Almtal startet neues "green" Projekt „Genuss am Fluss“

Foto: OÖ Tourismus

ALMTAL (km). Die sechs oberösterreichischen Gemeinden Grünau, Scharnstein, Pettenbach, St. Konrad, Vorchdorf und Bad Wimsbach-Neydharting vereinen – nach einem mehrjährigen, umfangreichen Entwicklungsprozess – seit Jänner 2013 die Interessen der Region im mehrgemeindigen Tourismusverband Almtal. Gemeinsam begeistern sie gut 36.000 Gäste jährlich. Im Tourismusjahr 2012 wurden 157.500 Nächtigungen in den Almtal-Gemeinden verzeichnet. Als eine der wichtigsten Aufgaben will Oberösterreichs jüngster Tourismusverband einerseits das Almtal-Bewusstsein in der Region stärken und andererseits mit professionellem Marketing mehr Gäste für einen Aufenthalt begeistern. Die Alm als die natürliche Verbindung der Gemeinden und auch Lebensader und Triebfeder in der Region soll in vielfältiger Weise dafür touristisch genutzt und kommuniziert werden. Das Almtal soll dabei als die Destination für sanften Tourismus in Oberösterreich entwickelt und vermarktet werden.

Trend zu Naturtourismus als große Chance für das Almtal

„Unsere Gäste wollen die Ruhe und eindrucksvolle Landschaft genießen. Mit dem ersten großen „green“ Projekt in der Region wollen wir ihnen die Möglichkeiten dazu noch besser aufbereiten.“ sind sich die Verantwortlichen vor Ort einig. Unter dem Motto „Genuss am Fluss“ werden in den kommenden Monaten über 50 Kilometer Wanderweg von der Almau in Bad Wimsbach bis zum Echoplatzerl am Almsee spektaktulär, aber mit Rücksicht auf und im Einklang mit der Natur, sanft bespielt und attraktiviert. Das Projekt mit einer Projektsumme von 600.000 Euro wird zur Hälfte von Gemeinden und Tourismusverband sowie zur Hälfte aus dem LEADER-Topf finanziert und soll ab Herbst dieses Jahres bereits den Gästen zur Verfügung stehen. Schmuckstücke der Bespielung werden z.B. 25 „Almwellen-Liegen“ sein. Aber auch die Informationstafeln in Form von Rufzeichen und Fragezeichen sowie die thematisch abgestimmten Aktiv-Rastplätze in jeder der 5 Gemeinden sind in ein harmonisches wie ökologisches Gesamt-Konzept gepackt. Und durch die Anbindung des Weges an die beiden Bahnlinien der ÖBB und von Stern & Hafferl wird dieser Weitwanderweg bestens an den öffentlichen Verkehr angeschlossen.

