BAV Gmunden
"Altstoffsammelzentrum ersetzt das Müllibankerl"
Im Bezirk stehen 14 Altstoffsammelzentren (ASZ) als „Nahentsorgungs-Supermärkte“ zur Verfügung.
SALZKAMMERGUT (km, pg). Diese können von allen Bürgern des Bezirks, unabhängig vom Wohnort, benützt werden. Der Bezirksabfallverband Gmunden (BAV) – die übergeordnete Instanz der ASZ – hat seinen Sitz in Ebensee. Dort laufen alle Daten des Salzkammergutes zusammen. "Insgesamt sind im Bezirk im Jahr 2018 knapp 700 Kilogramm Abfälle pro Einwohner angefallen", so Kurt Preimesberger, Leiter des BAV Gmunden. "Mehr als ein Drittel davon wurden im Jahr 2018 in den ASZ abgegeben. Das waren insgesamt etwa 25 Millionen Kilogramm Verpackungen, Altstoffe, Problemstoffe, Sperrabfall, Bauabfälle und Grünabfälle." Fast ein Drittel dieser ASZ-Gesamtmenge wird alleine im ASZ Gmunden angeliefert, der Rest verteilt sich auf die 13 anderen ASZ. Um den Standort Gmunden künftig zu entlasten, werden ab 1. April die Öffnungszeiten in Laakirchen um einen Tag erweitert (s. Infokasten rechts). Die Kosten für Sammlung und Behandlung der Sperrabfälle betragen 250 Euro pro Tonne, bei Problemstoffen ein Vielfaches davon.
(Vor-)sortieren ist "A und O"
Die Grundvoraussetzung für ein hochwertiges Recycling ist eine möglichst sortenreine Stofftrennung von Anfang an. Um sich im ASZ viel Arbeit und Ärger zu ersparen, macht es Sinn, sich bereits zu Hause beim Beladen des Autos oder Anhängers Gedanken zu machen. „Leider kommt es immer wieder vor, dass Anlieferer mit bunt gemischten Fuhren im ASZ erscheinen und dann erwarten, dass alles von unseren insgesamt 38 Mitarbeitern abgeladen und sortiert wird", weiß BAV-Leiter Preimesberger. Aber: "Auch im ASZ muss die Sortierung und das Entsorgen der Abfälle durch den Anlieferer erfolgen.“ Durch die sortenrein getrennte Sammlung von Verpackungen, Altstoffen wie Metalle, Papier, Karton und Kunststoff, sowie Elektroaltgeräten und Batterien wurden die Gesamtkosten für Sammlung und ordnungsgemäßer Verwertung auf durchschnittlich etwa 50 Euro pro Tonne im vergangenen Jahr verringert.
Plastikmengen reduzieren
Immer wieder Thema, wenn es um das Thema Müll geht: das Plastik. Der Bezirk Gmunden ist mit 36 Kilogramm pro Einwohner – insgesamt sind es 3.618 Tonnen im Bezirk – der zweitgrößte Plastikentsorger in OÖ. Die Grünen machen Druck für ein verpflichtendes Pfandsystem: „Wir müssen weg vom Plastik. Wir müssen weg von der Wegwerfmentalität und hin zum Mehrweg. Das ist das einzige Mittel, um die Plastikmüllberge zu reduzieren. Mit einem verpflichtenden Pfandsystem lassen sich diese Berge merkbar verkleinern. Die Politik ist gefordert, ebenso der Handel und auch die Konsumenten“, betont die Grüne Landtagsabgeordnete Uli Böker. "Besonders in kleineren Gemeinden hat sich das ASZ auch zum Kommunikationszentrum entwickelt", weiß BAV-Abfallberater Christoph Stinglmayr. "Mir erscheinen die Worte eines ehemaligen Bürgermeisters sehr passend: 'Das ASZ ersetzt das Müllibankerl'. Früher mussten die Milchkannen von den Landwirten zu den Sammelplätzen, den sogenannten 'Müllibankerl', gebracht werden. Dort gab es auch Zeit zum Ratschen."
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