Werbeberater Jager

„Viele Mosaiksteinchen ergeben eigenes Medienpaket“

Die Aufgabe von Werbeberaterinnen und Werbeberatern ist es, bei Kommunikationsproblemen zu unterstützen und zu beraten. Professionelle Kommunikation muss gemanagt, strategisch geplant und umgesetzt werden. Für all das ist eine PR-Beratung zuständig.

SALZBURG, BERGHEIM. Clemens Jager, Geschäftsinhaber von "Jager PR" und Fachgruppenobmann der Wirtschaftskammer Salzburg für Werbe- und Marktkommunikation, ist schon lange in diesem Bereich tätig: "Uns gibt es mittlerweile seit über 25 Jahren. Wir haben drei Beschäftigte und viele freie Mitarbeiter, je nach Projekt." Jager hat den Wandlungsprozess der letzten Jahrzehnte hautnah miterlebt. Die Spezialgebiete seiner Agentur sind Contentmarketing und Corporate Publishing.

Veränderter Medienkonsum

Als die Agentur gegründet wurde, gab es noch keine Sozialen Medien und das Internet steckte in den Kinderschuhen. "Wir haben damals ganz klassisch mit der Gestaltung von Kunden- und Mitarbeiterzeitungen begonnen", erzählt Jager. Heute spielt sich vieles im digitalen Bereich ab, sei es über Websites, Videos oder Soziale Medien. Jager ergänzt: "Genauso wie sich der Medienkonsum verändert, verändert sich auch die Unternehmenskommunikation. Wenn wir Werbung machen möchten, müssen wir dort hingehen, wo uns die Menschen hören und sehen."

Endlose Möglichkeiten

Mittlerweile gibt es dafür schier endlose Möglichkeiten. Dabei muss der Fachmann selektieren: Was ist die Botschaft, die vermittelt werden soll? Wer soll damit erreicht werden? Und wieviel Geld soll dafür ausgegeben werden? Danach wird entschieden, welche Kanäle bespielt werden. Das Medienverhalten ist heute generell viel fragmentierter, kürzer und schnelllebiger. 

Im Grunde nutzt man einfach mehr Möglichkeiten, die es damals nicht gab:. "Früher gab es etwa beim Fernsehen nur den einen Kanal und da musste man um 20:15 den Film schauen, wenn man ihn sehen wollte", erzählt Jager. Heute kann sich jede und jeder aussuchen welche Medien konsumiert werden, die Auswahlmöglichkeiten sind vielfältig und auf die eigenen Interessen abgestimmt. 

Dennoch habe die Zeitung keineswegs ausgedient,  ist Jager überzeugt. "Diese liefert oft genauere Hintergrundinformationen, dafür muss ich mir aber auch die Zeit nehmen, sie zu lesen", so Jager. Die meisten Menschen benutzen eine Mischung aus vielen verschiedenen Medien oder wie Jager sagt: "Viele Mosaiksteinchen ergeben ein eigenes Medienpaket“. Und da müsse der Experte ansetzen.

Budget ausschöpfen

Auch die Kosten sind ein wesentlicher Faktor, so erzählt Jager: "Früher hat man beispielsweise 10.000 Euro für ein Medium ausgegeben und dort dreimal ein Inserat geschaltet. Heute kann man mit dem Geld in zig Medien schalten. Die Frage ist aber, wie teilt man das Budget am besten auf?" Dafür brauchen viele Unternehmen Unterstützung von Profis.

Größere Unternehmen haben meistens ohnehin ihre eigenen Fachleute. Diese wissen genau, was funktioniert und was nicht und wie man das Beste aus dem vorhandenen Budget herausholt. Aber auch das Wissen darüber, wo Trends hingehen, ist wichtig – so führt Jager weiter aus: "Natürlich sagt man oft: Das hat schon immer funktioniert, das machen wir wieder genauso. Aber man darf die Trends nicht übersehen“. Die neue Generation nutzt Medien anders. Wenn man diese erreichen will, muss ein Werbe- und Kommunikationsberater wissen wie das geht. 

Künstliche Intelligenz

Die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) ist jetzt schon in der Kreativ- und Werbebranche zu spüren. Dabei gibt es Bereiche, in denen die KI schon sehr gut bei der Umsetzung von Projekten helfen kann und andere Bereiche, bei denen das (noch) nicht klappt.

Jäger erklärt das an einem Beispiel: "Ich kann der KI sagen: Generiere mir ein Bild, etwa von einer hübschen Frau beim Radfahren." Das funktioniert inzwischen sehr gut, sogar mit einer größeren Variation an Bildern – etwa wenn man ein Rad in verschiedenen Farben haben möchte. Was derzeit aber nicht möglich ist, gibt Jager auch klar zu verstehen: "Strategische Überlegungen kann die KI noch nicht übernehmen, wie ich z.B. am Besten meine Zielgruppe erreiche. Aber sie ist sicher ein Begleiter für die Zukunft in unserer Branche und das müssen wir lernen."

Das könnte dich auch noch interessieren: