Air Challenge: Promis und echte Stars am Wolfgangsee
Starke Flieger, schöne Frauen, erfolgreiche Männer: Air Challenge am Wolfgangsee – eine Reportage.
ST. WOLFGANG (tk). 1924 nahm die Luftverkehrs AG erstmals eine Linienflugverbindung zwischen Wien und dem Wolfgangsee auf. Heute, 90 Jahre später, ziehen dort erneut Flugzeuge ihre Kreise. Geografisches Zentrum der Veranstaltung: Das Hotel Scalaria.
Geradewegs durch den zweigeschossigen Event-Saal vorbei an gedeckten Tischen und einer langgezogenen Bar betritt man dort den eindrucksvollen Balkon mit Seeblick. Frauen in High Heels, Männer mit Zigarren, Models mit Schleife, Piloten, Bewunderer, Glücksritter und Unternehmer streifen durch das Hotel. Am Balkon wirbelt eine Brise den Chlorgeruch des Pools auf. Die Sonne scheint, der Wind frischt auf. Am Himmel die ersten Flieger. All jene, die „Der Große Gatsby“ im Kino sahen, oder Scott Fitzgeralds Buch lasen, erkennen Parallelen.
Man ist unter sich. Die große Welt mitten im kleinen St. Wolfgang. Die Promenadentreppe führt vom Balkon zur stramm-gestutzen grünen Seewiese. Links und rechts ausladende Ratanmöbel, in denen sich intelligente Frauen und erfolgreiche Männer räkeln. Sie entspannen – umsorgt von wieselflinken Kellnern und bildhübschen Hostessen. Wenige Meter entfernt prostet Vizekanzerlin a. D. Susanne Riess ihren Freundinnen zu – sie nippt Moet & Chandon auf einem weißen Steeg. Junge Damen in Schwarz mit Schiffchenhut schenken nach. Daneben ankern die Schnellboote – sie kutschieren Gäste auf Kommando raus aufs Wasser. Nur einen Steinwurf entfernt, fast greibar, treiben die Dutzenden Wasserflugzeuge. Sie warten auf halber Seestrecke zwischen Hotel Scalaria und Schafbergbahn auf ihren Einsatz. Und dort, ganz weit hinten, säumen tausende Zuschauer die Promenade. Stecknadelgroß ihre Köpfe. Weit weg von Reich und Schön im Scalaria. Doch, eigentlich: Wo sind die echten Promis?
Die wirklich Großen – sie fehlen. Klar, Kermit Weeks ist da. Unverkennbar mit seinem Schnauzer. Aber der US-Amerikaner ist, außer in Fliegerkreisen, doch ein Insider-Tipp. Auch Silvia Hackl sollte kommen – tat sie aber nicht. Doch immerhin: Ihre Nachfolgerin war da. Die neue Miss Austria, Julia Furdea. Charmant, etwas ungelenk, aber dafür trug sie eine schöne, große Schleife und lächelte den ganzen Abend. Nett. Doch für die TV-Journalisten von Servus TV, Puls 4 und Co. keineswegs genug. Ungeduldig warten sie – aber leider: Promi-Mangel. Erlöst wurden sie dann doch. Hannes Arch hatte ein Einsehen. Der Flieger erschien mit Freundin Miriam Höller. Puh. Geschafft. Auf den gebürtigen Leobner ist Verlass. Im Interview nett, eloquent, witzig – das kann man senden. Gott sei Dank.
Auch Stratosphären-Experte Felix Baumgartner war dann da – später. Aber sonst? Eher Fehlanzeige. Eher Durchschnitt. Ein Promi-Event ohne echt-bekannte Gesichter – ein Widerspruch.
Aber eigentlich sind es ja nicht sie, die Eindruck hinterlassen. Eigentlich sind die Air Challenge-Promis ja nur Beiwerk.
Die echten Stars sind die 3000 PS starke Donier DO-24 ATT (Foto), die Düsenjets, die Helikopter, die Wasserflugzeuge. Die Flugshow war vom Feinsten. Das Dröhnen der Motoren, mutige Fallschirmspringer, die Freiheit am Himmel, gepaart mit Adrenalin und Pathos – starke Leistung. Auch ohne Promis.
Fotos: Klemens Fellner/Mirja Geh/Michael Häfner/Scalaria
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