Christian Steinhäusler „Wir arbeiten jetzt intensiv am Almtal-Bewusstsein!“

Als erster Vorsitzender des neuen mehrgemeindigen Tourismusverbandes wurde Christian Steinhäusler aus Scharnstein gewählt. Der 54jährige Finanzreferent der Gemeinde Scharnstein hat auch durch den Betrieb seiner Partnerin („Schatzlmühle“, Anm.) nicht nur eine hohe Affinität zum Tourismus, sondern aufgrund seiner bisheri- gen Tätigkeit auch umfassenden Einblick in die Abläufe. „Bei der Bildung des ersten Vorstandes, die im Übrigen ausgesprochen freundschaftlich und ohne Differenzen über die Bühne ging, wurde darauf geachtet, dass einerseits wirklich am Tourismus Interessierte dabei sind, andererseits jeder Ort auch kompetent vertreten ist“, freut sich Steinhäusler über die Zusammensetzung des Vorstands. Er hat in seiner Funkti- on als Vorsitzender des ehemaligen Tourismusverbands Scharnstein jahrelang für ei- nen Zusammenschluss gewirkt.
Als derzeit wichtigste Aufgabe des gesamten Vorstands sieht der Hobbysportler, „dass wir mit den Ortsausschüssen gemeinsam am Almtal-Bewusstsein arbeiten.“ Die Alm als die natürliche Verbindung aber auch Lebensader und Triebfeder soll in vielfäl- tiger Weise im touristischen Sinne genutzt und kommuniziert werden. Und: „Wir wol- len in unserer Arbeit viel intensiver als anderswo die Industrie- und Wirtschaftsbe- triebe von Anfang an mit ins Boot setzen.“ Schließlich verfügt das Almtal über euro- paweit anerkannte und respektierte Unternehmen mit hoher regionaler Verwurze-
lung. Erwähnt seien dabei als echte Aushängeschilder etwa „Grüne Erde“, Wolf Sys- tembau und die Firma Fronius.
„Natürlich ist unsere wichtigste Aufgabe derzeit, der Aufbau der neuen Regionsstruk- tur. Schließlich hat es diesen Großverband so noch nie gegeben. Lediglich eine lose Werbegemeinschaft war vor mehr als zwanzig Jahren einmal im Raum. Es müssen viele neue Schienen gelegt, aber auch Altlasten und durchaus nachvollziehbare Be- denken aus dem Weg geräumt werden“, skizziert der Vorsitzende die ersten wichti- gen Aufgaben des Tourismusverbandes. „Dazu haben wir uns einen jungen, zielstre- bigen Touristiker aus der Region als Geschäftsführer geholt.“ Natürlich darf neben der Schaffung der personellen und infrastrukturellen Voraussetzung auch das Tou- rismus-Marketing nicht zu kurz kommen. An einer neuen Zielgruppen-Ansprache und der Kommunikation am Markt wird eifrig gefeilt. „Es war ein Gebot der Stunde und sehr sinnvoll, dass die Almtal-Gemeinden nun auch touristisch einen gemeinsamen Weg in die Zukunft gehen und gemeinsam am Konzept für die Zukunft arbeiten. Aber ohne den Verein Almtal (VERA) hätte es wohl noch einige Zeit gedauert“, streut Steinhäusler der Initiative mit den Almtal-Bürgermeistern Blumen.
Und noch etwas, ist Steinhäusler wichtig: „Wir wollen das Almtal zukünftig als die Destination für sanften Tourismus in Oberösterreich entwickeln und vermarkten“. Dafür gebühre „den Land- und Forstwirten für Pflege und Bereitstellung einer großar- tigen Naturlandschaft ebenso Dank, wie etwa auch den alpinen Vereinen“, sieht der Vater dreier Töchter hier die Grundlage für die ökologische Nutzung als Naherho- lungsraum bzw. für den Nächtigungstourismus.

Bürgermeister Rudolf Raffelsberger „Heute fällt der Startschuss für „Genuss am Fluss“

Apropos VERA: Der „Verein zur ländlichen, touristischen und wirtschaftlichen Ent- wicklung“, in dem alle Almtal-Gemeinden und dazu seit kurzem auch Steinbach am Ziehberg mitarbeiten, war nicht nur Motor für die Gründung des Tourismusverban- des, sondern arbeitet weiter unter Hochdruck an den nächsten Projekten. „Natürlich
war unsere erste und wichtigste Aufgabe der Zusammenschluss der Tourismusver- bände. Die Übung ist offensichtlich gelungen! Aber jetzt heißt es: Ärmel hochkrem- peln und die nächsten großen Projekte abwickeln“, ist der Bürgermeister von Scharn- stein gemeinsam mit seinen Amtskollegen voller Tatendrang.
Und er will gleich einen offiziellen Startschuss verkünden. Denn das erste echte Großprojekt von VERA, „Genuss am Fluss“, hat soeben von offizieller Seite das „Go“ bekommen. „Dank einer Förderung aus dem auslaufenden LEADER-Topf, werden wir die über 50 Kilometer Wanderweg spektakulär, aber mit Rücksicht auf die Natur trotzdem sanft bespielen und attraktivieren.“ Es ist mit einer Projektsumme von über 600.000 Euro ein echter Brocken, den die Gemeinden und der Tourismusverband mit einer entsprechenden 50prozentigen Eigenleistung noch dieses Jahr stemmen.
„Gemeinsam mit der Agentur Pangerl & Pangerl als begleitende Umsetzer und Pro- duktenwickler sowie der Firma Pronatour als Naturraum-Planer wird der bestehende Weg von der Almau in Bad Wimsbach bis hin zum Echoplatzerl am Almsee sympa- thisch und wanderfreundlich inszeniert“, ist Raffelsberger von der Einzigartigkeit der Umsetzung überzeugt. Schmuckstücke der Bespielung werden z.B. 25 „Almwellen- Liegen“ sein. Aber auch die Informationstafeln in Form von Rufzeichen und Fragezei- chen sowie die thematisch abgestimmten Aktiv-Rastplätze in jeder der 5 Gemeinden sind in ein harmonisches wie ökologisches Gesamt-Konzept gepackt. Und: „Durch die Anbindung des Weges an die beiden Bahnlinien der ÖBB und von Stern & Hafferl eben über Informationstafeln und entsprechende Wegweiser, ist dieser Weitwan- derweg bestens an den öffentlichen Verkehr angeschlossen“, hofft der Scharnsteiner Bürgermeister hier auch auf einen Impuls für die so wichtigen Bahnlinien für die Re- gion und deren Bevölkerung. Der Wanderweg kann dadurch übrigens in Etappen so- wohl tages- wie auch nächtigungstouristisch ideal genutzt werden.
Nicht unerwähnt lassen möchte Rudolf Raffelsberger die Rolle des LEADER- Managements: „Das Regionalmanagement – allen voran Elisabeth Muss von der Traunsteinregion und Christian Schilcher vom Alpenvorland – haben großen Anteil, sowohl an der Gründung von VERA, wie auch am Zusammenschluss der Tourismus- verbände und an der Entstehung bzw. Projektidee „Genuss am Fluss“. Diesen Initia- tiven ist es zu verdanken, dass „wir hier jetzt eine Struktur geschaffen haben, wo vor Ort auch Prozesse koordiniert werden und wir zukünftige mit einer gemeinsamen, starken Stimme sprechen können“.
Nächstes großes Projekt in der Pipeline des Vereins Almtal: „Wir haben uns vor eini- ger Zeit mit einem, wie wir meinen, tollen Projekt, für die Landesausstellung 2020 beworben!“ „Das Almtal – Die Energie einer Landschaft“ heißt der Arbeitstitel für ei- ne ebenso historisch wie ökologisch und ökonomisch interessante Ausstellung an der Alm. Herzstück ist dabei natürlich wieder die Alm. Schließlich sorgen an diesem Fluss derzeit gleich 52 Kleinwasserkraftwerke für ganz natürliche Energie. VERA hofft auf die entsprechende Aufmerksamkeit bei den Stellen des Landes Oberösterreich.

