Schneeschuhwandern liegt im Trend

Schneeschuh Wanderausrüstung
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  • Schneeschuh Wanderausrüstung
  • hochgeladen von Peter Kogoj

Schneeschuhwandern erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

Schneeschuhe sind keine Erfindung unserer Zeit. Sie dienten Indianern, Trappern und Jägern als unentbehrliches Fortbewegungsmittel im Winter. Wir brauchen die Schneeschuhe nicht mehr zum Überleben und gerade deswegen macht uns das Wandern so viel Spaß. Da man für das Schneeschuhwandern keine besondere Ausbildung oder Fähigkeiten benötigt, suchte ich mir das Salzkammergut für dieses winterliche Freizeitvergnügen aus. Da das Wetter und der Schnee mitspielt haben, erwartete mich eine ganze Woche lang eine wunderschöne, zum Teil unberührte und verschneite Winterlandschaft. Für meine erste Tour nahm ich mir einen Tourenbegleiter. Von ihm lernte ich die richtige Selbsteinschätzung, erfuhr Näheres über die Gefahren von Lawinen, er erzählte über Tiere, die im Winter ihre Ruhe brauchen, erklärte mir die nötige Ausrüstung und legte mir eine umfangreiche Tourenplanung nahe. Nachdem ich von meiner allerersten Schneeschuhwanderung hellauf begeistert war, dachte ich, dass es sich lohnt für den Ausblick bei schönem Wetter auf einen Berg hoch zu fahren. Ich entschied mich für den Feuerkogel. Bei guter Sicht und Sonnenschein ist dieser nämlich atemberaubend schön. Jedoch, wenn man als Wanderer mit dem Lift nach oben fährt, geht man davon aus, dass alles komplett für Skifahrer und Snowboarder ausgelegt ist. Für Wanderer sind die Möglichkeiten eher dürftig und man wird auch sehr komisch von den Wintersportlern beäugt und fühlt sich eher im Weg. Ganz im Gegenteil. Bei meiner Tour auf dem Feuerkogel wurde ich eines Besseren belehrt und positiv überrascht.
Auf dem Feuerkogel gelangt man vom Ebensee aus, einer Gemeinde im Bezirk Gmunden Traunviertel/ Salzkammergut in Oberösterreich. Von der Talstation der Feuerkogel Seilbahn (475 m) fährt man bequem mit der Seilbahn bis zur Bergstation am Feuerkogel (1584 m) und von dort kann man in verschiedene Richtungen auf markierten und präparierten Routen wandern. Von diesen Eindrücken habe ich ein paar Fotos gemacht.

Meine Erfahrungen nach einer Woche Schneeschuhwandern und daraus resultierende persönliche Ratschläge:

- Mit einer leichten Strecke anfangen
- Schneeschuhe mit einer Steighilfe
Nicht alle Schneeschuhe haben eine Steighilfe. Sie ist bei steileren Aufstiegen goldwert. In Sekundenschnelle ausgeklappt gibt sie dir das Gefühl eher auf einer Treppe den Berg hoch zu wandern. Ohne diese Steighilfe steht dein Fuß schräg zum Berg und du wirst mit den Fersen in deinen Wanderschuh gepresst und dabei können sich sehr schnell Blasen bilden.
- Wasserfeste Kleidung
Beim Schneeschuhwandern befinden sich die Füße (Beine) die meiste Zeit im Schnee. Deshalb benötigt man wasserfeste Schuhe und eine wasserfeste Hose. Es gibt nichts Schlimmeres als nasse Füße beim Wandern zu bekommen, vor allem bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.
- Tourenplanung
Du mußt wissen, auf was du dich eigentlich eingelassen hast. Wie lange ist die Tour, wie steil ist der Anstieg und wie hoch der Schwierigkeitsgrad.
- Eigenes Tempo
Eine Gruppe sollte immer nur so schnell sein wie das langsamste Mitglied. Jeder Mensch hat eine andere konditionelle Verfassung. Höre immer wieder auf deinen Körper und deine Muskeln und mach immer wieder kleine Pausen um dich etwas zu erholen.
- Nicht alleine wandern
Alleine zu wandern kann auch schnell gefährlich werden. Eine zweite Person kann im Notfall Hilfe holen. Man kann Verpflegung und Ausrüstung auf mehrere Rücken aufteilen und das Wandern für alle angenehmer machen.

Ausrüstung:

Standard-Notfallausrüstung:
- LVS-Gerät (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät)
- Lawinensonde (sollte über ein Schnellspannsystem verfügen und eine Mindestlänge von 240 cm besitzen)
- Schneeschaufel

Schuhe: Ein guter Wander- oder Bergschuh
Gamaschen: Beim Schneeschuhwandern wirft man immer ein wenig Schnee auf. Gamaschen verhindern, dass die Hose naß wird. Außerdem ist eine Gamasche eine zusätzliche Isolationsschicht
Skistöcke: Teleskopskistöcke mit großem Teller
Bekleidung: mehrere Schichten übereinander, den jeweiligen Umständen anpassen
Jacke: Atmungsaktive und robuste Materialien
Hose: Atmungsaktive und robuste Materialien
Unterwäsche: Synthetisches Material hat auch hier den Vorteil, daß die Feuchtigkeit nach außen transportiert wird und der Körper nicht so schnell auskühlt
Pullover: Kunstfasern sind funktionell und leicht
Mütze, Handschuhe und Socken: Handschuhe sind extrem wichtig, am besten Fäustlinge, die halten sehr gut warm. 2 Paar Handschuhe mitnehmen
Socken: Gemisch aus Wolle und Synthetik. In jedem Fall ein Paar zum Wechseln mitnehmen
Sonnenschutz: sehr wichtig
Sonnenbrille: Sonne und Schnee quälen die Augen
Rucksack: je größer desto besser
Verpflegung: entsprechend des Aufenthaltes genügend mitnehmen
Schlafsack
Stirnlampe
Landkarte, Höhenmesser und Kompaß
Thermosflasche mit warmen Tee
Werkzeug, Ersatzmaterial und Messer
Fernglas
Fotoapparat
Erste Hilfe Utensilien
Verbandsmaterial
Schmerzmittel
Wundsalbe
Mobiltelefon
Schnur, Reepschnur verschiedene Längen

Ich wünsche euch viel Spaß beim Schneeschuhwandern. Kommt alle wieder gesund vom Berg herunter.

pics4ever@chello.at

Wo: Feuerkogel, 4802 Ebensee auf Karte anzeigen

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