichnet sich eine Entwicklung weg vom Privileg einzelner Karrieren hin zu „kollaborativer Schwarmführung“.

Das bedeutet weg von Hierarchien hin zu sich selbst regulierenden Teams. Wenn die jüngeren Arbeitskräfte in die Führung gehen, wird eine völlig neue Perspektive eröffnet werden, bei der Inklusion, Zusammenarbeit, Networking, Transparenz und Verfügbarkeit von Information im Arbeitsumfeld neu gelebt wird. Auch Ypsiloner (Jahrgang 1981 – 1995) sind allgemein für ihren partizipativen Führungsstil bekannt und entscheiden etwa lieber im Team.

Klare Erwartungen an die Generation X

Generation X (1966 – 1980) ist Verfechter der E-Mails, nutzt TV und Online-Nachrichten und möchte neben der beruflichen Karriere auch genug Work-Life-Balance genießen. Als Vertreter der Generation X ist man allgemein auch an Flexibilität, Sachverstand und professioneller Distanz im Berufsleben orientiert. Sie arbeiten hart, aber nur, wenn dabei eine Weiterentwicklung passiert.

Die Generation X kennt ihre Stärken und fordern Freiraum.  | Foto: Symbolbild: Unsplash
  • Die Generation X kennt ihre Stärken und fordern Freiraum.
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Sie trauen sich, ihre Gedanken laut auszusprechen, brauchen hierfür aber auch genug Freiraum, dies ohne Konsequenzen tun zu können. Generell werden sie ungern kontrolliert und brauchen weniger Hilfestellungen beim Arbeiten. Die Generation X definiert sich über ihre Kompetenz und Leistung. Je genauer sie wissen, welche Erwartungen an sie gerichtet werden, desto zielstrebiger erfüllen sie ihre Ziele.

Als Führungskraft agiert diese Generation gern als alleinige Entscheidungsträger und geben
aus der Entfernung Anweisungen – besonders gern per Mail. Auch die virtuelle Führung,
stellt für sie kein Problem dar. Wichtigkeit sehen sie im Prozess sowie Ergebnis der Arbeit, Erfolge werden belohnt. Für ihre Professionalität erwarten sie Respekt und die Konsequenzen ihrer Entscheidungen tragen sie allein.

Annäherung trotz konträrer Ansichten?

Gerade in puncto Betriebsklima könnte es zwischen Generation X und Z zu
unterschiedlichen Erwartungen kommen: Während die Generation X Effizienz als wichtiger empfindet als die positive Stimmung im Team, ist genau das für die Generation Z eine Hauptforderung. Sie wünschen sich eine freundliche, verständnisvolle und kompetente Führungskraft. Zudem erwarten sie einen Vorgesetzten, der auch in stressigen Situationen Ruhe
ausstrahlt.

Woran das liegt? Vermutlich am erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Generation
Z, das daran liegen könnte, dass Eltern zu hohe Erwartungen an ihre Kinder stellen und sich in diese ihrer kindlichen Selbstbestimmung und Problemlösung nicht entwickeln können. Dadurch entstehen laut einer Studie der Universität Bielefeld ein erhöhtes Stresslevel und Versagensängste. Dies erklärt, warum die Generation Z vermehrt Lob braucht und im Unternehmen mit ihren Stärken punkten wollen.

Bewusstsein über verschiedene Generationen im Betrieb wichtig

Für generationensensible Führung bedeutet das also, dass das Bewusstsein über die
verschiedenen Generationen im Betrieb einiges an Aufschluss liefert. Wer dann noch
darauf achtet, dass jede Alterskohorte ihre eigenen Bedürfnisse hat und dementsprechend handelt und kommuniziert, beweist wahres Führungsgeschick.

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