Stefan Schimpl „Trend zum Naturtourismus als große Chance für das Almtal!“

Vier plus zwei macht eins! So lautet die Lösung für die erste anspruchsvolle Aufgabe des Geschäftsführers des neuen Tourismusverbandes, Stefan Schimpl. Denn der ehemals am Traunsee tätige Touristiker sollte es innerhalb kürzester Zeit schaffen, die bisher bereits vorhandenen vier Tourismusverbände (Grünau, Scharnstein, St. Konrad und Bad Wimsbach) mit den neuen Orten Pettenbach und Vorchdorf von An- fang an zu einem auch am Markt funktionierenden Ganzen zu formen. „Wir sind schon auf einem guten Weg. Die Mitarbeiter werden bereits geschult und mit den Ortsausschüssen hat die Arbeit auch schon begonnen, sagt Schimpl und weist darauf hin, dass „noch einiges neu auszurichten und auch zu besetzen sein wird.“
Allerdings wird auch bereits im operativen Bereich gearbeitet: „Wir arbeiten etwa an der Erstellung eines neuen Internetauftritts, sind voll im Projekt ‚Genuss am Fluss‘ in- volviert, erheben notwendige Daten, sind auch im Leaderprojekt ‚Sag Ja im Salz- kammergut‘ an vorderster Front und natürlich im Destinationsverbund der Salzkam- mergut Tourismus Marketing GmbH von Anfang an dabei“, umschreibt der in Gschwandt lebende Hobby-Basketballer die derzeit laufenden, umfassenden Aufga- ben. Und natürlich müssen auch die klassischen Übungen des Tourismusmarketings, wie Messeauftritte, Gästebetreuung und Anfragebeantwortung, ohne Qualitätsver- lust über die Bühne gehen. Apropos Qualität: „Im Projekt ‚Genuss am Fluss‘ arbeiten wir gemeinsam mit der Agentur und vielen Interessierten aus dem Almtal zukünftig in
erster Linie an der Entwicklung und Sicherstellung einer qualitätsvollen Angebots- gruppe mit entsprechend marktfähigen Produkten mit.“

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Salzkammergut auf MeinBezirk.at/Salzkammergut

Neuigkeiten aus dem Salzkammergut als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Salzkammergut auf Facebook: MeinBezirk.at/Salzkammergut - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Salzkammergut und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.