Natürliche Hausmittel

Wie kann man Erkältungen vermeiden und bekämpfen?

BAD ISCHL. Das heuer untypische Novemberwetter fordert unser Immunsystem ordentlich: Von trüb-nass-kalt am Morgen bis hin zu spätsommerlichen Mittagstemperaturen bringt es uns schon mal ordentlich ins Schwitzen und da reicht häufig ein kühler Windstoß aus, um sich zu verkühlen. "Unterstützend für unser Immunsystem in den Übergangzeiten wird empfohlen Vitamin D3 zusätzlich einzunehmen, da die körpereigene Vitamin D Produktion – aufgrund der geringen Sonneneinstrahlung auf unsere Haut geografisch bedingt – nicht ausreichen kann und somit unter dem täglich benötigten Tagesbedarf liegt", weiß Anna-Maria Köck. Die gebürtige Bad Ischlerin studierte Pharmazie in Wien und leitet seit zweieinhalb Jahren als selbständige Apothekerin die Esplanade-Apotheke in Bad Ischl. Weiters soll die Einnahme des Spurenelementes Zink positiv unterstützend wirken. "Hingegen sind die so stark propagierten, wohl bekannten sehr hohen Dosen an Vitamin C eigentlich überbewertet, und produzieren häufig nichts anderes als eine teure Toilettenspülung."

Schadensbegrenzung zu Beginn

Wenn es schon zu spät ist und Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen, häufig kombiniert mit Halsweh uns lästig schleimig zu quälen beginnen, kann eine „Schadensbegrenzung“ vor allem zu Beginn, am besten noch mit pflanzlichen Arzneien erreicht werden. "Von wohltuenden, schweißtreibenden Grippetees, über pflanzliche Hustensäfte bis hin zu Inhalationen mit ätherischen Ölen lässt sich hier doch einiges an natürlichen Möglichkeiten finden", so Köck. Roter Sonnenhut, schwarzer Holunder- und Pellagonienwurzelpräperate zeigen antibakterielle und antivirale Eigenschaften. Wer bis zurück zum Ursprung möchte könnte auch einfach mal „natürliches Aspirin“ in Form eines Weidenrindentees mit dem Inhaltstoff Salicylsäure testen oder den einst namensgebenden Mädesüß Tee probieren.

Erkältung oder virale Grippe

"Wichtig ist es, eine bakteriell bedingte Verkühlung/Erkältung klar von einer viralen Grippe zu unterscheiden. Den unterschiedlichen Krankheitsverlauf beider Infektionserkrankungen erkennt Ihr Hausarzt am besten, und wird im Falle einer 'echten Grippe' auch die geeignete Medikation für sie wählen", so die Ischler Apothekerin. "Sobald Fieber hinzukommt, wird geraten, den eigenen Körper zu schonen und nicht nur mit fiebersenkenden- abschwellenden Mitteln 'funktions- und einsatzfähig' zu halten!" Gesundheitliche Dauerschäden zum Beispiel am Herzmuskel können die lebenslange Konsequenz davon sein, und weder Chef, noch Kollegin oder Kunden und am allerwenigsten der Patioent selbst haben etwas davon, wenn man sich als wandelnde Keimschleuder pseudoheroisch in und durch die Arbeit schleppt, andere ansteckt und massive Gesundheitsschäden riskiert. "Zuhause bleiben und Couch hüten ist hier nun angesagt", so Köck.

Gretchenfrage: Wie vertragen sich Sport und Erklätung?

"Die Gretchenfrage von Erkältung und Sport ist nicht immer so leicht zu beantworten." Generell solle man sich jedoch daranhalten, dass während der Dauer der Einnahme von verschreibungspflichtiger Arzneimittel sowie bei Fieber von jeglicher anstrengenden Bewegung absolut ab zu raten ist, da diese den Körper dann nur zusätzlich belastet. Bei leichten Schnupfen und Husten können Spaziergänge an der Frischluft im geeigneten Maße jedoch durchaus förderlich sein und die kreislaufanregende Wirkung unterstützt hierbei das eigene Immunsystem.